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Spielname:
The Legend of Zelda: Tri Force Heroes

Typ:
3DS-Spiel

Publisher:
Nintendo

Developer:
Nintendo

Genre:
Action Adventure

Release:
23.10.2015 (erschienen)

Multiplayer:
1-3 Spieler, online und Download Play

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

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The Legend of Zelda: Tri Force Heroes

Review: The Legend of Zelda: Tri Force Heroes

Sebastian Mauch, 21.10.2015

6658°

1

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Vorbei sind die Zeiten von Link und Zelda, die in Hyrule dem ewigen Kampf mit dunklen Mächten geweiht sind. Kein Ganon, kein Vaati, kein Mond, The Legend of Zelda: Tri Force Heroes geht erfrischenderweise mal einen ganz anderen Weg. Wie in unserem letzten Hands-On schon angeführt, spielt sich dieser Titel komplett anders und ist vor allem auf den Online-Multiplayer ausgerichtet. Kann das bei einer so traditionellen Marke wie The Legend of Zelda funktionieren oder ist das Ganze eher zum Scheitern verurteilt? Ihr erfahrt es in unserem ausführlichen Test, also viel Spaß beim Lesen!

Oh nein, was soll ich nur anziehen?
Dieses Mal ist der Dreh- und Angelpunkt ein fiktives Städchen namens Textilia. Wer an dieser Stelle schon ein Wortspiel wittert, der wird auch im Folgenden spielend erkennen können, worum es in Tri Force Heroes eigentlich geht. Da wir das alles bereits in unserem beiden Hands-Ons geschildert haben, an dieser Stelle nur noch einmal eine kurze Zusammenfassung. König Schnöselschicks bildhübsche Tochter Prinzessin Rüschlinde wurde von einer boshaften Hexe dazu verdammt, permanent mit einem unansehnlichen Ganzkörperstrumpf herumzurennen, was im modebewussten Textilia natürlich unverzeihlich ist. Daher sucht der Kommandant des Königs nach tapferen Recken mit blondem Haar, um den Fluch der Prinzessin zu brechen, und an dieser Stelle kommen wir ins Spiel.

Die Hexe hat sich ganz im Stile von Bowser im letzten Gebiet des Lumpenlands versteckt. Der Weg dorthin ist jedoch lang und beschwerlich. Zum Glück hat die hiesige Meisterschneiderin Madame Couture allerlei magische Kostüme für uns parat. Die mopplige Katzenliebhaberin ist übrigens auch die Schwester der Hexe und will sie wieder zur Vernunft zu bringen. Jedes Kleid muss ähnlich wie in Monster Hunter erst mühsam hergestellt werden, wofür wir natürlich die passenden Materialien benötigen. Dafür erwarten den Spieler am Ende eines jeden Levels drei Truhen. Je nach Glück enthält die gewählte Kiste ein seltenes oder ein minderwertigeres Item. Wer sich vom Pech verfolgt fühlt, kann übrigens mit einem Glückspyjama nachhelfen.

Auch alle anderen Kostume haben jeweils eine einzigartige Fähigkeit inne. So könnt ihr in der richtigen Garderobe die Fähigkeiten der nutzbare Questitems wie Bogen und Wasserstab verbessern oder mit dem Goronenkostüm unwegsames Gelände wie Lava passierbar machen. An der Auswahl mangelt es also offensichtlich nicht, nur ist hin und wieder unklar, wo manche Materialien zu bekommen sind. Selbst nachdem wir den finalen Boss besiegt hatten, ließ die Sammlung, in der alle Rohstoffe angezeigt werden, noch einige klaffende Lücken offen. Hat man erst einmal ein paar Kleider freigespielt, fühlt es sich irgendwie ein wenig so an, als würde man in dem überfüllten Kleiderschrank eines Models stehen. Nintendo möchte natürlich kein Geschlecht diskriminieren, weshalb Link unser Held freilich auch zu femininen Kostümen wie dem „herzigen Kleid“ greifen kann und durchaus eine gute Figur darin abgibt. Nintendo macht Cross-Dressing zwar massentauglich, im Test stellten wir aber fest, dass einige Kostüme im praktischen Einsatz schlicht keinen Vorteil bieten.

Dungeons so weit das Laserauge reicht
Wie bereits angedeutet gibt es hier keine offene Welt, stattdessen ist alles levelbasiert. Insgesamt acht thematisch unterschiedliche Gebiete warten darauf, gemeistert zu werden. Ob im grünen Wäldchen, im heißen Vulkan oder gar in luftigen Höhen – für Abwechslung ist gesorgt. Jedes Areal besteht aus insgesat vier Leveln mit je vier Abschnitten. Erstaunlicherweise schaffte es Nintendo, selbst die vier Abschnitte eines jeden Levels ziemlich abwechslungsreich zu gestalten. Außerdem merkt man stets den ansteigenden aber fairen Schwierigkeitsgrad. Wählt man am Anfang noch seine Items aus, hat man diese im letzten Abschnitt dann schon in kniffligen Kombinationsrätseln einzusetzen um den Weg zum Boss zu ebnen. Diese Vielfältigkeit trifft übrigens auch auf die gesamte Gebietauswahl zu. Bis zum Ende des Spiels hatten wir allein mit den regulären Leveldurchläufen schon knapp 20 Stunden Spielzeit auf dem Buckel und konnten so gut wie keine nervigen oder sich auffallend oft wiederholenden Rätsel feststellen. Zu jeder Zeit muss man kreativ an die Aufgaben herangehen und sich gut mit seinen Spielpartnern abstimmen, um Erfolge zu verzeichnen. An manchen Stellen brauchten wir erst ein wenig Bedenkzeit, um auf die teils abgefahrenen Lösungsansätze zu kommen.

Eine nicht ganz unwichtige Schattenseite hat das Ganze aber leider ebenfalls. Während die Dungeons von der Mechanik her im Multiplayer hervorragend funktionieren, hat man im Einzelspielermodus meist arge Probleme, sich mit seinen Puppenkumpanen zu arrangieren. Per Touchscreen springt eure digitale Seele in einen der drei Helden. Da man für so gut wie jedes Hindernis mehrere Werkzeuge braucht, könnt ihr euch sicher denken wie mühselig es ist, ständig hin- und herzuwechseln, um beispielsweise alle Recken auf einem Schalter zu platzieren. Das zeigt sich schon vor dem Einstieg in das erste Level. Um seine Bereitschaft zum Voranschreiten zu signalisieren, hat man sich jedes Mal zu dritt auf ein Tri Force zu stellen. So beginnt jede Spielsession damit, erst einmal alle Helden auf goldene Dreiecke zu schmeißen. Derartige Situationen fühlen sich vor allem im späteren Spielverlauf extrem sperrig an und treiben die Schwierigkeit somit künstlich in die Höhe. Immerhin ist es so möglich, doch irgendwie alleine das gesamte Spiel zu bestreiten. Hat man ein Level gemeistert, darf man sich übrigens an drei speziellen Missionen versuchen, und muss etwa unter Zeitdruck durch den Dungeon heizen, um noch begehrtere Items zu gewinnen. Spätestens dort fühlt man sich auch mit seinen zwei Puppenkumpanen ziemlich allein.

Auch Online ist nicht alles Gold was glänzt
Begibt man sich in die Online-Lobby zu lebendigen Mitspieler, verschwinden abrupt alle Probleme des Einzelspielermodus'. Die Rätsel können nun in Echtzeit gelöst werden und nerviges Herumgewechsel und –geschubse ist bis auf seltene Ausnahmen kaum noch nötig. Da ist natürlich die Voraussetzung, dass jeder Spieler seine Rolle kennt und weiß, was bei den Hindernissen zu tun ist. Gerade in den schweren Spezialmissionen, wo etwa alle Spieler im Bereich einer magischen Kugel bleiben müssen, kann das Spiel ganz schnell vorbei sein. Ein falscher Wurf des Kugelträgers und ein oder zwei andere Leute werden von der Dunkelheit verschlungen. Ungünstig nur, dass der Titel anständige Kommunkationsmöglichkeiten vermissen lässt. Mit an Bord sind lediglich einige lustige aber nicht unbedingt hilfreiche Emotes. Bei Erfolg wirbeln alle wie Cheerleader mit Pom-Poms durch die Luft oder zeigen den Daumen als Zeichen der Anerkennung.

Das kommt in vielen Situationen echt lustig rüber, weit schafft man es damit aber nicht. Daran ändern leider auch die einigermaßen funktionalen Emotes wie „Werfen!“ oder „Hierher!“ nichts. Oft gerieten wir ins Stocken, weil ein Spieler simpel gesagt auf dem Schlauch stand. Da ist es echt ein Kunststück, seinem Gegenüber anhand von Bildern zu vermitteln, was zu tun ist, oder eben selbst Tipps zu empfangen. Ein Sprach- oder wenigstens ein Textchat wären hier sehr sinnvoll gewesen. Unverständlich, zumal wir damals in Pokémon Schwarz und Weiß sogar per DSi-Kamera Grimassen quer über den Globus schneiden durften. Wir raten euch: Setzt euch mit Freunden ans Telefon oder an den Computer und kommuniziert darüber, denn dann ist Tri Force Heroes ein wirklich grandioses Multiplayer-Erlebnis. Alternativ schnappt ihr euch zwei Freunde aus Fleisch und Blut und zieht mit denen los. Dank Download-Play ist es sogar irrelevant, ob diese über ein eigenes Exemplar des Spiels verfügen oder nicht. Wem diese Optionen verwehrt bleiben, weil er etwa kein vollständiges Dreierteam zusammengestellt kriegt – Zwei-Spieler-Partien sind leider nicht möglich –, muss traurigerweise mit den Möglichkeiten des Spiels zufrieden geben oder sich in den spaßigen Arena-Modus stürzen. Dort treten drei Spieler in kleinen Arenen gegeneinander an, welche sich passenderweise an die Themen der großen Storygebiete halten. Mit allem, was Schaden macht, kann sich dort den Kopf einschlagen, was einfach hervorragend zum Abreagieren ist. Töpfe schmeißen, den Spieler aufheben und von der Plattform schmeißen oder nur feige aus der Ferne Pfeile oder Energiestrahlen schießen – die Entscheidung bleibt ganz bei euch.

Steuerung:
Hier macht das Spiel fast alles richtig. In gewohnter Zelda-Manier schnetzeln wir uns durch Gegnerhorden, setzen unsere Items ein und rennen mit den Pegasusstiefeln davon. Da gibt es im Grunde nichts zu bemängeln. Spielt man allein, muss man allerdings die Charaktere per Touchscreen wechseln, was sich auch nach gut 20 Spielstunden noch nicht wirklich intuitiv anfühlt. So vermissen wir zum Beispiel eine einfache Funktionen zum Herbeirufen seiner Doubles oder die Möglichkeit, dass einem die kleinen Helfer auf Schritt und Tritt folgen. Da die Doppelgänger aber von Anfang an als leblose Puppen deklariert werden, fällt diese Idee leider in die Rubrik „nicht machbar“.

Grafik:
Optisch nimmt sich Tri Force Heroes quasi nichts im Vergleich zu A Link Between Worlds. Dieselbe hübsche Aufmachung, abwechslungsreich und imposant gestaltete Level vereint im herrlichen Charme der Zelda-Reihe. Da kann man nicht meckern. Sogar im 3D-Modus läuft das Spiel herrlich flüssig und wirkt nochmal eine Ecke hübscher. Stellenweise lassen sich Höhen und Entfernungen so spürbar besser einschätzen. In dunklen Abschnitten bemerkt man allerdings selbst heute noch den nervigen Ghosting-Effekt, der manche 3D-Objekte doppelt oder gar dreifach erscheinen lässt. Das ist aber eher ein Manko der brillenlosen 3D-Darstellung.

Sound:
Vorweg – der Stil des Soundtracks ist gewiss nicht jedermanns Sache. Passend zum Thema Mode ist das Spiel nämlich thematisch an die Kultur Frankreichs angelehnt, wie man auch an Namen wie „Madame Couture“ feststellen kann. Dennoch hat es Nintendo wieder einmal geschafft, das Geschehen klanglich passend zu untermalen, und nach einiger Zeit hat garantiert jeder die Hintergrundmusik von Textilia im Ohr – oder aber das unerträgliche Gekrächze von unserer beleibten Leibschneiderin.

Fazit:
The Legend of Zelda: Tri Force Heroes bricht aus dem klassischen Muster aus. Statt frei herumzulaufen, tummeln wir uns nun in kleinen Rätseln mit anderen Spielern. Das Spiel macht richtig Laune und kann trotz der offensichtlichen Schwächen als absolutes Must-Have empfohlen werden – für Multiplayer-Abende. Es ist extrem schade, dass aus technischer Hinsicht so viel Potenzial verschenkt wurde. Es ist ein gutes Spiel, hätte aber ohne Frage ein wesentlich besseres sein können. Die Einzelspieler-Erfahrung ist höchst umständlich und im Online-Spiel vermissen wir schlichtweg anständige Kommunkationsmöglichkeiten. Gerade letzteres stört ungemein, da der Titel stark auf Kooperation setzt. Ärgerlich sind auch Kleinigkeiten wie das Sammeln der Freundesmünzen, denn ohne lokale Mitspieler sind diese, und damit auch zwei hilfreiche Outfits, schlichtwegunerreichbar. Fraglich ist zudem, ob und wie Big N da in Zukunft per Patch nachhelfen kann. Dafür ist hingegen mal wieder das gute, alte Download-Play-Feature mit an Bord, somit steht auch spontanen Rätseleinlagen praktisch nichts im Wege.

Rennt auch als Gorone ins Wasser und hat noch viel vor sich: Sebastian Mauch [Paneka] für Planet3DS.de

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Interessantes Multiplayer-Experiment mit reichlich Inhalt, aber auch erheblichen technischen Mängeln

Wertung

SPIELWELT:

9.0

ABWECHSLUNG:

10

TECHNIK:

4.0
7
von 10

Abwechslungsreicher Inhalt

Tolle Optik, hübsche Kostüme

Stimmungsvoller Soundtrack

Fordernde aber faire Levels

Download-Play, Online und lokaler Mehrspielermodus

Nervige Kommunikationsbarrieren

Allein sehr mühselig spielbar

Gelegentlich Abbrüche im Online-Modus

Wie werten wir?

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