
Spielname:
Cube Creator 3D
Typ:
3DSWare Spiel
eShop Preis:
7,50 €
Publisher:
Big John Games
Developer:
Big John Games
Genre:
Sonstiges
Release:
20.08.2015 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Screenshots:
Cube Creator 3D
Kurztest: Cube Creator 3D
Nicola Hahn, 12.09.2015
5463°
Stellt euch ein Spiel vor, das nur aus Blöcken besteht. Aus Blöcken, die zusammen mit der Fantasie des Spielers großes erschaffen können! Gibt es schon und heißt Minecraft? Nicht auf dem 3DS, aber hier hat jetzt Entwickler Big John Games mit Cube Creator 3D nachgeliefert. Wie sich das Klötzchen-Abenteuer auch im Vergleich zum großen Vorbild schlägt, erfahrt ihr in unserem Test.
Hinein in die Klötzchen-Welt
Starten wir also das Spiel und schauen uns die Welt von Cube Creator 3D genauer an: Im Menü bieten uns die Entwickler zwei verschiedene Modi an, die uns wohl schon vertraut sind: Der Creative-Mode lässt uns alle Freiheiten um unsere Fantasie im Erschaffen von Bauwerken auszuleben. Neben unendlichen Ressourcen können wir auch durch die Gegend fliegen und so riesige Konstrukte bauen. Der Suvival-Mode bestraft uns dagegen bei zu viel Prügel mit Gegnern auch mal mit dem Tod und setzt uns dann komplett ohne Ressourcen wieder zurück in die Mitte der Welt. Mitten in der Welt spawnen wir auch beim ersten Betreten eines neuen Levels. Um uns herum gibt's einen Haufen Bäume, einen Haufen Gegner und ein bisschen Wasser. Die Welt ist dabei eher auf ein recht kleines Quadrat begrenzt, was den Platz für große Bauwerke und Biome (Gebiete wie Berge, Wüsten und Schneewelten) auf 1 begrenzt.
So beginnen wir zuerst im erwähnten Wald und gelangen mit sogenannten Weltenportale in neue Biome. Um überhaupt dieses Portal aufzubauen, braucht es seltene Materialien. Diese befinden sich tief unter der Erde, was wiederum eine Spitzhacke voraussetzt. Doch auch diese will vorher gecraftet werden, wofür Holz von umliegenden Bäumen nötig ist. Insgesamt brauchen wir auch nur ein einziges Stück Holz, allerdings muss man bedenken, dass die Haltbarkeit der Werkzeuge ziemlich gering ist. Um die Effizienz von beispielsweise einer Holzaxt zu steigern, muss die alte Axt mit Stein, Eisen, Gold oder Diamant kombiniert werden. Im Endeffekt benötigt man für eine Steinaxt eine Stück Holz für die Holzaxt plus einen Stein um kombiniert die Steinaxt herzustellen. Alle Items werden direkt über den Touchscreen gebastelt, eine Werkbank gibt es nicht. Hier findet man alle Anleitungen für craftbare Blöcke/Items. Leider muss man an den Bildern der Materialien erkennen, was für die Items benötigt werden.
Ziemlich schnell muss auch eine gute Rüstung und ein Schwert her, um sich gegen die Umwelt zu verteidigen oder Nahrung zu beschaffen. Während Bären, Zauberer und Orks im Wald die Gegend unsicher machen, sind Schweine, Kühe und Hühner friedlich und bringen Nahrung, die das Leben wieder auffüllt. Auch Flammen sind eine wichtige Ressource, die aus verschiedene Materialien hergestellt werden kann und ab einer bestimmten Anzahl in einem Ofen selbst Erze und Nahrung kocht. Sollten wir doch mal das Zeitliche segnen, dann bleiben uns alle Werkzeuge und Blöcke erhalten, allerdings bekommen wir alle anderen Items erst wieder, wenn wir den Beutesack an der Todesstelle einsammeln.
Block vorm Kopp
An dieser Stelle sieht es noch nach einem guten Minecraft-Klon für den 3DS aus, der sogar noch eigene Mechaniken mit sich bringt. Leider bringt das Spiel noch einige Negativ-Beispiele mit: Allein die Wegfindung der Gegner ist ungeheurlich. Jede neue Welt, die „komplett zufällig generiert“ wird, sieht fast identisch aus. Das mag davon kommen, dass jede Welt nur ein Biom enthält was auf die geringe Größe der Karten zurückzuführen ist. Beides wirkt sich deutlich schlecht auf die Langzeitmotivation aus, da hilft auch nicht der groß angepriesene Tag-und-Nachtwechsel. Bis auf die Dunkelheit gibt es keinen Unterschied zum Tag: Nichts im Spiel ist an irgendwelche Tageszeiten gebunden, auch nicht die NPCs. Die sind übrigens nicht im Klötzchen- sondern im Comic-Stil gehalten, was sie grafisch etwas aus der Reihe tanzen lässt. Während sogar die Pocket Version von Minecraft und ein Haufen Smartphone-Klone eine Mehrspieler-Option bieten, stellen die Entwickler von Cube Creator 3D diese Möglichkeit leider nicht bereit. Bis auf die einzelnen Biome im Survival-Modus zu entdecken und mal etwas kleines im Creative-Modus zu bauen, bleibt also nicht mehr viel übrig was man im Spiel unternehmen kann außer Gegner zu kloppen.
Fazit:
Es ist und bleibt ein netter Versuch ein Spiel für den 3DS zu entwickeln, das zumindest ein bisschen in Sicht auf Langzeitmotivation Minecraft gerecht werden kann. Das große Problem von Cube Creator 3D ist jedoch: Jeder der beiden Spiele-Modi bietet zu wenig, um das Spiel noch einmal zu starten oder überhaupt den Titel für aktuelle 7,50 Euro zu erwerben. Der Baumodus ist nett, aber die Welt ist zu begrenzt und die Auswahl an Blöcken zu gering um seine Ideen gerecht umzusetzen. Auch der Überlebensmodus bietet nur ein Ziel: Jedes Biom mal gesehen zu haben. Was Minecraft in einer einzigen Welt präsentiert, muss dieser Titel in mehrere Ebenen unterteilen um nur ein bisschen Vielfalt zu zeigen. Empfehlen kann man das Spiel höchstens Leuten, die Minecraft vergöttern, eine intelligente KI verabscheuen, kein Smartphone haben und den Drang verspüren auf dem 3DS unbedingt irgendwas bauen zu müssen.
Möchte sich am liebsten unter all den Blöcken begraben: Nicola Hahn [501.legion] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Big John Games für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.
Der erste Minecraft-Klon für den 3DS und hoffentlich auch der letzte seiner Art. |
Sechs Spracheinstellungen |
Sehr klein in allen Hinsichten Wenig Abwechslung in der Welt Keine Langzeitmotivation |
Beide Spiele haben ihre Nachteile. In erster Linie der Umfang und die Features. Sie sind meilenweit von Minecraft entfernt, gar keine Frage. Das Original ist und bleibt genial. Aber sie haben auch ihre Eigenheiten. Cube Creator ist noch entspannender, Cube Life herausfordernder, wenn auch derzeit noch unfairer. Schon damit ist der Claim eigentlich abgesteckt.
Das mal als grundsätzliche Info. Jetzt aber zu Cube Creator. Das Spiel kostet gerade mal 7,50 Euro. Wieviele Stunden Spielspaß sollte es Eurer Meinung nach bieten, um den Preis zu rechtfertigen? Ich rechne immer mit der "1 Euro pro Spielstunde ist gut" Regel, denn damit sind Spiele deutlich billiger als z.B. Kinobesuche o.ä. Wenn man diese Regel hernimmt, ist Cube Creator den Preis allemal wert! Ich bin jetzt erst ins zweite Biom gereist und habe knapp 5 Stunden auf der Uhr. Sicher, man kann das Ding durchrushen und es gibt so an sich auch nicht wirklich viel zu tun bzw. zu craften. Aber wenn man sich in jedem Biom ein Häuschen bauen will und mal eine größere Höhle gefunden hat, vergeht die Zeit eben doch wie im Flug, weil man diese oder jene Sachen herstellen will.
Und dann noch der Punkt, dass Ihr schreibt, für Portale, für die man unter die Erde muss. Das stimmt so ja gar nicht. Man braucht Glas (Sand + Ofen, beides leicht zu bekommen) und Mana (von diesen Geistern, die Energie verschießen), beides gibts oberirdisch und mit wenig Aufwand. Also daran scheitert es nicht.
Wie gesagt, ich finde das Spiel ist nicht der Überflieger, so eine 6/10 würde ich geben. Aber es ist seinen niedrigen Preis durchaus wert und für meine Mittagspause in den letzten Tagen sehr willkommen, um ein bißchen abzuschalten.