
Spielname:
Elliot Quest
Typ:
3DSWare Spiel
eShop Preis:
14,99 €
Publisher:
PlayEveryWare
Developer:
PlayEveryWare
Genre:
Action Adventure
Release:
11.05.2017 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Screenshots:
Elliot Quest
Kurztest: Elliot Quest
Sebastian Mauch, 28.06.2017
4264°
Mittlerweile sind Game-Engines und die Entwickler, die sie benutzen, so leistungsfähig, dass teils schon fotorealistische Spielgrafiken entstehen können. Vor allem aktuelle Spiele auf hochgezüchteten Gaming-PCs in schärfstem 4K sind schon verdammt nah an der Realität dran. Doch macht bombastische Grafik allein den Spieler vollends glücklich? Letztlich entscheidet doch das Gameplay, oder nicht? Obwohl mittlerweile so viel möglich ist, sprießen noch immer reihenweise Retro-inspirierte Indie-Spiele aus dem Boden der zahlreichen Stores. Elliot Quest aus dem Hause PlayEveryWare ist einer davon. Der Titel ist aber keiner von diesen 5-Euro-Häppchen aus dem eShop. Stattdessen muss man knapp 15 Euro berappen. Doch ist Elliot Quest das auch wert? Das klären wir in unserem folgenden Kurztest.
Was ist hier eigentlich los?
Würde uns jemand fragen: „Worum geht es in dem Spiel?“, dann wäre die Antwort ganz einfach: „Keine Ahnung…“. Ohne Vorwarnung wird man in die Spielwelt geschmissen, ohne jegliche Einleitung in die Geschichte oder Einweisung in die Steuerung. In dieser Hinsicht richtet sich Elliot Quest ganz klar nach der guten, alten Schule, in der man sich die Regeln und Hintergrundgeschichte noch selbst erschließen muss. Das kann zwar ungemein verwirren, sorgt aber dafür, dass ein gewisser Entdeckerdrang zum Vorschein kommt.
Soviel ist aber bekannt: Man schlüpft in die Haut des jungen Recken Elliot. Dieser scheint wohl diverse schicksalhafte Ereignisse erlebt zu haben, einige Lücken im Gedächtnis sorgen aber für eine gewisse Leere im Kopf des Helden. Schreitet man im Spiel voran, erlebt unser Recke hin und wieder kleine Flashbacks, die nach und nach immer mehr Licht ins Dunkel bringen. Um die volle Tragweite der sehr, sehr dezent erzählten Geschichte zu begreifen, muss man jedoch recht weit spielen. Bis dahin wird man aber mit feinstem Metroidvania-Gameplay recht gut bei Laune gehalten.
Viel zu entdecken, aber auch viele Sackgassen
Das Prinzip ist auch hier dasselbe wie bei vielen Genre-Vertretern. Anfangs steht man da, minimalistisch ausgerüstet und ohne Ahnung, wie man bestimmte Hürden überbrückt. Durch Probieren und Suchen findet man jedoch immer mehr hilfreiche Items und erschließt sich so langsam die gesamte Spielwelt. Zu Beginn steht Elliot lediglich mit seinem Bogen da. Mehr als langsame und schwache Pfeile bringt dieser jedoch nicht hervor, doch für den Anfang soll es reichen. Legt man einige Gegner um, erntet man im Gegenzug reichlich Erfahrungspunkte. Hat man genug davon, winkt ein Level-Up und unser Held darf ein Attribut steigern, etwa die Agilität für eine schnellere Feuerrate, oder man investiert diese Punkte in des Helden Magiefähigkeiten.
Ihr seht schon, mit einem simplen 2D-Plattformer im Metroidvania-Stil ist es hier nicht getan. Elliot Quest weit nämlich auch einige interessante Rollenspielaspekte auf. Neben der Charakterentwicklung gibt es nämlich auch eine riesige Top-Down-Oberwelt, die an alte Final Fantasy-Ableger oder das ungeliebte Zelda II: The Adventure of Link erinnert. Dort reist man nicht nur von Dungeon zu Dungeon, sondern stößt hier und da auch auf Gegner, die den Spieler in ein zufallsgeneriertes Mini-Level befördern.
Auch technisch sehr gelungen?
Soviel zum tadellosen Gameplay und der verwirrend-interessanten Geschichte. Auch in technischer Hinsicht weiß PlayEveryWares eShop-Titel zu überzeugen. Die Grafik ist, moderat ausgedrückt, sehr minimalistisch. Anfangs mag das noch minderwertig und unattraktiv wirken. Doch schreitet man ein wenig voran, so merkt man irgendwann, wie abwechslungsreich und charmant das Ganze letztlich ist. Testweise schalteten wir auch den mittlerweile eher zur Nebensache mutierten 3D-Tiefeneffekt dazu und waren erstaunt! In einem 2D-Spiel wie diesem sorgte der Tiefeneffekt schlichtweg dafür, dass das Bild in zwei oder drei Ebenen geteilt wird und sich so etwas der scrollende Hintergrund etwas vom Geschehen abhebt. Das ist sehr dezent, aber dadurch auch nicht sonderlich anstrengend für die Augen, wodurch sich der 3D-Effekt endlich mal wieder wie eine Bereicherung anfühlt.
Einziger Kritikpunkt in Sachen Technik: Die Steuerung. Versteht uns nicht falsch, der Jump ‘n’ Run-Teil ist auf den Punkt und geht gut von der Hand. In Sachen Menüführung und Komfort hätte es dann aber doch etwas mehr sein dürfen. Zum Glück kann und muss man einige Dinge direkt über das Inventar auf dem Touchscreen erledigen.
Fazit:
Das war nun wirklich unerwartet! Elliot Quest, ist das einer dieser unwichtigen Füllartikel im eShop? Nun, das mag vielleicht so wirken. Schaut man jedoch genauer hin, entpuppt sich dieser Titel als wahre Perle im Spieledschungel. Es bedarf zwar etwas Wille und Eingewöhnung, doch je tiefer man einsteigt, desto „fluffiger“ wird das Abenteuer. Neue aktive und passive Fähigkeiten, neue erkundbare Bereiche, spannende Dungeons und Bosskämpfe und diese verbindung aus Plattformer und Rollenspiel. Wer 15 Euro parat hat und Lust auf ein Spiel hat, in das man sich schön vertiefen kann, der sollte auf Elliot Quest definitiv mal einen Blick werfen. Je nach Spielertyp ist man etwa 10-15 Stunden unterwegs, die Investition sollte also auf jeden Fall bezahlt machen.
Hat auch öfter Gedächtnislücken: Sebastian Mauch [Paneka] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.
So unscheinbar, aber so wunderbar: Elliot Quest ist ein Kleinod, das jeder Fan von Zelda II mal gesehen haben sollte. |
Charmante Optik, 3D empfohlen! Abwechslungsreiche Spielwelt… Umfangreiches und forderndes Gameplay |
Anfangs sehr träge und verwirrend ...die leider oft in Sackgassen endet |