
Spielname:
Mario & Luigi: Paper Jam Bros.
Typ:
3DS-Spiel
Publisher:
Nintendo
Developer:
AlphaDream
Genre:
Rollenspiel
Release:
04.12.2015 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre
Screenshots:
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Mario & Luigi: Paper Jam Bros.
Hands-On: Mario & Luigi: Paper Jam Bros.
Sebastian Mauch, 25.06.2015
3263°
Mit dem diesjährigen Auftritt Nintendos auf der E3 fuhr das Unternehmen mal einen etwas anderen Kurs. Statt rudimentären Ankündigungen zu altbekannten Marken rauszuhauen, wurden dieses Mal ein paar etwas, nun ja, „andere“ Titel gezeigt. Neben Koop-Spielen legte man dem Publikum auch ein Crossover vor. Die Rede ist natürlich von Mario & Luigi: Paper Jam Bros. , in dem Mario zur Abwechlung mal auf Mario trifft. Kein Klecksmario und auch kein Schattenmario, sondern sein Papierkamerad aus der Paper Mario-Reihe. Ungewöhnlich, dachten wohl die meisten, und das ist es auch! Wie die seltsame Mischung in der Praxis abschneidet, lest ihr im folgenden Hands-On.
Doch nicht so seltsam
Irgendwie ist es ohne storytechnischen Kontext etwas kurios, dass zum Dream Team nun ein zweiter Mario stößt, allerdings ohne Paper Luigi. Betrachtet man ihn allerdings nur als dritte Einheit, fügt sich der flache Klempner und Retter des Adels hervorragend in das gewohnte Mario & Luigi-Gameplay ein. Erinnert ihr euch noch an den ersten Teil für den Nintendo DS, Partners in Time? Dort hatte man sogar ganze vier Einheiten im Team, nämlich Mario, Luigi und ihre früheren Ichs in Form der Baby-Brüder. Man musste allerdings nur mit zwei Charakteren laufen und hüpfen, da die Babys jeweils auf dem Rücken ihres älteren Pendants sitzen. Im neuesten Ableger ist es aber jetzt so, dass wir tatsächlich drei Einheiten steuern müssen. A und B dienen für Mario und seinen Bruder, und auf Y führt man Befehle für den Paper Mario aus. Das kann einen anfangs schon erschlagen, vor allem wenn sich die erste Hüpfpassage anbahnt. Um dieses Unterfangen nämlich erfolgreich umzusetzen muss man mit dem Finger ein Art Welle über die Aktionstasten fahren. Das könnte auf Dauer dezent nervig werden und in den Fingern schmerzen.
Kämpfen, wir wollen kämpfen!
Auch im Kampf muss man nun einen Recken mehr beachten. Besonders ist bei Paper Mario, dass er aus einem ganzen Stapel seiner selbst besteht. Haben wir einen großen Stapel, können wir öfter angreifen und damit mehr Schaden austeilen. Im Gegenzug stellt die Stapelgröße aber auch seine Lebensanzeige dar. Mit einem Befehl können wir diesen immerhin wieder auffrischen. Mal abgesehen vom Papierkameraden spielt sich das Spiel allerdings wie auch seine Vorgänger. Mit dem richtigen Kommando und einem guten Timing macht man üblen Schergen zu schaffen und kassiert ordentlich Gold und XP. Auch neu – braucht ihr im Gefecht etwas Hilfe, könnte ihr eine von drei Karten auf dem Touchscreen aktivieren, die euch unterschiedliche Effekte bescheren. Durch den Teamzuwachs können nun auch Trio-Aktionen ausgeführt werden. In der Demo gab es schon zwei davon zum Ausprobieren. Mit dem Shuriken-Move müsst ihr per Circle Pad herumfliegende Papierschnipsel anvisieren und anschließend abwerfen. Bei dem anderen Move müsst ihr wie beim Squash ein Objekt mit Schlägern gegen eine Wand pfeffern, was wohl eine kleine Hommage an das ebenfalls angekündigte Mario Tennis: Ultra Smash für die Wii U sein soll. Der Rest des Portfolios waren bekannte Attacken à la Koopa-Panzer, Feuerblume und Hammer.
Neue Gameplay-Elemente und alte Schwächen
Sicher wird es wieder eine witzige Geschichte um den Weltenkollaps geben, aber um auch Serienveteranen etwas Neues zu bieten bedarf es natürlich auch spielerischer Neuerungen. Sehen wir beispielsweise einen abgeschotteten Bereich mit Sachen zum Erkunden, sollten wir unbedingt nach dünnen Passagen Ausschau halten, dort kann sich der Papier-Held nämlich einfach so durchzwängen. In der Demo war es übrigens die Aufgabe, sieben entlaufene Papier-Toads zu finden. Einer von ihnen war aber so schnell unterwegs, dass wir ihn nicht fangen konnten. Also liefen wir weiter und erlangten prompt die Fähigkeit schnell zu rennen, ähnlich den Pegasus-Stiefeln aus The Legend of Zelda. Sind in voller Fahrt, können wir richtigen Moment mit der X-Taste schlittern um so die flotten Toads zu fangen. Man bekommt also auch neue Herausforderungen gestellt. Die größte Herausforderung bleibt aber immer noch die Einkehrende Monotonie, die größte Krankheit dieser Serie. Nachdem man die Moves und Abläufe gefühlte 1000 Male gesehen hat, hängen sie einem nämlich gehörig zum Hals raus. Ein gutes Beispiel ist da die Einleitung einer Trio-Aktion, vor der wir jedes einzelne Mal zusehen wie sich ein riesiger Hammer aus Wellpappe zusammensetzt. Von den Bosskämpfen wollen wir am besten gar nicht anfangen, die waren nämlich schon immer zäh wie ein alter Kaugummi.
Ein wenig Trost spendet da jedoch der ebenfalls anspielbare Deathmatch-ähnliche Modus, in welchem wir die Kontrolle über eine Horde Toads und einen riesiegen Papercraft-Mario übernehmen. Dort hatten wir eine Art weitläufige Arena, in der einige Gumbas herumrennen. Mit gezielten Sprints und Sprüngen können wir diese geschickt ausspielen, bis sicher der Obergumba zeigt. Der hält schon etwas mehr aus und brachte unsere Toads, die nebenbei den Papiergiganten auf Händen tragen (ja wirklich), schon etwas öfter aus der Verfassung. Sind die Pilzköpfe müde müssen wir einen der zahlreichen Aufladebereiche aufsuche und in einer Art Rhythmus-Minispiel im Stile von Patapon (PSP) die Gruppenmoral wieder stärken. Dieser Modus macht echt Laune und fühlt trotz der allgegenwärtigen Superlative erstaunlich dynamisch an. Hier besteht also auch Potenzial für einen fetzigen Multiplayer-Part.
Prognose:Man kann dem Spiel diese Dinge natürlich vorwerfen, man kann es aber auch lassen. Schließlich ist es ja bei Final Fantasy oder Pokémon im Prinzip nichts Anderes. Man muss Rollenspiele eben mögen und eine gewissen Geduldsspanne mitbringen. Davon abgesehen präsentiert sich Mario & Luigi: Paper Jam Bros. wieder in einer sehr putzigen und charmanten Aufmachung, und weißt auch mit neuen Elementen zu überzeugen. Fans der Serie und auch Neueinsteiger werden mit diesem Titel nicht viel falsch machen können.
Wüsste gerne etwas mehr über den Hintergrund der Weltenkollision: Sebastian Mauch [Paneka] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Einladung zum Post-E3-Event
Bewährtes Rollenspiel-Gameplay mit einigen Neuerungen, das sich leider trotzdem etwas fad anfühlt. |