
Spielname:
Alleyway
Typ:
Virtual Console Spiel
Original-System:
Game Boy
eShop Preis:
3,00 €
Publisher:
Nintendo
Developer:
Nintendo
Genre:
Geschicklichkeit
Release:
07.06.2011 (erschienen)
Multiplayer:
Altersfreigabe:
Ohne Alterseinstufung
Screenshots:
Alleyway
Kurztest: Alleyway
Kevin Jensen, 19.06.2011
7779°
Alleyway war Nintendos erster Breakout-Klon auf dem Game Boy. Es erschien in Europa im Herbst 1990 und wurde auch von Game Boy-Erfinder Gunpei Yokoi entworfen. Das Spielprinzip gleicht etwa einem Solo-Pong: Mittels Schläger gilt es diverse Mausersteine im Level zu beseitigen. Doch was macht Alleyway so besonders? Nichts. Außer, dass Mario hinter dem Steuer des fliegenden Raumschiff-Schlägers sitzt. Wir haben uns den Urzeitkrebs auf der 3DS-Virtual Console näher angeschaut und verraten euch, ob der Kauf lohnt.
Als Pong noch zu den Top-Titeln gehörte...
... wäre Alleyway sicherlich ein spannendes Spielprinzip gewesen. Die insgesamt 24 Level zu bewältigen galt für mache Spieler als echte Herausforderung, denn auch hier gab es keine Speicherbatterie im Modul und somit musste man Alleyway in einem Abwasch durchspielen. Zum Glück sorgt die Zwischenspeicherfunktion des Nintendo 3DS für Abhilfe. Das Problem des Ganzen: Der Abprallwinkel des Balls ging eher zufällig vonstatten, die Kollisionsabfrage war mehr als zweifelhaft. Zudem konnte das „Geschoss“ nur in Winkeln von 15°, 30° oder 45° weiterspringen, sodass das Bewältigen eines Levels manchmal Dutzende von Minuten dauern konnte.
Man stelle sich das vor: Fünfzehn Minuten warten, bis der Ball den letzten fehlenden Block trifft... So pries man Spielspaß an! Zumindest auf der Verpackungsrückseite... Wirkliche Power-Ups, wie man es aus modernen Breakout- oder Arkanoid-Spielen kennt, waren auch Fehlanzeige.
Einzig und allein die Bonus-Level, geformt wie Nintendo-Charaktere, sorgten für etwas Abwechslung. Hier musste man auch nicht jeden Stein einzeln erledigen, sondern konnte ganze Gebiete auf einmal auflösen. Eine echte Wohltat an Beschäftigungsreichtum und zeitgleich auch die einzigen Level, die Hintergrundmusik sowie Zeitdruck boten. Doch halt, etwas „Elementares“ haben wir noch nicht erwähnt. Neben den sonst üblich statischen Leveln gab es auch jene, bei denen die Steine durch das Bild gescrollt sind. Sprich eine kleine Endlosschleife der Steinreihen.
Fassen wir es zusammen: Schläger schlägt Ball, Ball prallt im Winkel von 15°, 30° oder 45° ab und zerschlägt einen der Steine. Man wiederhole diesen Prozess bis alle Steine zertrümmert sind. Als nächstes folgen Bonus-Level mit 95 Sekunden Zeitdruck. Ein Piepsgeräusch wenn der Ball auf ein Objekt trifft. Sonst Stille... „Dramatische“ Musik in den Bonus-Leveln. Wiederhole diese Prozedur bis 24 Level bewältigt sind.
Genau genommen könnte man diese Routine im Informatikkurs der Schule durchnehmen und mit Java oder anderen Programmiersprachen binnen kürzester Zeit nachentwickeln. Heute macht selbst mit dem Flummi spielen mehr Spaß. Es gibt einfach zu viele gute Software-Alternativen, auch im DSiWare-Store.
Fazit:
Lasst die Finger von diesem Titel! Diese drei Euro könnt ihr besser im Fastfood-Restaurant eures Vertrauens ausgeben... Selbst manche Mini-Spiele bieten mittlerweile mehr Umfang und Inhalt. Zudem kommt der Fakt hinzu, dass Gunpei Yokoi zugab, dass das später erschienene Kirby‘s Block Ball viele Elemente des gleichen Quellcodes nutzte und um wesentliche Spielinhalte erweitert wurde. Wer also eine Alternative sucht, kann entweder warten oder das Original des rosaroten Helden abgreifen. Bei Alleyway greifen nur echte Hardcore-Game-Boy-Fans noch zu und schwimmen auf der Nostalgie-Welle.
Wundert sich, dass er 1990 tatsächlich Gefallen an dem Spiel fand: Kevin Jensen [Iceman] für Planet3DS.de
Alleyway war schon damals mager und aus heutiger Sicht kann man es getrost ignorieren. |
Mario sitzt am Steuer des "Schlägers" Bonus-Level mit Nintendo-Charakteren und Musik |
Lange überholtes Spielkonzept Monotones Ballgespringe der nervenden Sorte Keine Hintergrundmusik in normalen Levels Quellcode des Spiels auf Schul-Informatik-Niveau |
Und warum sollte Planet3DS.de nicht die Virtual Console-Spiele des 3DS testen? o_O? Verstehe ich jetzt nicht...
Diese Tests sind ja nicht nur für diejenigen, die das Spiel kennen, sondern gerade für die, die noch nicht so lange dabei sind und eine Kaufberatung brauchen. Deswegen müssen die Tests auch aus heutiger Sicht geschrieben werden. Und wenn dann das Gameplay einfach nur noch altbacken und langweilig ist, dann ist das durchaus eine Erwähnung wert.
@Test
Bekommt ihr irgendwie Geld von McDonalds und Co.? Hab jetzt schon mehrfach gelesen, wie ihr den Kauf eines Spiels mit Fast Food in Verbindung bringt. ^^
Kinta
Zu den Wertungen: Man muss die Wage halten, zwischen heutiger Sicht und dem Retro-Feeling, dennoch gibt es weitaus bessere Spiele, auch auf dem Game Boy. Und auch wir liebten den Game Boy und haben viele, viele gute Erinnerungen. Doch reichen diese aus um altbackene Konzepte in den Himmel zu loben? Ein wenig Zeitgeist muss sein. Kenner und Sammler greifen dann eher zum echten Original.
Zudem könnt ihr in den User-Wertungen eure Meinungen abgeben, die auch von Lesern gelesen werden. Somit habt auch ihr Einfluss auf den Gesamteindruck eines Spiels!
Ich fand das Gameplay-Video eher abschreckend, da man dort die schlechte 'Physik' gesehen hat.
Kinta
Selbstverständlich ist die Physik nicht ausgereift. Die Level sind lustig und machen extrem süchtig.
Ich brauche keine High End Physik oder diverse items in Alleyway.
Kirby Ball power (oder so ähnlich) ist dagegen der absolute Witz.
Ich glaub sogar dass ich es nie durchgespielt habe, kann mich aber auch irren, ist schon etwas länger her dass ich es gespielt hab...
Ich finde die Einwände von den Virtual Console-Tests wirklich gut. Klar hab ich das Spiel als Kind geliebt, aber heute würde ich dafür keine müde Mark mehr zahlen. Kindheitserinnerungen in allen Ehren, aber für manche Spiele ist die Zeit einfach gekommen...