
Spielname:
Lord of Magna: Maiden Heaven
Typ:
3DSWare Spiel
eShop Preis:
29,99 €
Publisher:
Marvelous Europe
Developer:
Marvelous AQL
Genre:
Rollenspiel
Release:
04.06.2015 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Screenshots:
Lord of Magna: Maiden Heaven
Hands-On: Lord of Magna: Maiden Heaven
Tjark Michael Wewetzer, 04.06.2015
2626°
Vom Landwirt zum Gasthausbesitzer. Da ermöglicht das mittlerweile aufgelöste Rune Factory-Team, welches nun zu Teilen von Marvelous selbst aufgenommen wurde, den Fans ja einen starken Karriere-Umschwung. Lord of Magna: Maiden Heaven setzt aber weniger auf die Simulationsmerkmale – davon gibt es hier eigentlich gar keine – und bietet stattdessen fluffige Rollenspielkost nach japanischem Strickmuster. Natürlich schlummern noch weitaus mehr unter der Haube, unser ausführlicher Test des Spiels wird daher etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Dennoch wollen wir euch zum Europa-Release von Lord of Magna zumindest einen ersten Einblick in die magische Welt von Luchs Eduard bieten.
Von Kristallen und Feen
Ganz nach Harvest Moon-Standard – obwohl dieses Spiel freilich so gar nichts mit der Farm-Simulation am Hut hat – ist das Gasthaus des Protagonisten Luchs ein Familienbetrieb, den er von seinem Vater geerbt hat. Leider hapert es ein klein wenig an der Gästezahl, denn das benachbarte Dorf hält ihn für einen verschrobenen Außenseiter und kaum eine Seele verirrt sich in das Eckchen, das unser Held bezieht. Aus diesem Grund handelt er mit seltenen Kristallen, die stets nach Erdbeben in diversen Höhlen auftauchen, und hält sich zumindest über Wasser. Sein jüngster Ausflug zu Spielbeginn birgt allerdings unschöne Gefahren: Ein Trupp garstiger Dämonen lauert ihm auf. Wie es das Schicksal aber so will, schlummerte in der Kristallhöhle eine junge Frau, die über außerordentliche Kampfkraft verfügt und dem Wirt das Leben rettet.
Besagte Dame stellt sich als Charlotte, oder kurz Lottie, vor und macht es sich auch sogleich in unserem Gasthaus gemütlich. Warum wir hier übrigens so ausführlich auf die Handlung eingehen: Lord of Magna verfügt über recht ausschweifende Dialog-Sequenzen, die zumindest in den ersten von uns angespielten Kapiteln häufig nur kurz zum Speichern oder Einkaufen unterbrochen werden. Es erinnert uns da strukturell fast schon an die Disgaea-Reihe, einen eigenwilligen Art Style inklusive. Dieser hat jedoch auch schon jetzt einen gewissen Charme, die farbkräftigen Umgebungen erinnern insbesondere mit aktiviertem 3D-Effekt leicht an ein Pop-Up-Buch – auch wenn die Tiefe durchaus prominenter sein könnte. Die Figuren wiederum, die als 2D-Sprites herumstolzieren, wirken auf den ersten Blick eher zuckelig animiert, wenn dann aber mal ein bisschen Action auf den Screen kommt, wirkt das wieder gar nicht mal so übel.
Zwei gegen vierzig? Klingt fair!
Apropos Action: Gekämpft wird gelegentlich natürlich auch. Immer wenn uns neue Monster das Lebenslicht auspusten wollen, wechselt das Geschehen in ein rundenbasiertes Gefecht. Hier bewegen wir unsere Charaktere innerhalb eines gewissen Aktionskreises frei über das Feld und versuchen, das aktuelle Missionsziel und vielleicht noch einen Nebenauftrag zu erfüllen. In unserem ersten Gefecht sollen wir beispielsweise lediglich eine Person in Not erreichen, können alternativ aber auch erst sämtliche Gegner auf dem Feld umhauen. Derer gibt es übrigens recht viele, was uns in Bezug auf die Zugreihenfolge erst Übles erahnen ließ. Tatsächlich sind die Feinde jedoch stets in Truppen aufgeteilt, die gemeinsam agieren. Die jeweiligen Kommandanten können sogar Verstärkungen anfordern. Das muss nicht unbedingt zu eurem Nachteil sein, eine der Kernmechaniken des Spiels ist nämlich eine gepflegte Runde „Bowling“. Kleinere Gegner lassen sich durch Treffer zurückwerfen und reißen dabei andere Unglücksraben mit. Stellt ihr das richtig an, könnt ihr große Trefferketten erzielen. Fallen durch euren Angriff mindestens zehn Feinde, erbeutet ihr einen Extra-Zug. Das verleiht den Schlachten schon jetzt einen gewissen Grad an strategischem Potential.
Prognose:Freilich ist es schwer, ein aller Voraussicht nach extrem umfangreiches Rollenspiel wie
Verboten Magna Lord of Magna: Maiden Heaven anhand seiner ersten fünf Stunden vernünftig einzuschätzen. Doch was wir bereits gesehen haben, gefällt uns soweit. Klar ist der Titel sehr dialoglastig und kommt entsprechend etwas langsam in die Puschen, das locker-flockige Kampfsystem motiviert allerdings schon jetzt und wir erhoffen uns mit der Einführung weiterer Spielmechaniken – wie zum Beispiel ausrüstbare Spezial-Fähigkeiten und andere Anpassungen – noch einiges an taktischer Tiefe. Außerdem sieht der Titel trotz, oder vielleicht gerade wegen seiner optischen Eigenheiten sehr schmuck aus. Wie sich Lord of Magna insgesamt schlägt, verraten wir euch in naher Zukunft in unserem ausführlichen Test.
Einsamer Gasthausbesitzer: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Marvelous Europe für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Reichlich Story, spaßige Rundenkämpfe, hübscher Stil – ein soweit vielversprechender Rollenspielhappen! |