
Spielname:
Hyrule Warriors Legends
Typ:
3DS-Spiel
Publisher:
Nintendo
Developer:
Koei Tecmo
Genre:
Action
Release:
24.03.2016 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Screenshots:
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Hyrule Warriors Legends
Review: Hyrule Warriors Legends
Sebastian Mauch, 22.03.2016
10k°
Nur noch wenige Tage und das Warten hat ein Ende, denn am 24. März erscheint Hyrule Warriors Legends endlich für den 3DS. Für diejenigen die es nicht wissen: Bei dem Spiel handelt es sich um eine Portierung des sehr beliebten WiiU-Titels Hyrule Warriors, das nun sogar inhaltlich erweitert wurde. Da stellt sich natürlich die Frage, ob sich das Spiel nun auch für Besitzer der Konsolenvorlage lohnt. Darauf werden wir in unserem Test natürlich auch zu sprechen kommen. Auch hörte man im Vorfeld einiges Negatives über die Performance auf Nintendos Mobilkonsolen. Schafft es der Titel dennoch zu überzeugen?
Böses steht bevor
Friede, Freude, Eierkuchen können wir uns direkt abschminken, denn was wäre ein Zelda-Spiel ohne drohenden Weltuntergang? Dieses Mal droht aber nicht „nur“ ein übler Scherge, sondern gleich eine ganze Horde. Neben den üblichen Verdächtigen wie Ganondorf, Zanto oder Girahim sind auch allerlei neue Feinde mit von der Partie. Beispielsweise die zwielichtige Cia oder der feurige Volga, dessen Name und Design übrigens an den Boss Volvagia aus Ocarina of Time angelehnt ist. Ihr seht also, man bediente sich hierbei nicht nur an bereits bekannten Gesichtern, sondern brachte auch neues Leben ins Spiel. Selbstverständlich besteht für die Welt noch Hoffnung, woran die zahlreichen Helden nicht ganz unschuldig sind. Auch auf der Seite des Guten gibt es neue Rekruten - etwa die Cia gar nicht mal so unähnliche Magierin Lana.
Heiß diskutiert wurde jedoch der Neuzugang Linkle, bei der im Vorfeld viele Fans einen Genderwechsel Links befürchteten. Doch seid beruhigt: Linkle fungiert zwar als weiblicher Gegenpart zu Link (wie der Name schon vermuten lässt), jedoch besitzt sie ihre ganz eigenen Marotten. Wo Link meist sehr ruhig und bedacht agiert, quiekt Linkle einfach munter drauf los und brachte uns im Test nicht selten durch ihre tollpatschige Art zum Schmunzeln. Da haben Nintendos Charakterdesigner mal wieder ganze Arbeit geleistet. Linkles auffälligstes Merkmal sind allerdings ihre beiden Armbrüste – Schwerter sind der Dame nämlich unbekannt. Das bedeutet aber keinesfalls einen Nachteil, denn die flotte Schützin geht ordentlich auf dem Schlachtfeld ab und mauserte sich gegen Ende der Testphase sogar zum heimlichen Liebling. Einerseits kann man mit ihr die Gegner schön auf Distanz halten, aber auch Kraft steckt hinter ihren flinken Angriffen, womit sie von der Macht her schon beinahe an den leider recht übermächtigen Link herankommt.
Die Spielmodi
Im Großen und Ganzen gibt es drei Hauptspielmodi. Zunächst wäre da der Legendenmodus, welcher quasi den Kern des Spiels darstellt. Dort schnetzelt man sich durch zahlreiche Level und bekommt so nach und nach von einer angenehmen englischen Frauenstimme die Story erzählt. Wer des Englischen nicht mächtig ist kann sich aber über die vorbildliche deutsche Lokalisierung der Texte freuen. Doch zurück Thema: Nach ein paar Einführungsleveln kann man sich für verschiedene Storylines entscheiden, die jeweils auf Charaktere und Schauplätze aus verschiedenen Zelda-Titeln zurückgreifen. Am Ende laufen jedoch alle Stränge wieder zusammen, weshalb man die Handlung leicht als etwas „lose“ abstempeln könnte. Interessant und lohnenswert ist diese letztlich aber doch, und hin und wieder ploppt auf der Weltkarte sogar eine Nebenquest auf. In diesen Missionen schlüpft man dann nämlich in die Rolle der aufgeweckten Linkle.
Das heißt aber keineswegs, dass man an die im Legendenmodus vorgegebenen Charaktere gebunden ist, denn im Freien Modus kann man jeden bereits gespielten Abschnitt mit seinem Wunschcharakter noch einmal durchlaufen. Dabei lassen natürlich trotzdem Herzteile und Skulltulas sammeln. Letztere tauchen übrigens immer mitten im Gefecht auf und warten darauf gefunden zu werden. Wenn man sie besiegt, schaltet man ähnlich wie beim Puzzletausch der StreetPass-Lobby einen kleinen Ausschnitt eines Gesamtbildes frei. Das motiviert vor allem auf lange Sicht, da man so ein klares Ziel vor Augen hat. Achievementjäger gehen übrigens auch nicht leer aus, denn auch an diese wurde gedacht.
Der dritte und letzte Spielmodus ist der sogenannte Abenteuermodus. In diesem eher retroartigen Modus muss man auf einem riesigen, an vergangene Zelda-Titel angelehnten Spielbrett voller Mission durch die Erfüllung bestimmter Bedingungen nach und nach das Feld „freiklopfen“. Durch geschaffte Missionen schaltet man zudem Items wie Bomben oder eine Kerze frei, womit man in den einzelnen Abschnitten kleinere Geheimnisse freispielen kann. Sollte man durch die schiere Anzahl der Missionen mal ausnahmsweise zu viele Waffen besitzen, kann man diese freilich auch für Rubine verkaufen, oder man kombiniert sie um bestimmte Fähigkeiten wie verstärkte Kombos zu übertragen. Erspielte Rubine kann man anschließend in das Aufleveln und Verstärken der Helden stecken. Das funktioniert aber immer nur bis zur Stufe des stärksten Charakters.
Steuerung:
Trotz des im Grunde immer gleichen Gameplays ist besonders positiv aufgefallen, dass sich so gut wie jeder spielbare Charakter ziemlich einzigartig spielt. Zwar besteht das grundlegende Gameplay nur aus Draufkloppen, da jeder Held aber seine eigenen Waffenarten und Skills besitzt, kommt nie wirklich Langeweile auf. Je nachdem wie stark man seinen Helden schon verbessert hat, verlängern sich übrigens auch die Komboketten. Das Kampfsystem ist aber so simpel, dass man schon nach den ersten paar Missionen wie ein Teufel durch die Gegnermassen tänzelt. Sollte hingegen doch mal etwas unklar sein, kann man im Pausenmenü jederzeit die Kombos des jeweiligen Charakters nachschauen. Irgendwann hat man sich aber selbst an den atemberaubend inszenierten Spezialmoves satt gesehen. Jedoch kommt man an den Animation nicht vorbei. Dafür lässt euch das Spiel jederzeit die Wahl, auf welche Art man denn seinen Recken steuern möchte. Ob im Stile von Warriors oder nach gewohnter The Legend of Zelda-Manier, beides ist schnell erlernt und geht flott von der Hand. Der C-Stick hat sich im Getümmel übrigens bei der Kamerajustierung bewährt, doch von den zusätzlichen Schultertasten des New 3DS macht Hyrule Warriors Legends keinen Gebrauch. Das ist aber meckern auf hohem Niveau, denn an sich könnte das Steuerkonzept eingängiger kaum sein.
Grafik:
Dass Hyrule Warriors Legends in diesem Punkt nicht an die Brillianz der Konsolenversion herankommt sollte klar. Dennoch sieht das Spiel für 3DS-Verhältnisse ziemlich hübsch aus. Mit eingeschaltetem 3D-Modus kann man dem Spektakel sogar noch ein Sahnehäubchen aufsetzen. Doch leider geht die hübsche Darstellung hier sehr zulasten der Leistung. Im Test spielten wir auf einem New 3DS XL, der das Hack’n’Slay in 2D problemlos und flüssig buckelte. Schob man den Regler jedoch hoch, halbierte sich gefühlt die Spielgeschwindigkeit, was bei solch schneller Action leider reichlich unpraktisch ist. Damit Hyrule Warriors Legends nun trotzdem von jedem 3DS/2DS-Besitzer gespielt werden kann, deaktivierten die Entwickler de 3D-Modus auf der schwächeren Hardware sogar komplett. Doch auch ohne dieses nette Extra wirkt das Geschehen dort recht zäh und es toben auch weniger Gegner über den Schirm. Dafür kann man bei dem Rest echt nichts beanstanden. Die zahlreichen Schauplätze haben allesamt den typischen Aufbau einer Warriors-Karte und wirken für Zelda-Fans doch sehr vertraut. Jede Arena ist nämlich thematisch an echte Schauplätze aus The Legend of Zelda angelehnt. Mal
reiten rennen wir durch die Ebenen von Hyrule, und ein anderes Mal sind wir wiederum im Wald von Phirone - eine geniale thematische Grätsche. Auch die Charaktere sind ohne Ausnahme ziemlich toll gestaltet und haben sogar etliche eigene Spezialmoves. Zumindest beim Zusehen sollte sich hier also niemand langweilen.
Sound
Doch wie steht es um das Klangliche? Die Antwort ist einfach: Sogar noch besser! In Sachen Soundkulisse haben wir mal wieder 1A orchestralische Klänge spendiert bekommen. Zugegebenermaßen beinahe schon Tradition bei Nintendo, dennoch nach wie vor nicht selbstverständlich. Durch die Paarung mit der Warriors-Reihe gesellen sich sogar rockige Klänge dazu. Das treibt das Spielgeschehen geradezu an und bindet den Spieler sprichwörtlich am Gerät fest. Für den optimalen Genuss empfehlen wir an dieser Stelle ein paar In-Ear-Kopfhörer oder Ähnliches, da der Kopfhörerausgang des 3DS mit Kopfhörern ab 32 Ohm leider etwas einknickt und alles sehr leise wiedergibt.
Fazit:Einfach ein großartiges Spiel. Man sollte Hyrule Warriors Legends zudem keinesfalls als bloßen Port sehen. Viel eher fühlt es sich wie eine „Enhanced Edition“ an. Natürlich gab es technische Abstriche, doch inhaltlich wurde hier die ein oder andere Schippe draufgelegt. Auch nach 50 Spielstunden sollte man besonders aufgrund des Abenteuer-Modus noch reichlich zu tun haben. Sollte dem Spieler dann doch mal der Stoff ausgehen, dann werden Nintendos DLC-Pläne sicher frischen Wind bringen. Obwohl man im Prinzip immer dasselbe in den Schlachten tut, haben es Nintendo und Koei Tecmo doch geschafft uns permanent bei Laune zu halten, da muss man schon mal den Hut ziehen. Übrigens lassen sich im Startbildschirm auch amiibos verwenden und so Rubine oder Waffen freischalten, ob man jedoch einen oder eintausend Rubine bekommt ist reines Glück. Eine komplett uneingeschränkte Kaufempfehlung können wir allerdings trotzdem nicht aussprechen, da WiiU-Besitzer hier im Prinzip das (fast) gleiche Spiel nochmal serviert bekommen. Wer die Vorlage jedoch verpasst hat und ein Gerät der 3DS-Familie besitzt, der sollte bei Hyrule Warriors Legends nicht lange zögern und sofort zugreifen, ihr werdet es nicht bereuen. Wer jedoch keinen New 3DS besitzt, sollte sich auf ein etwas langsameres Vergnügen einstellen.
Hat noch längst nicht alles gesehen: Sebastian Mauch [Paneka] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.
Grandioses Schnetzelspiel mit reichlich Fan-Service und Umfang – ein absoluter Pflichttitel! |
SCHWIERIGKEIT:
10TECHNIK:
8.0ABWECHSLUNG:
8.0von 10
Schickes 3D… Genialer Soundtrack Hoher Wiederspielwert Eingängige Steuerung Reichlich Umfang Einzigartige Charaktere und Welten Viele (teils freischaltbare) Charaktere Hilfreiche amiibo-Unterstützung |
…das die Framerate nahezu halbiert (New 3DS) Konfuse in Häppchen erzählte Story Deutliche Performance-Einbußen auf alten 3DS-Modellen |
Ich frage mich nur wann es den ersten Shitstorm bezüglich Linkle geben wird, weil sie als Mädchen quietschend und tollpatschig dargestellt wird. Dürfte ja für ordentlich Futter für die dauernd meckernde Fraktion dienen.
Ansonsten kann man natürlich nur sagen, dass das ein tolles Review ist, ich aber als Besitzer der U-Fassung wohl nicht nochmal zugreifen werde. Etwas weniger Inhalt und mehr Performance wären hier wohl auch besser gewesen aber rundum ist das schon ein tolles Päckchen, was jedem Zelda-Fan viel Spaß machen könnte. Die Zelda-Formel funktioniert mit Dynasty zudem sehr gut, wenn auch freilich kein voll umfängliches Zelda bei rumgekommen ist (hätte ja auch keinen Sinn gemacht).
Das Spiel läuft auch in 3D noch flüssig, aber leider nicht mehr so geschmeidig wie in 2D.
Man merkt die geringere Framerate doch sehr deutlich.
Jedenfalls bedenkenlos zu empfehlen!
Danke für das tolle Review und viel Spaß beim Weiterzocken!