
Spielname:
Kirby: Planet Robobot
Typ:
3DS-Spiel
Publisher:
Nintendo
Developer:
Nintendo
Genre:
Jump 'n' Run
Release:
10.06.2016 (erschienen)
Multiplayer:
1-4 Spieler
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Screenshots:
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Kirby: Planet Robobot
Review: Kirby: Planet Robobot
Alexander Schneider, 30.05.2016
8034°
Bereits bei seiner frühlingshaften Ankündigung im März dieses Jahres sorgte Kirby: Planet Robobot für großes Aufsehen. Kein Wunder - immerhin überraschte die Tatsache, dass bereits knapp zwei Jahre nach dem allseits gelobten Kirby: Triple Deluxe ein Nachfolger erscheint. Doch nicht genug der Überraschung: Anstatt lediglich seine Feinde zu verschlucken und sich ihre Fähigkeiten zu eigen zu machen, schlüpft unser niedlicher Held nun auch in den Robobot-Panzer, um die außerirdische Übernahme des Planeten Pop zu verhindern. Kirbys heimatliche Lande wurden von einer fiesen Roboter-Armee mechanisiert und nun liegt es allein an ihm, die gegnerischen Truppen wieder zu vertreiben. Wie sich das futuristische wie bunte Hüpf-Abenteuer im mittlerweile doch recht breit gefächerten Segment der Jump 'n' Runs schlägt, ob der neue Robobot-Panzer auch wirklich Freude bereitet und wie sich die dazugehörigen amiibo-Figuren nutzen lassen, erfahrt ihr natürlich wie immer in unserem nun folgenden Testbericht. Auf, auf! Das Dream Land wartet!
Einfall der Außerirdischen
Wie eingangs bereits erwähnt kommt Kirby: Planet Robobot mit einer erfrischenden Sci-Fi-Attitüde daher. Anders als in den Vorgängern stellen sich Kirby nicht etwa nur einheimische Monstrositäten, sondern auch fremde Invasoren entgegen. Mechanischen Eroberer landen auf dem Planeten Pop, weil ihnen auf dem eigenen Planeten die Ressourcen ausgehen, während das Dream Land schier unendliche Mengen davon angehäuft hat. Im Zuge ihres Einmarsches mechanisieren sie den einst friedlichen Planeten und erschaffen sich somit eine Armee, die alle möglichen Widersacher beseitigen soll. Selbst König Dedede und seiner Gefolgschaft gelingt es nicht, den Feind und sein gigantisches Raumschiff zurückzudrängen - und so ist es letztlich Kirbys alleinige Aufgabe, die Invasion zu stoppen und für Frieden im Lande zu sorgen. Ein beträchtlicher Berg von Arbeit!
Saugen und Walzen
Planet Robobot umfasst sechs verschiedene Welten, wobei die meisten von ihnen sechs Level beinhalten - grundsätzlich und abgesehen vom Robobot-Panzer bleibt der neue Ableger dem Gameplay treu, das man von den aktuellsten Vorgängern traditionell gewohnt ist. So läuft Kirby in gewohnter Jump 'n' Run-Manier durch die kunterbunten Spielabschnitte, saugt seine zumeist ebenso niedlichen Widersacher in sich auf und macht Gebrauch von den zahllosen Kopierfähigkeiten. Davon gibt es im neuen Ableger der Reihe über 25 Stück, darunter bekannte Formen wie Schützen-, Bomben- oder Schwert-Kirby, aber auch neue Varianten à la Doktor-Kirby und Psycho-Kirby. Neulingen wird es vielleicht ein wenig schwerer fallen, sich an all die unterschiedlichen Fähigkeiten zu gewöhnen, eine Liste der Angriffe ist im Menü aber schnell aufgerufen. Und Laune machen die neuen Fähigkeiten allemal: Während euch die Psycho-Funktion dazu befähigt, eure Gegner mit Geisteskraft wirr zu machen, wirft Kirby als Mediziner mit Pillen um sich. Selbstredend wird euch im Laufe des Abenteuers keineswegs vorgeschrieben, welche Fähigkeit ihr erwählen müsst, insofern könnt ihr eure Wahl beinahe nach Belieben treffen. Auch abgesehen von den Kopierfähigkeiten ist in den einzelnen Spielabschnitten eine Menge los, da an jeder Ecke ein Gegner auf euch wartet und euch keine Ruhe gegönnt wird. Zudem ist es keine Seltenheit, dass ihr in den malerischen Leveln die Ebene wechseln müsst, was zusätzliche Abwechslung mit sich bringt und den 3D-Tiefeneffekt noch besser zur Geltung kommen lässt.
Die größte Gameplay-Neuerung ist allerdings zweifelsohne der Robobot-Panzer. Sobald es sich Kirby im wuchtigen Stahl-Anzug gemütlich macht, übernimmt eben dieser die Kopierfähigkeit, die Kirby bis dahin innehatte. Anstatt die Gegner jedoch einzusaugen, wie es Kirby einem Staubsauger gleichtut, scannt der Panzer die auftretenden Monster und passt sich ihnen nicht nur spielerisch, sondern auch optisch an. So kann es nach dem Fähigkeiten-Scan durchaus vorkommen, dass der Panzer als riesiges Bombenlager umherwandelt, dass ihm Klingenarme wachsen oder dass ihn die Feuer-Fähigkeit zu einem kolossalen Feuerteufel macht. Leider sind dem Robobot-Panzer nicht alle der über 25 Fähigkeiten zugänglich, die Kirby gebrauchen kann, doch zaubert einem allein die unglaubliche Wucht, mit der der Panzer zu Werke geht, ein Lächeln aufs Gesicht! Jedes Hindernis, das Kirby ansonsten vor unüberwindbare Probleme stellen würde, wird mithilfe des Panzers einfach pulverisiert. Aber auch von seiner Kraft, die das Spielgeschehen noch problemloser gestaltet als man es von Kirby-Titeln ohnehin kennt, abgesehen, bringt der Robobot-Panzer eine Menge Action mit sich: Im Jet-Modus etwa fliegt er über die zauberhaften Welten, während er im Rad-Modus als flinkes Vehikel zwischen Vorder- und Hintergrund umherdüst. Ein Genuss! Letztlich irritiert einzig und allein die merkliche Behäbigkeit, die den Panzer doch recht langsam durch die Level stapfen lässt, doch auch an diese Umstellung gewöhnt man sich recht schnell.
Quadratur des Kreises
Ja, Kirby ist durch und durch rund - Planet Robobot kommt allerdings auch mit eckigen Sammelobjekten daher, die unverzichtbar sind! Die sogenannten Roboblocks, die teilweise nur mithilfe des Panzers erreicht werden können, sind überall in den Leveln verteilt und haben die Aufgabe, die Firewall vor dem jeweiligen Bossgegner zu sprengen. Findet man gar alle Roboblöcke, beschert einem das Spiel ein zusätzliches Extra-Level in jeder Welt. Auch die Sticker, die sich ebenso wie die Roboblocks sammeln lassen, haben einen besonderen Nutzen - mit ihnen ist es euch nämlich möglich, euren Robobot-Panzer individuell zu gestalten.
Planet Robobot wird wie seine Vorgänger von seinem recht linearen Aufbau geprägt. Trotzdem konnten die Entwickler des renommierten Hauses HAL Laboratory ein wenig Abhilfe schaffen, indem sie zwischendurch ein paar Überraschungsmomente in Form von kleineren und größeren Bossgegnern eingebaut haben, die ganz unvermittelt auftauchen. Sollten euch Anforderungen wie diese allerdings zu hoch sein, könnt ihr euch die Sache vereinfachen, indem ihr eure amiibo-Figuren hinzuzieht. Da der aktuelle Kirby-Titel bekanntermaßen amiibo-kompatibel ist, können die Figuren aus der Super Smash Bros.-Collection und aus der neuen Kirby-Collection verwendet werden, um unserem Helden neue Spezialfähigkeiten zugutekommen zu lassen. Scannt ihr etwa Marth oder Link, dann erhält Kirby ein Schwert, während Pummeluff Kirby zum „Popstar“ macht und ein Inkling mit der Gift-Fähigkeit zum toxischen Vergnügen einlädt.
Eine Schlacht mit Freunden
Schon von Beginn an lässt euch Planet Robobot auf zwei unterhaltsame Minispiele zurückgreifen. Das erste, das den einladenden Namen „Kirbys 3D Arena“ trägt, befördert Kirby in die dritte Dimension und trägt euch auf, möglichst viele Gegner in möglichst kurzer Zeit einzusaugen und daraufhin zu besiegen. Dabei gilt es, den Combozähler stets in die Höhe zu treiben, Schaden möglichst zu vermeiden und letztlich einen rekordverdächtigen Highscore zu erreichen. „Kirbys 3D Arena“ mag auf einem simplen Spielprinzip basieren, trotzdem entfaltet das Minigame durch seine Eingängigkeit schnell ungemeinen Suchtfaktor.
Ähnlich verhält es sich mit „Kirbys Teamjagd“, welches unübersehbare RPG-Elemente in sich trägt. Hier müsst ihr anfangs einen von vier Kirbys auswählen - jeder davon kommt mit einer bestimmten Fähigkeit daher. Daraufhin gilt es, einen von insgesamt acht Endgegnern zu plätten. Kirby sammelt nach jedem Kampf wertvolle Erfahrungspunkte, die ihm das Leben fortan leichter machen. Natürlich müsst ihr euch nicht allein in die Kämpfe aufmachen, denn das Spiel stellt euch drei computergesteuerte Mitstreiter zur Verfügung! Oder aber ihr versammelt bis zu drei weitere Freunde über den lokalen Mehrspielermodus bzw. über die Download-Spiel-Funktion und schmeißt euch gemeinsam ins Getümmel. Ein wahres Highlight sind dabei auch die kooperativen Attacken, die ihr gemeinsam mit euren Freunden entfesseln könnt.
Nachdem ihr den Story-Modus von Planet Robobot durchgespielt habt, beschert euch das Spiel obendrein weitere Modi. Diese sind jedoch eher erfahrenen Spielern anzuraten, da sie den Schwierigkeitsgrad deutlich nach oben schrauben und euch nicht nur fordern, sondern all euer Können auf die Probe stellen. Zwar bieten die besagten Modi keine wirklichen Neuerungen, spielen sie doch in denselben Welten wie das Hauptspiel, doch stellen sie eine ernsthafte Herausforderung dar.
Steuerung:
In Sachen Handhabung hat sich nicht allzu viel getan, wenn man Planet Robobot mit seinem direkten Vorgänger vergleicht. Noch immer saugt ihr eure Feinde mit der B-Taste in den Magen der Knutschkugel, noch immer wendet ihr mit derselben Taste die Angriffe der jeweiligen Kopierfähigkeit an. Natürlich hat sich nichts an der traditionellen Belegung der A-Taste, mit der ihr durch die liebevoll gestalteten Level hüpft, geändert. Und auch die Tatsache, dass ihr mit dem Schiebepad oder dem Steuerkreuz durch die Spielabschnitte lauft, wird niemanden ernsthaft überraschen. Insofern fällt das Fazit in Sachen Steuerung durchweg positiv aus - wäre da nicht der träge Robobot-Panzer! Dieser bringt zwar die ersehnte Neuerung, die sich viele Spieler sicherlich schon lange gewünscht haben, doch steuert er sich zuweilen recht behäbig. Dies mag sich angesichts seiner Größe und seines Gewichtes von selbst erklären, angenehmer macht es die Sache dennoch nicht.
Grafik:
Wie bereits in unserem Hands-On erwähnt profitiert Planet Robobot grafisch eindeutig von der Basis, die Kirby: Triple Deluxe gelegt hat. Aus rein technischer Sicht hat sich also nichts getan, noch immer punktet das Spiel mit kunterbunter Knuddel-Optik und einem Zuckerschock für jedes Auge. Neben dem ansehnlichen 3D-Effekt kann allerdings vor allem die liebevolle Gestaltung der Level begeistern, die Mechanisierung des Planeten Pop hat diesem rein visuell nämlich nicht geschadet. Natürlich hat die Invasion der Roboter-Armee optische Spuren hinterlassen, die sich in flackernden Glühbirnen, Metallrohren und vielem mehr äußern. Dies mag auf den ersten Blick zwar überhaupt nicht in das einst so fröhliche Kirby-Universum passen, im Spielverlauf allerdings entpuppt sich das futuristische Design als überaus passend - vor allem, da es behutsam und mit Bedacht integriert wurde.
Sound:
Auch was die Musik angeht werden Kirby-Fans voll auf ihre Kosten kommen. Die Melodien sind dem Ohr zumeist noch vertraut, in den vielen Vorgängern ertönten sie immerhin andauernd. Zwar kredenzt uns der neue Ableger auch ein paar neue Tunes, letztlich überwiegen allerdings die altbekannten Stücke, die obendrein zu flotten Remixen umgestaltet wurden. Manchmal mag der Soundtrack ein wenig abwechslungsarm erscheinen, atmosphärisch passt er aber glänzend zu den verschiedenen Panoramen.
Fazit:
Ja, wir haben in unserer Vorschau hohe Erwartungen geschürt, was Kirby: Planet Robobot angeht, und auch Nintendo lobt seinen Titel in den höchsten Tönen. Doch erweist sich die Neuerung des Robobot-Panzers letztlich wirklich als großes Plus? Wir finden: Durchaus! Ohne Frage hätte ein weiteres Kirby-Game nach dem üblichen Muster für beträchtliche Ermüdungserscheinungen gesorgt, durch den mächtigen Panzer allerdings gewinnt die Reihe neuen Schwung. Zwar steuert sich der metallene Koloss etwas träge, doch wertet seine unglaubliche Power das Gameplay ordentlich auf. Natürlich tragen auch die über 25 Kopierfähigkeiten, zu denen sich einige neue hinzugesellt haben, zum außerordentlichen Vergnügen bei! Sogar über das reine Spielprinzip hinaus weiß der Titel mit einer Spielwelt zu begeistern, die den Wohlfühl-Faktor der früheren Ableger mit futuristischen Elementen zu verbinden weiß. Gemeinsam mit der spaßigen amiibo-Kompatibilität und den zusätzlichen Spielmodi ergibt sich eines der besten Kirby-Spiele, das jemals kreiert wurde - wenn nicht sogar das beste der letzten Jahre. Kirby-Fans und alle, die es werden wollen kommen hier jedenfalls voll auf ihre Kosten - die rosa Knutschkugel enttäuscht eben nie!
Zieht wohl bald selbst als Staubsauger durch die Welt: Alexander Schneider [Gardevoir ex] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.
Liebevolles Leveldesign und ein Panzer, der es (wortwörtlich) in sich hat - Kirby punktet wieder auf ganzer Linie! |
LEVELDESIGN:
9.0ABWECHSLUNG:
8.0MODIVIELFALT:
8.0von 10
Spaßiger Robobot-Panzer… Eingängiges Gameplay Zahlreiche Kopierfähigkeiten Malerisches Leveldesign Sinnvolle amiibo-Nutzung Schöner 3D-Effekt Gelungene Minigames |
…der sich recht träge steuert Hauptspiel nicht gerade umfangreich Größtenteils zu leicht |