
Spielname:
Inazuma Eleven GO: Chrono Stones
Typ:
3DS-Spiel
Publisher:
Nintendo
Developer:
Level-5
Genre:
Rollenspiel
Release:
27.03.2015 (erschienen)
Multiplayer:
1-4 Spieler
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Screenshots:
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Inazuma Eleven GO: Chrono Stones
Review: Inazuma Eleven GO: Chrono Stones
Alexander Schneider, 17.03.2015
8175°
Inazuma Eleven ist durchaus eine Sache für sich. Fernab aller realistischen Sportspiele wie FIFA versucht die Reihe, actionreiche Fußballmatches mit einer eigenwilligen Story zu kombinieren. Mit Erfolg! Formidable Verkaufszahlen sorgen dafür, dass die Serie stets fortgesetzt wird, und so steht uns 2015 der Ableger ins Haus, der Japan bereits Ende 2012 ereilte. Inazuma Eleven GO: Chrono Stones setzt logischerweise die in Inazuma Eleven GO begonnene Geschichte von Arion Sherwind, der den Fußball stets im Herzen trägt, fort. Doch mit dem zweiten Teil der GO-Reihe wird ein bedeutend düstereres Kapitel aufgeschlagen - der Fußball steht am Abgrund und droht in Vergessenheit zu geraten. Wie konnte es dazu nur kommen? Und welche Entwicklung hat die Reihe seit dem Vorgänger genommen? All das und noch viel mehr werden wir euch in unserem sportlichen Testbericht beantworten. Also: Rauf auf den Rasen!
Wo ist nur der Fußball hin?
Chrono Stones spielt drei Monate nach den Ereignissen von Inazuma Eleven GO. Jungspund Arion kehrt nach kurzer Abwesenheit an die Raimon Jr. High zurück - doch was ihn dort erwartet, hätte er nie zu träumen gewagt. Anders als noch im Vorgänger, in dem eine düstere Organisation namens Fifth Sector Kontrolle über den Fußball ausüben wollte, macht er nun eine noch viel schrecklichere Entdeckung: Der Fußball ist an seiner Schule gestorben. Kein Mitschüler erinnert sich an die Existenz des Fußballclubs, stattdessen betätigen sich die Teenies beim Basketball, bei der Gymnastik und beim Sumo-Ringen. Selbst der ehemalige Kapitän des Fußballteams, Riccardo, behauptet allen Ernstes, an der Schule sei noch nie Fußball gespielt worden.
Für Arion bricht da natürlich eine Welt zusammen - doch die Erklärung für die Amnesie der Mitschüler folgt auf dem Fuße! Bösewicht Alpha und die Organisation El Dorado möchten den Fußball eliminieren, und Arion ist - wie sollte es auch anders sein - die letzte Person, der sie die Erinnerung an den geliebten Sport noch nehmen müssen. Alpha versucht mit aller Macht, Arions Gedächtnis zu bearbeiten, scheitert damit aber aufgrund dessen unbändiger Liebe zu seinem Sport. In letzter Sekunde kommt unserem Helden Fei Rune - ein Junge, der aus der Zukunft stammt und den Fußball ebenfalls retten will - zur Hilfe. Fei hat die Gabe, eine ganze Mannschaft aus dem Nichts zu erschaffen, die sogenannten Duplis - und zusammen mit ihnen stellen sich die „Sportfreunde Sherwind“ den skrupellosen Schergen von „Protokoll Omega“ entgegen. Es entbrennt ein hitziges Match und letztlich eine Schlacht um das Schicksal des Fußballs. Zusammen mit seinen Freunden unternimmt Arion sogar Zeitreisen und trifft dabei auch seinen jetzigen Trainer, die Ikone Mark Evans, in der Vergangenheit - alles, um den Menschen die Freude am Fußball zu bewahren...
Gewohnte Kost auf dem Fußballplatz
Vor allem das erste Match gegen die Kontrahenten um Bösewicht Alpha dient der behutsamen Einführung von Neulingen. Eure Aktionen in den kurzweiligen Spielen laufen vor allem auf dem Touchscreen ab: Zeichnet eine Linie von eurem Spieler aus, damit er diese wie einen vorgegebenen Weg abläuft. Einen Pass spielt ihr, indem ihr einen Mitspieler mit dem Touchpen antippt. Etwas brenzliger wird es in den Zweikämpfen, da sie euch vor die Wahl stellen. Ihr müsst in diesen Situationen die Absichten eures Gegenspielers erraten, indem ihr die mögliche Laufrichtung - also „rechts“ oder „links“ - zu enträtseln versucht. Sollten beide Spieler die gleiche Richtung auswählen, begeben sie sich in einen gnadenlosen Zweikampf. Sollte man sich aber für die falsche Seite entscheiden, darf der ballführende Spieler an einem vorbeiziehen - oder auch umgekehrt, sofern man sich selbst in der Offensive befindet. Sobald ihr letztlich frei vor dem gegnerischen Tor steht, müsst ihr dieses lediglich antippen und schließlich zum Schuss, dessen Kraft ihr vorab bestimmen könnt, ansetzen.
Natürlich lohnt es sich hier vor allem, auf seine Spezialtechniken zurückzugreifen, da diese die Chance auf einen Torerfolg drastisch steigern. So kann Fei zum Beispiel den „Mondsalto“ ausführen, während Teamkollege Creepy auf den „Hitzkopfball“ schwört. Dass eure persönliche Taktik aufgeht, könnt ihr übrigens nicht nur in den üblichen 11-gegen-11-Spielen beweisen, sondern auch in den Duellen von kleineren 5er-Mannschaften. Diese erstrecken sich über nur eine Minute und fordern von euch die Erfüllung bestimmter Aufgaben wie etwa das Erzielen des ersten Tores.
Übernatürliche Ereignisse sorgen für Spielkultur
So wenige Neuerungen der gemäßigte Teil der Fußball-Action bietet, so viel hat sich fernab der Grundlagen getan. Im Vordergrund steht dabei das brandneue Miximorph-Feature, mit dem ihr die Aura zweier Spieler vereinen und einem der beiden Spieler auf diesem Wege ungeahnte Kräfte zuführen könnt. Für eine bestimmte Menge an Elanpunkten ist es so möglich, nicht nur das Aussehen des gewählten Spielers zu verändern, sondern ihm auch Status-Boni zukommen zu lassen. Welche Werte dabei am meisten profitieren, entscheidet die Kompatibilität der beiden Mannschaftskollegen. Im späteren Verlauf ist es sogar möglich, Spezialtechniken zu übertragen. Alles in allem verleihen die Miximorph-Formen dem Spielgeschehen eine neue Tiefe, wenngleich sie es nicht revolutionieren. Achtung: Aktionen in Miximorph-Form verbrauchen um einiges mehr KP als in gewöhnlicher Form, weshalb sich ein Spieler, dem die KP ausgehen, prompt zurückverwandelt. Auch die allseits bekannten Kampfgeister sind wieder mit von der Partie - diesmal aber haben sie Verstärkung mitgebracht. Früher haben die Kampfgeister zwar schon für beachtliche Leistungssteigerungen und extravagante Spielzüge gesorgt, nun werden sie um eine Rüstungsoption erweitert. Trägt ein Spieler seinen Kampfgeist als Rüstung, kann er gegen seinen Gegenspieler selbst dann bestehen, wenn dieser eine Verteidigungstechnik anwendet. Ferner sinken die TP-Kosten für Spezialtechniken mit Kampfgeist-Rüstung auf 0.
Trotz der beiden maßgeblichen Neuerungen verbleibt eine Enttäuschung der Vorgänger: In einigen bedeutenden Matches sind eure Fähigkeiten nicht gefragt. So sind gewisse Momente in den Spielen ganz einfach gescriptet, um notwendige Story-Ereignisse auszulösen. Die Spiele werden also in gewissem Maße fremdgesteuert, was vor allem erfahrenen Spielern auf die Nerven gehen dürfte. Im Spielverlauf müsst ihr dennoch einiges an Geschick beweisen - vor allem bei der Zusammenstellung eures Kaders, der bis zu 16 Spieler umfassen darf. Aus über 1000 Spielern formt ihr euch so die perfekte Mannschaft, was angesichts der vielen unterschiedlichen Fähigkeiten und Spezialtechniken viel Spannung verspricht. Um die Charaktere aber auch ein wenig besser kennenzulernen, ist es ratsam, den InaLink-Gruppenchat - eine Art App, die Kurznachrichten von Mitspielern übermittelt - zu nutzen.
Steuerung:
Das Thema der Handhabung haben wir im Vorfeld ja schon ein wenig angerissen - und letztlich hat sich im Vergleich zum Vorgänger auch nichts getan. So machen die Entwickler von Level-5 einmal mehr alles richtig, um absolute Kontrolle über das Spielgeschehen zu gewährleisten. Mit dem Schiebepad oder via Touchscreen navigiert ihr durch die Straßen der Stadt, NPCs werden abermals mit A angequatscht und die Spiele selbst werden wie immer auf dem Touchscreen gesteuert. Wollte ihr zum Beispiel das Kommando für einen Pass geben, müsst ihr einfach einen Mitspieler antippen, der den Ball dann auch prompt bekommt. Man setzt beim zweiten Teil der GO-Reihe also weiterhin auf die gute, alte Tradition.
Grafik:
Auch in puncto Optik hält sich Inazuma Eleven GO: Chrono Stones eisern an seinen Vorgänger: Während die animierten Zwischensequenzen im Anime-Stil weiterhin großartig aussehen und die Geschichte aufgrund ihrer aufwändigen Darstellung förmlich auf dem Silbertablett servieren, wirkt die Oberwelt einmal mehr bieder und rückständig. Natürlich sieht die Stadt mit ihrem Einkaufsviertel, dem Stadion und der Raimon Jr. High um einiges besser aus als in den DS-Pendants, doch das ist angesichts der verbesserten Technik des 3DS auch kein Wunder. Davon, dass die Macher das Potenzial des Handhelds ausschöpfen, kann allerdings keine Rede sein, zu banal wirken die trotz ihrer farblichen Intensität spröden Gassen. Die sportlichen Wettkämpfe machen es aufgrund der effektreichen Beschwörungen der Kampfgeister und der eindrucksvoll inszenierten Spezialtechniken um einiges besser, wenngleich auch hier noch Luft nach oben ist. Der 3D-Tiefeneffekt liefert eine ordentliche Performance ab, unverzichtbar ist er aber auch in diesem Falle nicht. Alles in allem verharrt Chrono Stones technisch gesehen auf demselben Niveau wie sein Vorgänger, was aufgrund des verschenkten Potenzials sehr schade ist.
Sound:
Die Klangkulisse zeigt sich auch im neuesten Ableger des rollenspiellastigen Rasenschachs von ihrer besten Seite! Viele Stücke des neuen Soundtracks enthalten orchestrale Elemente, was eine durchaus geeignete Atmosphäre aufkommen lässt. Passend zur traurigen Entwicklung der Story finden sich darunter auch sehr melancholische Melodien. In den Matches werden dem Spieler eher fetzigere Tracks und teils sogar elektronische Tunes kredenzt, was bei der gebotenen Action aber auch Sinn ergibt. Lobend erwähnen müssen wir die deutsche Synchronisation der voll vertonten Zwischensequenzen, auch wenn uns die Stimmen nicht immer begeistern konnten.
Features:
Wer die früheren Ableger kennt, der weiß, was in Sachen Umfang auf ihn zukommt: Neben einer Hauptgeschichte, die etwa 15 bis 25 Stunden in Anspruch nimmt, enthält der Titel einen lokalen Multiplayer-Modus für bis zu vier Spieler, in dem man zum Beispiel 2-gegen-2-Spiele austragen kann. Darüber hinaus kann ein Spielertausch mit Freunden durchgeführt werden. Da es aus spielerischer Sicht leider keinen Online-Modus gibt, macht man sich immerhin den SpotPass-Dienst zunutze, um neue Gegenstände und Protagonisten zum Download anzubieten. Über StreetPass lassen sich zudem Teamdaten von anderen Spielern empfangen - und gegen deren Mannschaften kann man infolgedessen antreten. Die beiden Versionen des Spiels - Flammenwall und Donnerknall - unterscheiden sich übrigens in den exklusive Teams, einigen Spezialtechniken, Spielern und Kampfgeistern, dem Opening, Ending und kleineren Story-Elementen.
Fazit:
Inazuma Eleven GO: Chrono Stones setzt eindeutig auf die bewährten Stärken des Vorgängers, fügt aber noch einige Gameplay-Elemente wie das Miximorph-Feature und die Kampfgeist-Rüstungen hinzu. Diese verleihen dem strategischen Element der Matches zwar ein wenig mehr Tiefe, lassen den Spieler aber nicht mit offenem Munde zurück. Technisch dagegen bleibt erst recht alles beim Alten - die Grafik erweist sich weiterhin als solide, ohne zu glänzen, während die Klangkulisse mitsamt der deutschen Vertonung zumeist überzeugen kann. Die dem Spiel zugrunde liegende Story fällt noch etwas düsterer aus als in Inazuma Eleven GO, kommt aber auch etwas schneller in die Gänge. Letztlich muss dennoch konstatiert werden, dass es sich um kindgerechte Inhalte handelt, die keinen älteren Spieler vom Hocker reißen werden. Nichtsdestotrotz weiß das neueste Fußball-RPG vor allem durch die drastischen Entwicklungen der Story etwas besser zu gefallen als der Vorgänger, woran die packenden Zwischensequenzen sicherlich ihren Anteil haben. Was letztlich bleibt, ist eine konsequente Fortsetzung der Reihe, die ohne große Überraschungen auskommt, dabei aber das ordentliche Niveau der Serie hält und leider immer noch auf einen Online-Modus verzichtet.
Will unbedingt das nächste Tor erzielen: Alexander Schneider [Gardevoir ex] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Futuristisch angehauchter Fußballspaß ohne große Innovationen - die Reihe stagniert auf gutem Niveau. |
STORY:
7.0SPIELWELT:
7.0MULTIPLAYER:
7.0von 10
Story mit gutem Spannungsaufbau… Ordentlicher Multiplayer… Kurzweiliges Spielprinzip Neues Miximorph-Feature Animierte Zwischensequenzen Opulenter Soundtrack Teils liebenswürdige Charaktere |
…aber nicht wirklich tiefgreifend …ohne Online-Modus Nervige Script-Sequenzen bei Story-Matches Grafisch mit Luft nach oben Synchronisation weiß nicht immer zu gefallen |
Trotz alledem wahrscheinlich eher nichts für mich.
Teil 1 war schon gut ;) Halt Pokemon mit ein bischen mehr Einfluss ^^