
Spielname:
Chase: Cold Case Investigations - Distant Memories
Typ:
3DSWare Spiel
eShop Preis:
5,99 €
Publisher:
Aksys Games
Developer:
Arc System Works
Genre:
Adventure
Release:
13.10.2016 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Screenshots:
Chase: Cold Case Investigations - Distant Memories
Kurztest: Chase: Cold Case Investigations - Distant Memories
Tjark Michael Wewetzer, 16.10.2016
4033°
Dass totgesagte länger leben, haben wir schon einige Male erleben dürfen. Dieses Mal betrifft es Teile des Teams von CING, genauer gesagt den Produzenten des DS-Adventures und Kultklassikers Hotel Dusk: Room 215 und weiteren Kernmitgliedern des Teams. Die haben sich nämlich unter der Flagge von Arc System Works zusammengefunden und Chase: Cold Case Investigations – Distant Memories aus dem Hut gezaubert. Ob die kreativen Köpfe an ihre alten Erfolge anknüpfen können, klären wir in aller Kürze.
Alte Fälle neu aufgerollt
Das Adventure dreht sich um eine besondere Ermittlungsabteilung, die längst zu den Akten gelegten Fällen nachgeht, sobald sich neue Hinweise auftun. Da das recht selten passiert sind die beiden Detectives Koto Amekura und Shounosuke Nanase entsprechend wenig ausgelastet – umso mehr begrüßt es die hochmotivierte Koto, als ein anonymer Anruf einen Tipp bezüglich eines angeblichen Unfalls bringt, der sich vor fünf Jahren in einem Krankenhaus zugetragen hat. Auch wenn der schroffe Shounosuke zu Beginn noch keinen Bock auf die vermeintlich wertlose Ermittlung hat, nehmen sich die beiden den Fall dennoch zur Brust und stolpern dabei über neue Wahrheiten.
Da der eigentliche Tatort schon längst Geschichte ist, spielt sich die gesamte Visual Novel im Büro der Cold Case Investigations-Abteilung ab. Ihr verfolgt textlastige Dialoge und dürft hin und wieder bei kleinen Rate- und Suchspielen eingreifen. Das darf durchaus wörtlich so verstanden werden, denn bei der Untersuchung von Tatortfotos gilt es etwa, mit dem Touchscreen nach Auffälligkeiten zu suchen. Deutlich häufiger werden alte Zeugen ins Büro geladen, denen ihr die richtigen Fragen zu stellen habt – vergeigt ihr das zu häufig, werdet ihr per Game Over zum Titelbildschirm zurückgetreten. Da ihr jedoch praktisch jederzeit speichern könnt, hält sich das Risiko hier eher in Grenzen, auch wenn die Speicherpunkte nur an großzügig verteilten Checkpoints greifen. Das sorgt mitunter dafür, dass ihr bereits nach weniger als zwei Stunden mit der Visual Novel fertig seid. Und schlimmer noch: Die Geschichte endet auf einem ziemlich dicken Cliffhanger.
Fazit:
Chase: Cold Case Investigations – Distant Memories knüpft in gewissen Punkten wunderbar an das Noir-Adventure Hotel Dusk an. Die Atmosphäre ist klasse, die Musik stimmig, ja sogar die Ermittlung recht spannend, auch wenn ihr spürbar „nur“ in der Vergangenheit grabt und daher recht wenig aktiv eingreift. Das Spiel hat leider ein gewaltiges Problem: Es ist extrem kurz und der Abschluss fühlt sich schlichtweg unbefriedigend an. Nun ist ein kurzes Vergnügen ja immer noch besser als ein unnötig gestrecktes und der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, also der „Unfall“ im Krankenhaus, wird komplett aufgelöst, doch Chase fühlt sich einfach wie ein Tutorial-Fall für ein längeres Spiel an – und das ist schade. Von daher ist das Positivste, was wir dem neuen Projekt des Hotel Dusk-Produzenten anmerken können, die Tatsache, dass wir definitiv mehr sehen wollen. Und dann bitte auch ohne auf einen möglichen Nachfolger zu vertrösten!
Ermittler für einen Tag: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.
Atmosphärisch und stilistisch top, aber leider viel zu kurz und unbefriedigend. |
Interessantes Setting Flotte Erzählweise Astreine Atmosphäre |
Keine zwei Stunden lang… …und endet auf einem Cliffhanger Keine deutschen Texte |