
Spielname:
Little Battlers eXperience
Typ:
3DS-Spiel
Publisher:
Nintendo
Developer:
Level-5
Genre:
Action
Release:
04.09.2015 (erschienen)
Multiplayer:
1-6 Spieler
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Screenshots:
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Little Battlers eXperience
Review: Little Battlers eXperience
Alexander Schneider, 19.08.2015
6268°
Bereits auf der diesjährigen gamescom konnten wir uns mit Little Battlers eXperience aus dem Hause Level-5 vertraut machen. Oberflächlich betrachtet wirkte es wie ein Mix aus Beyblade und Power Rangers - und damit lag unser Probezocker Sebastian nicht unbedingt falsch. Mit dem nahenden Release haben wir nun die Möglichkeit bekommen, den actionreichen Titel genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie viel Spaß bereitet das Konzept der Mech-Kämpfe auf Dauer? Wie weit gehen die Anpassungsmöglichkeiten, mit denen ihr euren Roboter aufrüsten könnt? Und hält die Story letztlich, was sie verspricht? All das und noch viel mehr lösen wir in unserem Testbericht auf, der uns auf eine spannende Reise in die Stadt Pacifica führt.
Hier dienen Roboter auch dem Verbrechen
Um Verständnisfragen gleich aufzulösen: Die Spielzeug-Roboter, die in Little Battlers eXperience gegeneinander antreten, nennen sich ganz einfach LBX - und so werden wir sie auch im folgenden Test betiteln. Euer eigenes Abenteuer beginnt im Modell-Laden von Pacifica, ihr schlüpft in die Rolle des Jünglings Van Yamano. Natürlich werdet ihr von eurem Freund Kaz direkt zum Kampf herausgefordert, doch ist euer LBX nur ausgeborgt. Van hat ein Problem, das viele Kinder mit sich herumschleppen: Die Verbote seiner Mutter! Van darf bisher keinen eigenen Miniatur-Roboter besitzen. Dahinter verbirgt sich ein trauriges Familiendrama: Vans Vater hat früher selbst LBX entwickelt und ihm sogar einen eigenen versprochen, sobald er nur alt genug ist. Kurz nach seinem Versprechen ist er bei einem Flugzeugabsturz umgekommen, und Vans Mutter möchte die Mini-Robos daraufhin komplett aus ihrem Leben verbannen. Dabei lässt sie die Gefühle ihres Sohnes, der beim Spielen mit LBX eine Verbindung zu seinem toten Vater spürt und irgendwann bei der Weltmeisterschaft antreten möchte, völlig außer Acht. Das Schicksal aber lenkt alles in die richtigen Bahnen: Eine unbekannte Frau überreicht Van am Flussufer einen mysteriösen Koffer, in dem sich sein erster eigener LBX befindet. Einen Haken hat die Sache aber - Van soll fortan für die Rettung der Welt sorgen, da sich in ihr die Finsternis in Form der bösartigen Organisation New Dawn Raisers breit macht. Gejagt von den Schergen der vermeintlichen Robo-Sekte muss sich unser Protagonist zahllosen Kämpfen stellen.
Arenen, Action, Adrenalin!
Die besagten Schlachten - egal ob gegen Freunde oder Schurken - finden in tragbaren Kampfarenen statt, die in einem Kampfwürfel transportiert werden. Dabei erkennt man schon zu Spielbeginn eine optische Vielfalt. Vom Wohnzimmertisch bis hin zu Wiesen und Winterlandschaften ist alles dabei! Die Fights laufen in Echtzeit aus der Third-Person-Ansicht ab. Ihr navigiert euren LBX über das Schlachtfeld - mal gegen einen, oft aber sogar gegen mehrere Kontrahenten -, greift die gegnerischen Roboter an, blockt Angriffe ab und sucht auf Anhöhen und Vorsprüngen Schutz. Klingt einfach, ist in Wahrheit aber etwas komplexer: Zwar fällt der Schwierigkeitsgrad in weiten Teilen des Spiels eher leicht aus, ihr müsst im Verlauf der Kämpfe aber umso mehr beachten. Sobald etwa eure Chanceleiste gefüllt ist, könnt ihr besonders starke Spezialattacken einsetzen. Natürlich müsst ihr immerzu eure grüne LP-Leiste im Auge behalten, denn diese zeigt die Lebenspunkte eures LBX an. Ein besonderes Augenmerk solltet ihr allerdings auf die Spannungsleiste richten, denn diese leert sich im Zuge eurer Angriffe stetig. Ist sie vollkommen entleert, sinkt der Schaden eurer Angriffe und ihr werdet langsamer - der Balken füllt sich erst, wenn man sich nicht mehr bewegt und abwartet. Diese und noch viele weitere Elemente werden euch in hilfreichen Tutorials nähergebracht.
Darüber hinaus können die Kämpfe nach verschiedenen Regeln ausgetragen werden. Beim Standardregelwerk besitzt jede Seite drei Leben. Sobald die LP eines LBX auf null fallen, verliert das jeweilige Team ein Leben. Die etwas raueren Straßenregeln fahren schwerere Geschütze auf, denn hier hat jeder Kämpfer nur ein einziges Leben - der letzte Überlebende gewinnt. Und letztlich gibt es auch noch Kämpfe ohne Regeln, in denen ansonsten verbotene Items verwendet werden dürfen. Sollte euer LBX in einem Kampf besiegt werden, fällt seine Wartungsleiste auf null, was eine Ölung oder Reparatur notwendig macht. Jeder Spielzeugrecke nutzt sich mit der Zeit aber ohnehin ab, weshalb er regelmäßig gewartet werden muss.
Wer schraubt gern an Robos herum?
Was wäre ein Roboter-Spiel ohne die Möglichkeit, ein wenig Tuning zu betreiben? Richtig, sehr viel unspektakulärer. In Little Battlers eXperience habt ihr zahlreiche Optionen, um euren LBX vor Kampfbeginn regelrecht aufzumotzen. So werdet ihr im Spielverlauf auf 130 verschiedene Komplettbausätze stoßen, die mit über 4000 Einzelteilen verfeinert werden können. Individualität wird hier groß geschrieben! Mit dem Austausch der verschiedenen Teile verbessern sich sowohl die Fähigkeiten als auch die Werte eurer mechanischen Kumpel, von Kopf über Schulter bis Fuß habt ihr als Mechaniker freie Hand. Aber natürlich geht es bei der Ausrüstung auch immer um Waffen, und diese benötigt euer kleiner Krieger wie nichts anderes. Bei der Waffenauswahl könnt ihr sowohl auf Nahkampfwaffen wie den Stahlstab, aber auch auf Distanzwaffen wie etwa Pistolen und Pumpguns setzen, im späteren Verlauf werden die Waffen zudem immer stärker und eindrucksvoller. Obendrein hat man die durchaus nette Möglichkeit, zwei Schwerter oder Pistolen gleichzeitig einzusetzen, um noch mehr Schaden anzurichten. Ihr seht also: In Little Battlers eXperience könnt ihr viele Stunden allein mit der stetigen Verfeinerung eures LBX verbringen. Das sorgt für zusätzliche Motivation und bringt viel Spielspaß mit sich, auch wenn die komplexen Optionen sicherlich nicht jedermanns Sache sind. Jene, die jetzt schon überfordert sind, sollten nun nicht unbedingt weiterlesen, denn mit den verschiedenen Items kommt weitere, wenn auch optionale, Ausrüstung hinzu. Um in heiß umkämpften Gefechten ein wenig Hilfe zu bekommen, kann man seinen LBX mit Items ausrüsten, die ihn reparieren oder sogar seine Geschwindigkeit erhöhen - auch hier gibt es wie immer zahlreiche Wege der Taktik.
Steuerung:
Nichts leichter als die Handhabung dieses Action-Games: Mit dem Schiebepad steuert ihr Van Yamano über die Oberwelt, also durch die verschiedenen Bereiche der Stadt. Sobald ihr euch in einen Kampf stürzt, wird die Sache ein wenig komplizierter, bleibt aber immer noch überschaubar. Auch in den Schlachten bewegt ihr euren Roboter mit dem Schiebepad, mit der A-Taste könnt ihr zudem zum Sprint ansetzen. Via Y startet ihr einen Angriff, B befähigt euch zum Sprung in die Lüfte. Sobald eure Chanceleiste voll ist, könnt ihr zudem R drücken, um die Spezialattacken eures LBX anzeigen zu lassen und über den Touchscreen eine auszuwählen. Insgesamt läuft die Steuerung mehr als flüssig ab und lässt keinerlei Wünsche offen, sodass an dieser Stelle keine Kritik anzubringen ist.
Grafik:
Optisch erinnert Little Battlers eXperience recht deutlich an die aktuelleren Ableger der Inazuma Eleven-Reihe. Das ist allerdings auch kein Wunder, immerhin handelt es sich bei beiden Spielen um Titel aus dem Hause Level-5! Ebenfalls nicht verwunderlich ist die grafische Qualität, die Spieler des virtuellen Mech-Spektakels geboten bekommen. Vor allem die synchronisierten Cutscenes im Anime-Stil machen ordentlich was her und bilden so einen passenden Rahmen für die Story. Auch die recht farbenfrohen Gebiete der Stadt, die übrigens alle über eine Bezirkskarte zu erreichen sind, spielen in technisch akzeptablen Gefilden, wenngleich sie auf 3DS-Ebene kein Highlight darstellen. Lediglich bei den LBX-Kämpfen ist ein wenig Unmut angebracht, denn die 20 Dioramen der Arenen erscheinen reichlich leblos und leer - in den ansonsten sehr kurzweiligen Kämpfen ist das aber nicht mehr als eine Randbemerkung, auch wenn die Tatsache in modernen Zeiten der Technik enttäuscht. Immerhin: In allen Phasen des Spiels gibt es deutsche Bildschirmtexte.
Sound:
Auch wenn die grafische Darstellung insgesamt okay ist - beim Sound haben die Entwickler viel weniger falsch gemacht als bei der Optik. Die Klangkulisse besticht mit einer ungeahnten Vielfalt der Klänge, sodass von fetzigen Tunes in den Kämpfen bis hin zu melancholischen Melodien in den teils nachdenklichen Zwischensequenzen alles dabei ist. Nicht alle Stücke des Soundtracks bleiben sofort im Ohr hängen, hohe Qualität wird dennoch durchgängig geboten, was die musikalische Zusammenstellung zu einem großen Pluspunkt des actionreichen Abenteuers macht. Klasse! Ein wenig Schmunzeln mussten wir angesichts der englischen Synchronisation des Spiels, da diese leider nicht immer gelungen ist - wenigstens aber gibt es überhaupt eine.
Multiplayer:
Einen Online-Multiplayer bietet Little Battlers eXperience nicht, dafür aber einen lokalen Mehrspieler-Modus. In diesem können bis zu sechs Spieler gegeneinander antreten und ihre individuell gestalteten LBX miteinander messen. Zwar konnten wir genau das zum Zeitpunkt des Testberichts noch nicht ausprobieren, da es schlicht und ergreifend noch keine anderen Spieler gibt, gegen die wir ins Gefecht ziehen könnten, doch sind wir davon überzeugt, dass der Titel gerade mit Freunden besonders viel Spaß bereiten wird. Dazu kommt die Ankündigung, dass man bis Juni 2016 wöchentlich Gratis-Inhalte über SpotPass erhalten wird, darunter sogar zusätzliche Quests.
Fazit:
Damit hätte man vorher nicht unbedingt rechnen können: Level-5 zaubert mit Little Battlers eXperience eine kleine Perle aus dem Hut, deren Konzept trotz einiger Schwächen begeistert. Natürlich, die Story ist kindgerecht gehalten - sie wird aber dennoch spannend erzählt und hat einige Höhepunkte. Im Fokus des Spiels stehen ohnehin die LBX-Gefechte und die zahllosen Ausrüstungsmöglichkeiten, mit denen ihr eure kleinen Roboter individualisieren könnt, und mit dieser Stärke geht der Titel über die gesamte Spieldauer hinweg vortrefflich um. Zwar sind die Kämpfe recht leicht zu bewältigen, die vielen taktischen Möglichkeiten bringen aber dennoch eine fordernde Facette ein und machen das Spiel auch für ältere Gamer interessant. Letztlich erwähnen wir auch den lokalen Multiplayer-Modus nochmals, denn dieser erweitert das Vergnügen abermals. Was bleibt, ist ein kurzweiliger, actionreicher und unterhaltsamer Titel, der euch weder hunderte Stunden vor den Bildschirm fesseln noch zu den Highlights des 3DS-Repertoires zählen wird, aber trotzdem große Stärken hat und gerade für Roboter- und Anime-Fans einen Blick wert ist.
Tüftelt noch an der Ausrüstung seines LBX: Alexander Schneider [Gardevoir ex] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Unterhaltsames Robo-Getümmel mit vielen Ausrüstungsmöglichkeiten - nicht für jeden geeignet, aber auf jeden Fall gelungen! |
SCHWIERIGKEIT:
6.0TECHNIK:
8.0MULTIPLAYER:
7.0von 10
Hübsche Zwischensequenzen... Teils spannende Story... Kurzweilige Kämpfe in Echtzeit Gelungener Soundtrack Viele Möglichkeiten der Ausrüstung |
...dafür aber karge Kampf-Hintergründe ...die etwas zu kindgerecht ausfällt Über weite Strecken nicht fordernd Für Kinder zu viele Optionen |
Sollte aber auch grundsätzlich so sein, da ja schon vorher 3x ca. 50 Folgen Anime zur IP gehörten, da wird dann schon aufgepasst, dass es nicht zu schlecht wird. Plus heutzutage werden unbeliebte Serien auch in Japan sehe schnell eingestampft/nicht verlängert, da ist eine solche Episodenmenge gleichbedeutend mit Erfolg.
Ist nur immer wieder komisch, Van statt Ban zu lesen, aber ein Name, der im englischen mit Ausgrenzung ("Verbannen") gleichgesetzt wird, konnte nunmal nicht behalten werden, da kann ich die Änderung zumindest nachvollziehen.
Naja... Qualität in der Präsentation, also Optik und Sound, ist schon immer wo gegeben bei Level5, aber abseits dieser Dinge fand ich Fantasy Life zum Beispiel richtig schlecht. Die Jobs liefen immer gleich ab, gleiche Rezepte beim Koch (zum Beispiel) hatte immer einen anderen Ablauf (fand ich nicht logisch), das Aufleveln schien unnutz, denn der große Grund am Ende blieb aus, das mit dem eigenen Haus war ne Lachnummer, weil jedes Haus innen gleich ausgesehen hat (ein Quadrat, nichtmal andere Fenster, usw.) und was auch absolut nicht ging war der Multiplayer, der nur außerhalb der Story funktioniert hat. ich habe es zum Erbrechen gerne gespielt und auch fast jeden Job bis zum Ende durchgezogen - aber war immer wieder schnell ernüchtert.