
Spielname:
Bravely Second: End Layer
Typ:
3DS-Spiel
Publisher:
Square Enix
Developer:
Silicon Studio
Genre:
Rollenspiel
Release:
26.02.2016 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Screenshots:
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Bravely Second: End Layer
Hands-On: Bravely Second: End Layer
Alexander Schneider, 28.01.2016
4099°
Mittlerweile sind schon mehr als zwei Jahre vergangen, seitdem Bravely Default hierzulande erschienen ist. Das traditionelle Rollenspiel aus dem Hause Square Enix sorgte für teils heftige Kontroversen, immerhin wurde der starke Gesamteindruck von unübersehbaren Schwächen wie den monotonen Dungeons und gewissen Spielzeitstreckern in der zweiten Hälfte - unser damaliger Testbericht sparte trotz lobendem Grundklang jedenfalls nicht mit Kritik. Mit der massiven RPG-Welle des diesjährigen Frühjahrs ereilt uns nun auch das Sequel zum viel diskutierten Japano-RPG, namentlich Bravely Second: End Layer. Noch immer ist unklar, ob die heiß ersehnte Fortsetzung die Schwächen des Vorgängers gänzlich abschütteln kann - zumal diesmal vor allem das strategische Kampfsystem und die fantastische Story beworben werden, nicht aber die eventuellen Verbesserungen im Vergleich zum Debüt. Glücklicherweise dürfen wir schon seit einigen Tagen Hand anlegen und wollen euch in unserem Hands-On von den ersten Eindrücken berichten!
Des Kaisers Gefangene
Die Story der Fortsetzung von Bravely Default spielt zwar einige Zeit nach den abschließenden Ereignissen des Seriendebüts, die in einer anfänglichen Rückblende zusammengefasst werden, knüpft aber nahtlos daran an - und wenn man die einleitenden Geschehnisse als Paukenschlag bezeichnet, dann untertreibt man maßlos! Agnès Oblige, die Heldin aus Bravely Default und mittlerweile zur Päpstin ernannt, findet sich zusammen mit ihren Verbündeten in einer erbarmungslosen Kampfszene wieder, wird letztlich aber vom bösartigen Kaiser Verheer niedergeschlagen und entführt. Ihr Leibwächter, Yew Geneolgia, wacht erst nach Tagen im Krankenbett auf und muss mitansehen, wie die Region Eternia von der Himmelsfestung des Kaisers, einer Art Luftschiff, bombardiert wird. Schnell stellt sich heraus, dass Agnès in die Fänge des Kaisers geraten ist - und so entschließt sich der meist mutige Yew gemeinsam mit seinen beiden Waffenbrüdern Nikolai und Janne, die Päpstin zu retten. Schon bald entpuppen sich die beiden „Verbündeten“ allerdings als Verräter und als Krieger des feindlichen Imperiums - sie wenden sich also gegen unseren Helden. Steht er nun etwa allein da? Weit gefehlt! Edea Lee, welche bereits in Bravely Default ihr Unwesen trieb, eilt ihm zur Hilfe. Die Erzählung geleitet die beiden tiefer ins verschneite Eternia, wo sie den alten Astrologen aufsuchen und seinen Rat erbitten müssen. Seinen Visionen entnimmt er, dass die Welt schon bald von noch größerer Dunkelheit ergriffen werden wird, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht.
Da die beiden das Grauen also nicht allein abwenden können, wecken sie Tiz Arrior aus einem langjährigen Schlaf. Doch damit nicht genug: Einige Augenblicke zuvor schon wird unser illustrer Trupp von der mysteriösen Magnolia Arch, die bewusstlos in ihrem abgestürzten Luftschiff aufgefunden wird, verstärkt. Zwar haben unsere Helden unterschiedliche Motive, die von Agnès Rettung bis hin zu erbitterter Rache reichen, doch eint sie ihr gemeinsames Ziel: Die Himmelsfestung. Wir wollen an diese Stelle natürlich nicht zu viel verraten, allerdings überzeugt die Erzählung schon von der ersten Sekunde an mit einem gelungenen Mix aus Spannung, Humor und Emotionen, die vor allem durch die geglückten Dialoge und gedankliche Reisen in die Vergangenheit erzeugt werden. Ob sich das Niveau bis zum Schluss halten kann? Zugegeben, hier ist jede Skepsis berechtigt, da auch Bravely Default eingebrochen ist. Und doch sind wir optimistisch, hier auch weiterhin eine märchenhafte Geschichte erleben zu dürfen!
Wer braucht hier noch das Arbeitsamt?
Das strategische Kampfsystem in Bravely Second gleicht dem seines Vorgängers - warum sollte man gelungene Zutaten auch aus dem Rezept streichen? Wie gewohnt laufen die virtuellen Schlachten gegen Goblins, Kaninchen, Wölfe, Apflinge und anderes Getier rundenbasiert ab, darüber hinaus erscheinen die Gegner wie immer nach dem Zufallsprinzip. Zwar könnte man meinen, dass die Monsterflut in den ersten Dungeons wie dem Pilgerhain und der Eishöhle zu extrem ist, doch ganz wie im ersten Teil könnt ihr die Menge der Zufallskämpfe regeln: Ein Druck auf die R-Taste reicht! In den Gefechten selbst macht man abermals vom Brave & Default-System Gebrauch. Mit „Brave“ ist es möglich, spätere Züge vorwegzunehmen, um mehrere Aktionen in einem Zug durchzuführen - danach aber kann sich der jeweilige Charakter nicht mehr bewegen, bis die vorweggenommenen Runden überstanden sind. „Default“ dagegen lässt euch einen Zug lang passen, um BP aufzusparen, damit sie später genutzt werden können. So oder so geht es in jeder Schlacht darum, die eigenen Angriffe sowie Fähigkeiten optimal zu nutzen, um als Sieger von dannen zu ziehen - angesichts dreier Schwierigkeitsgrade sollte das aber kein Problem darstellen.
Völlig neu allerdings ist die Möglichkeit, umgehend in den nächsten Kampf ziehen zu können, sollte man einen Kampf bereits nach einer Runde gewonnen haben - auf diese Weise können mehrere Kämpfe in einer Reihe bestritten werden, um besonders viele Erfahrungspunkte zu sammeln. Und die sind auch dringend nötig! Bravely Second kommt nämlich mit satten 30 Jobs wie etwa Zauberer, Kämpfer, Bischof, Fechter und der neuen Klasse des Patissiers daher. Da jeder Job einzeln aufgelevelt werden muss und alle Jobs mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestattet sind, die im Spielverlauf von großem Nutzen sein können, sind die vielen Kämpfe zumindest anfangs mehr als willkommen.
Prognose:
Bravely Default musste zurecht viel Kritik einstecken, wenngleich das Gesamtkunstwerk noch immer als ordentlich bezeichnet werden kann. Sein Nachfolger, Bravely Second: End Layer, macht hingegen schon nach kurzer Zeit Lust auf mehr! Es ist nicht nur die malerische Spielwelt, in deren Hafenstadt Gathelatio euer Abenteuer beginnt, die den Spieler derartig einnimmt - nein, auch die epische Story, die einmal mehr reich an Wendungen ist, hält den Gamer bei Laune. Nicht zu vergessen das strategische Kampfsystem, welches sich an den Stärken des Seriendebüts orientiert, sowie die Optimierungen, die im Detail vorgenommen wurden, etwa die in Serie bestreitbaren Kämpfe. Auch der Umfang scheint zu passen, schon der Prolog verschlingt problemlos vier Spielstunden oder sogar mehr. Was also kann man von Bravely Second: End Layer erwarten? Dem aktuellen Stand nach nicht weniger als eines der Highlights des Jahres 2016. Natürlich werden wir dem Spiel auch weiterhin auf den Zahn fühlen, doch bisher überzeugt das RPG mit all seiner Anmut und Brillanz.
Eilt dem Kaiser nach: Alexander Schneider [Gardevoir ex] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.
Flotter Einstieg und sinnvolle Optimierungen - hoffentlich hält sich die märchenhafte Reise durch Luxendarc bis zum Ende schadlos! |
Ich hoffe jetzt echt nur, dass die Story nicht die gleichen Schwächen wie der Vorgänger hat und dass es nicht zu viele alte Orte zu besuchen gibt.