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Spielname:
Harvest Moon: Dorf des Himmelsbaums

Typ:
3DS-Spiel

Publisher:
Rising Star Games

Developer:
TABOT Inc.

Genre:
Simulation

Release:
01.06.2017 (erschienen)

Multiplayer:
nicht bekannt

Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre

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Harvest Moon: Dorf des Himmelsbaums

Review: Harvest Moon: Dorf des Himmelsbaums

Tjark Michael Wewetzer, 24.06.2017

7840°

0

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Wir erinnern uns: Natsumes erster Versuch an einem eigenen Harvest Moon so ganz ohne Rückendeckung des japanischen Bokujou Monogatari-Studios ist eher schlecht als recht gelaufen. Ein totes Tal, das man zudem in der Regel ein ganzes Ingame-Jahr im tiefsten Winter erlebt, war nicht gerade spielspaßförderlich. Gleiches gilt für die zähfließende Farmarbeit, mit der man sich rumplagen musste. Aber, und das können wir bereits vorwegnehmen, Natsume hat aus den Fehlern tatsächlich gelernt und mit Harvest Moon: Dorf des Himmelsbaums das Spiel geliefert, welches Das verlorene Tal hätte sein sollen – wenngleich einige Probleme leider weiterhin bestehen bleiben. Doch immer der Reihe nach, schließlich geht man bei dieser Tätigkeit einem geregelten Tagesablauf nach!

Wüste statt Winter: Das verlorene Tal 2.0
Das hiesige Farmland wird zwar nicht von einer weißen Winterpracht heimgesucht, eine wirklich hübschere Alternative ist die öde Wüstenlandschaft allerdings auch nicht. Schlimmer noch: Auf diesem Boden wächst definitiv nichts mehr! Schuld daran ist der geschwächte Glaube an die hiesige Erntegöttin und das dadurch verursachte Verkümmern der Himmelsbäume. Durch den kleinen Anstupser eines Erntewichtels werdet ihr – wahlweise dürft ihr wieder als Bauer oder Bäuerin ins Spiel einsteigen – zur Göttin höchstpersönlich geleitet und darum gebeten, das tote Tal wieder aufblühen zu lassen. Euer Arbeitseifer sorgt glücklicherweise dafür, dass der erste Himmelsbaum und damit auch ein kleiner Teil des Gebiets nahe der Quelle der Göttin wieder gesundet. Von nun an heißt es: Ärmel hochkrempeln und los geht’s mit der Landwirtschaft!

Die läuft dabei ganz so ab, wie man es von Harvest Moon allgemein und Das verlorene Tal im Besonderen kennt. Mit der Hacke wird das Ackerland bestellt, anschließend pflanzt ihr etwas Saatgut in die Erde und gießt die Pflänzchen täglich, bis die Erzeugnisse erntebereit sind. Anfangs müsst ihr das noch für jedes Quadrat separat machen, später wird die Arbeit jedoch dank diverser Werkzeug-Upgrades deutlich angenehmer. Dann kann eure Gießkanne etwa 3x3 Quadrate große Bereiche mit nur einem Schwung bewässern. Erfreulich hierbei: Für die Werkzeuge der Landwirtschaft sind keinerlei Erze oder andere Rohmaterialien zur Aufrüstung notwendig. Stattdessen müsst ihr eine bestimmte Anzahl von Ingame-Erfolgen der Marke „Bestelle X Quadrate Ackerland“ oder „Ernte Y Feldfrüchte“ erreichen, bevor euch die Erntegöttin die besseren Hilfsmittel überreicht. Die ersten Verbesserungen werden dabei sogar erstaunlich schnell freigeschaltet.

Zu den Verbesserungen kommt praktisch alles, was Das verlorene Tal schon an Neuerungen eingeführt hat. Ihr dürft also auch dieses Mal wieder eine überschaubare Landschaft nach euren Wünschen umbauen, was für die Landwirtschaft auch nicht gerade unbedeutend ist. Je nach Höhenlage und Feuchtigkeitszustand der Erde kann es nämlich zu Mutationen des darin gepflanzten Ernteguts kommen und auch einige Fische lassen sich nur in Gewässern mit bestimmten Eigenschaften blicken. Dabei ist leider enorm viel Expermentierwille und eine gehörige Schippe Glück notwendig. Sollten derartige Mutationen teil eines Dorfbewohner-Auftrags sein, erhaltet ihr aber zumindest einen kleinen Hinweis auf die Idealbedingungen.

Reges Treiben in der lokalen Kommune
Apropos Dorfbewohner: Wie der Titel des Spiels unschwer erkennen lässt, gibt es dieses Mal tatsächlich ein kleines Örtchen, in dem sich die vielfältigen Charaktere des Spiels niederlassen können. Der anfängliche Zustand – das Dorf des Himmelsbaums ist so verlassen wie das wüste Ackerland – stellt die Lebendigkeit der Gemeinschaft zwar etwas in Frage, doch kaum ein Ingame-Tag verstreicht ohne einen Neuzugang, bis schlussendlich alle versammelt sind. Leider hält sich seriengemäß die Vielfalt der Dialogphrasen wieder in Grenzen. Dafür sind die Texte weitestgehend ordentlich ins Deutsche übersetzt worden, wenn man von wirren Charakterisierungen wie der von der angehenden Mode-Designerin Melanie absieht. Auch gibt es direkt von Beginn an Feste mit kleinen Minispielen, der Feiertagskalender wird jedoch leider von sich mehrmals pro Jahr wiederholenden und äußerst simplen Minispielchen dominiert. Einzigartige, saisonale Feste gibt es leider äußert wenige.

Ganz wie in Das verlorenen Tal bieten die werten Nachbarn dafür auch eine Vielzahl von Nebenaufträgen an, die allerdings auch unter dem selben Problem wie in besagtem Spiel leiden: Sie wiederholen sich ziemlich stark. Im Prinzip müsst ihr die Charaktere immer mit zu ihrer Profession passenden Gegenständen versorgen. So sucht die Tochter des hiesigen Restaurantbesitzers stetig nach optimalen Zutaten für ihre Rezepte, während Händler Sam Souvenire für seine Familie haben möchte. Die rigoros durchnummerierten Questnamen unterstreichen die unkreativen Aufgaben.

Dafür kommt ihr wenigstens ziemlich flott durchs Spiel. Bis zum Abschluss der Haupthandlung haben wir gerade mal den Herbst des ersten Jahres erreicht, in tatsächliche Spielzeit umgerechnet kommen wir auf etwa 20 Stunden. Gelegentlich seid ihr dabei aber aufs Glück angewiesen, etwa wenn ganz bestimmte Erze oder Materialien gefordert sind, die schlichtweg zufällig an Erzadern oder anderen Punkten auftauchen. Trotzdem ist der schnelle Durchmarsch gut so, denn erst dann könnt ihr das ganze Hauptland auch wirklich betreten und Umbauen oder gar an Dinge wie die Heirat denken. Pro Geschlecht gibt es natürlich auch wieder drei potentielle Ehepartner, die durch tägliche Gespräche und erfüllte Aufträge umworben werden können. Eine Option zur Geschenk-Überreichung wird leider weiterhin vergebens gesucht, außerdem müssen serientypisch wieder besondere Ereignisse ausgelöst werden, bevor ihr in den Bund der Ehe eingehen könnt – und die sind teilweise leider abermals gar nicht so einfach aufzuspüren.

Ebenfalls fällt nervig auf, wie Harvest Moon: Dorf des Himmelsbaums mit wechselnden Zuständen hantiert. Jede Stunde auf eurer Ingame-Uhr wird die Spielwelt aktualisiert – das bezieht das Füttern der Tiere ebenso ein wie das Vertrocknen der am Vortag gewässerten Felder. Das führt zu kuriosen Situationen, wo euer Vieh im Stall teilweise nach wenigen Bissen bereits das gerade platzierte Heu verputzt hat, während ein anderes Tier noch eine gute Stunde kaut, nur weil es dank der mäßigen Wegfindung zu spät am Trog erschien. Eine ärgerliche Angelegenheit, wo ihr dank der kontextsensitiven Aktionen doch hungrige Kühe nicht melken könnt und Schafe sowie Poitou-Esel sich nicht scheren lassen, wenn sie nicht vorher einen Happen zu essen hatten.

Steuerung:
Auf die Möglichkeit, mit aufgerüsteten Werkzeugen mehr als ein Planquadrat zu bearbeiten, sind wir ja schon eingegangen. Tatsächlich gehen die Verbesserungen der Handhabung aber noch weit darüber hinaus! Auf Knopfdruck kann jetzt in eine Vogelperspektive umgeschaltet werden, um selbst in hügeligem Gelände für den optimalen Überblick zu sorgen und euch Quadrat für Quadrat fortbewegen zu lassen. Ein erneuter Druck auf die Start-Taste fixiert sogar die Blickrichtung eures Bauern – ideal zum Bewässern größerer Felder oder dem Umbau der Umgebung! Allerdings ist das Neuverlegen von Wasserwegen noch immer ziemlich umständlich und erfordert weitaus mehr Planung als optimal wäre. Mit ein wenig Geduld kann man sich jedoch darum herumarrangieren.

Grafik:
Ebenfalls ein Kritikpunkt, der Ausgemerzt wurde: Der kugelrunde Kopffüßler-Look der Figuren ist nunmehr Vergangenheit und weicht normaleren Proportionen, die jedoch nichts von einem comichaften Charme vermissen lassen. Bei der restlichen Optik ist hingegen alles beim Alten geblieben. Noch immer stapft ihr durch eine kantige Pseudo-Minecraft-Welt, die ihr plattenweise abtragen und umstrukturieren könnt, wobei die Texturqualität von „ordentlich“ bis „DS-Pixelmatsch“ reicht. Immerhin läuft das Spiel weitestgehend flüssig, auch wenn wir hin und wieder mal jede Ingame-Stunde ein kurzes Stottern verzeichnen durften. Das legte sich bei uns nach einiger Zeit jedoch wieder.

Sound:
Tja, was kann man hier schon sagen? Es erwartet euch der übliche Serienstandard in Form von fröhlichen Melodien, die nie wirklich groß auffallen, dafür allerdings auch entsprechend wenig stören. Auf Sprachausgabe wurde natürlich abermals verzichtet und auch die Umgebungsgeräusche halten sich eher zurück. Insgesamt sorgt das für eine eher ruhige Atmosphäre zum Ausspannen – und wenn wir ehrlich sind, dann passt das doch irgendwie zu dem entspannten Spielvergnügen.

Fazit:
Harvest Moon: Dorf des Himmelsbaums ist genau das, was Das verlorene Tal hätte sein sollen. Wie eingangs angemerkt ist Natsume tatsächlich auf einige der größten Kritikpunkte am ersten Eigenversuch eingegangen und hat diese konsequent ausgemerzt. Die Steuerung fühlt sich schlichtweg griffiger und komfortabler an, dank des titelgebenden Dorfes kommt reichlich Leben in das andernfalls überschaubare und relativ öde Land und die Handlung schreitet erstaunlich schnell voran, sodass man nicht Ewigkeiten zur vollen Entfaltung seiner Möglichkeiten warten muss. Rising Star Games hat sogar dafür gesorgt, dass die deutschen Texte weitestgehend gelungen sind! Leider heben diese Verbesserungen das zuvor eher mangelhafte Spiel lediglich in die „Okay“-Region. Das Terraforming-Feature könnte zum Beispiel gerade in Bezug auf Wasserwege noch immer einiges an zusätzlichem Nutzerkomfort vertragen. Die Aufträge der Dorfbewohner fallen durch die Bank weg ziemlich eintönig aus und fühlen sich trotz dadurch freischaltbarer Rezepte und Objekte nicht wie ein wirklicher Fortschritt an. Und der Festtags-Kalender, der eigentlich für Abwechslung im strikten Farm-Alltag sorgen sollte, lässt ziemlich stark an einzigartigen Feierlichkeiten vermissen. Aber nichtsdestotrotz können wir nicht bestreiten, dass wir noch immer einiges an Freude mit dem simplen Spielchen hatten. Wenn ihr also nach einem Lückenfüller bis zum nächsten Story of Seasons-Ableger sucht und gewillt seid, Natsume eine zweite Chance zu geben, dann ist ein Besuch im Dorf des Himmelsbaums vielleicht keine schlechte Idee – zumindest sobald der Preis mal ein wenig sinkt.

Werkelt an seinem Traum-Tal: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für Planet3DS.de

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Ein großer Schritt in die richtige Richtung, einige Baustellen bleiben aber bestehen.

Wertung

SPIELTIEFE:

6.0

AUTHENTIZITÄT:

6.0

SPIELWELT:

6.0
6
von 10

Story schreitet flott voran…

Lebendige Dorfgemeinschaft

Terraforming macht Laune…

Einiges an Tiefgang dank Pflanzenmutationen

Geschmeidige Steuerung

Werkzeug-Upgrades!

…sofern man Glück hat

Eintönige Dörfler-Quests

…könnte aber noch etwas Feinschliff vertragen

Feste lassen Besonderheiten vermissen

Wie werten wir?

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