
Spielname:
FIFA 15: Legacy Edition
Typ:
3DS-Spiel
Publisher:
EA
Developer:
EA
Genre:
Sport
Release:
26.09.2014 (erschienen)
Multiplayer:
1-4 Spieler
Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre
Screenshots:
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FIFA 15: Legacy Edition
Review: FIFA 15: Legacy Edition
Alexander Schneider, 08.03.2015
9248°
Legacy Edition. Allein für diesen Namenszusatz und die Unverschämtheit, dass dieser überhaupt nötig ist, gehört EA eins übergebraten! Okay, wir fahren ein wenig herunter und lassen Gnade walten, denn auch im Fußball sollte es ja schließlich immer fair zugehen. Doch eigentlich steht der Fußball auch für Überraschungen, für Unberechenbarkeit und für stetige Entwicklung der Spielkultur - und was wird uns bei FIFA 15: Legacy Edition geboten? Ein lahmer Aufguss des Vorjahresablegers, der wiederum ein lahmer Aufguss des Vorvorjahresablegers war. Im vorletzten Jahr haben wir den Titel mit einer Kopie des 2012er-Reviews abgestraft, das wollen wir uns anno 2015 nicht mehr erlauben. So viel Dreistigkeit gestatten wir uns einfach nicht. Was sich die Entwickler von EA, die diesen Titel noch nicht einmal neu entwickeln mussten, alles erlauben, erfahrt ihr wie immer in unserem Testbericht. Lasset die Spiele beginnen!
Anstoss: Der Ball rollt in verschiedenen Modi
Auch im aktuellen FIFA-Ableger lassen sich dieselben Spielmodi finden wie in den vorherigen: Unter „Anstoss“ versucht ihr euch allein in 11-gegen 11-Matches oder auch in 5-gegen-5-Spielen, dem immer noch vorhandenen Street-Modus. Dieser führt euch unter anderem in Hallen und Hinterhöfe, was echten Straßenfußball garantiert. Man kann dem simplen Spielmodus zugute halten, dass er sich auch 2015 gut für eine Runde zwischendurch eignet und im Prinzip sehr kurzweilig ist, wenngleich er den Ablegern auf den großen Konsolen in allen Belangen unterlegen ist. Da es sich bei FIFA 15 allerdings um ein reines Kader-Update handelt, sucht man Neuerungen vergebens. Im „Karriere“-Modus übernimmt man die recht bürokratische Rolle des Managers und tätigt dabei unter anderem Spielertransfers. Dies mag sich umfangreich anhören, kann aber auch Minimalisten ansprechen, denn die Spiele der Saison können problemlos simuliert werden - euer aktives Eingreifen in das Spielgeschehen ist also nicht unbedingt erforderlich. Etwas interessanter gestaltet sich die Kategorie „Be A Pro“, in welcher man seinen eigens erstellten Spieler bis hin zum Superstar entwickeln kann. Dabei bestimmt man nicht nur den Namen, die Position und die Trikotnummer seines Schützlings, sondern auch die Größe, die Gesichtsbehaarung und die Trikotfarbe. Unter „Turniere“ und „Training“ sind eher belanglose Zusätze zu finden - wenn ihr an einem Turnier wie dem Deutschen Pokal teilnehmen oder einfach nur ein paar Minuten an eurem Können feilen wollt, seid ihr in den jeweiligen Spielmodi genau richtig aufgehoben.
Die gleichen Schwächen wie 2012
Schon bei den letzten Titeln der FIFA-Reihe haben wir uns darüber ausgelassen, dass man sich die Upgrades der großen Geschwister auf den Konsolen komplett gespart hat. Aber klar, Handhelds sind natürlich nicht so wichtig. Man kann zwar noch verstehen, dass man auf die sogenannten „Emotional Reactions“, die die Gefühlsausbrüche auf den Gesichern der Spieler zeigen, verzichtet hat, doch auch auf die „Real Ball Physics“, die auf den Konsolen für ein wenig mehr Realismus sorgen sollen, und auf die Neuerungen des Vorjahres, zum Beispiel das „Complete Dribbling“ zugunsten der Eins-gegen-eins-Situationen, hat man gepfiffen. Aufgrund dessen hat man nicht selten das Gefühl, einen waschechten Arcade-Klassiker vor sich zu haben - aber ganz bestimmt kein ernsthaftes Sportspiel, das wenigstens einen Hauch von Realität vermitteln möchte.
Darüber hinaus darf man auch die mehr als lächerliche KI noch immer kritisieren, denn sie hat trotz all der vergangenen Zeit keinerlei Fortschritte gemacht. Obgleich der Schwierigkeitsgrad wählbar ist, stellen sich die gegnerischen Protagonisten eher wie Pappfiguren an als wie wirkliche Kontrahenten. So kann es durchaus vorkommen, dass Spieler der gegnerischen Mannschaft einfach stehen bleiben und euch in Richtung Tor passieren lassen, in welches ihr das Spielgerät dann ganz einfach hineinbefördern könnt. Auch im Torabschluss präsentieren sich die Gegenspieler unterdurchschnittlich - kommen sie dann doch mal in die Nähe eures Strafraums, schießen sie zumeist neben das Tor oder lassen sich zuvor gar den Ball abluchsen. Auch in der Defensive lebt es sich also mehr als angenehm...
Steuerung:
Schon bei den Sorgenkindern FIFA 13 und FIFA 14 monierten wir, dass die Handhabung, die gerade für ein solches Sportspiel so wichtig ist, absolut nicht optimal ausfällt. Auf den Touchscreen muss man nur im Menü und bei Standardsituationen wie Freistößen zurückgreifen, ansonsten bleibt alles beim Alten: In den Spielen selbst navigiert ihr via Circle Pad, die Tasten werden wie gewohnt für Aktionen wie Schüsse oder Pässe verwendet. An sich hört sich das ja recht gefällig an, weil diese Anordnung vom Spieler intuitiv abgespult werden kann, doch leider wird die eigentlich ganz ordentliche Performance der Steuerung durch ihre Trägheit und Ungenauigkeit zerstört. Ungeplante Ballverluste und negative Spielsituationen, die ausschließlich durch die verkorkste Bedienung entstehen, lassen schnell Frust aufkommen. Auch die gelegentlichen Touchscreen-Elemente verbessern den negativen Gesamteindruck nicht, da sie schlicht unnötig sind und teils ebenso unpräzise ausfallen wie ihre Pendants an den Buttons. Eigentlich genug Ansätze für eine vernünftige Entwicklung des diesjährigen Nachfolgers, nicht wahr?
Grafik:
Eine Etage tiefer, also im metaphorischen (Tabellen-)Keller, ist die optische Komponente von FIFA 15 anzusiedeln, denn auch hier hat sich nichts zum Besseren gewendet. Selbst für die zugegebenermaßen beschränkten Fähigkeiten des 3DS, was die reine Optik angeht, fällt die grafische Darstellung beschämend aus. Die Spieler haben keinerlei Ähnlichkeit mit den menschlichen Originalen, die Torjubel-Szenen fallen mehr als emotionslos aus, die Stadien gleichen atmosphärisch einer Beerdigung und wirken so manches Mal sogar leer. Die durchweg verwaschene, manchmal auch verpixelte Grafik aus längst vergangenen Zeiten unterstützt den vorher schon geäußerten Eindruck, man habe es hier mit einem Retro-Game zu tun, nur noch. Alle verfügbaren Trikots sind frei erfunden und stimmen nur in den Farben mit der Originalware der Vereine überein, Sponsorenaufdrucke sucht man ohnehin vergebens. Für die FIFA-Reihe, die ja auch von ihren Lizenzen lebt, ist das ein Armutszeugnis. Da fragt man sich, was man mit solch einer miesen Technik überhaupt erreichen will? Den Realismus hat man mit dem Hampelmännchen-Gameplay sowieso schon abgewürgt, aber das hier setzt dem Ganzen die Krone auf. Gerade mit den neuen Möglichkeiten des New Nintendo 3DS könnte man hier in Zukunft einiges verbessern - doch uns fehlt der Glaube daran, dass EA das wirklich tun will. Achja, und die nervig langen Ladezeiten vor den Spielen wollen wir natürlich auch noch erwähnen...
Sound:
Das bescheidene Gesamtbild der technischen Umsetzung setzt sich leider auch in der Klangkulisse fort. Im Menü wird wie immer eine Auswahl aus diversen Liedern gespielt, die natürlich nicht jeden Musikgeschmack treffen. Unsere Kritik aber bezieht sich eher auf die Kommentatoren, die die Matches mit ihren Worten begleiten: Abwechslungsärmer, kopfloser und inhaltsleerer geht es wirklich nicht mehr. Die Aussagen sind dieselben wie in den Vorgängern, passen häufig überhaupt nicht zu dem, was gerade auf dem Rasen passiert und wiederholen sich schier endlos. Auf den großen Konsolen schrauben die Entwickler wenigstens noch an einzelnen Statements zum Spiel, die mobile Fassung kommt weiterhin aus der Mottenkiste. Selbst die Fans verkommen hier zum lästigen Beiwerk, indem sie ihren Jubel an den völlig falschen Stellen beginnen und Tore mit Stille strafen, obgleich es eigentlich umgekehrt sein müsste.
Multiplayer:
Wo wir doch gerade schon mal bei Nackenschlägen sind: Auch im Mehrspieler-Modus hat sich rein gar nichts getan. FIFA 15 kommt auf dem 3DS lediglich mit einem lokalen Multiplayer daher, und weiterhin müssen beide Spieler das Spiel besitzen, um gegeneinander antreten zu können. Auf einen Online-Modus hat man wie schon in der Vergangenheit völlig verzichtet, obgleich dieser als wichtigstes Element der Konsolentitel gilt. Sollte man es wirklich schaffen, einen Mitspieler für den Multiplayer zu finden, wird man immerhin mit dem unterhaltsamsten Teil dieser recht armseligen Veröffentlichung belohnt, denn trotz aller Schwächen im Gameplay bereiten die Fußballschlachten gegen Kumpels immer noch am meisten Freude.
Fazit:
Und wieder eine billige Kopie! FIFA 15: Legacy Edition gleicht seinen Vorgängern der letzten Jahre bis aufs Haar, was ja auch schon durch den Namen deutlich gemacht wird. Hier geht es einzig und allein darum, im Sinne des kommerziellen Erfolges auch einen 3DS-Ableger zu liefern, und sei er noch so schlecht. Anstatt sich die Kritik der Fans zu Herzen zu nehmen, spendiert uns EA ein pures Kader-Update, welches bis auf die aktualisierten Teams überhaupt keine Verbesserungen in petto hat. In Sachen Grafik verweilen wir noch immer in der Steinzeit, das lahme Gameplay krankt noch immer an denselben Mängeln wie dem zu jeder Zeit fehlenden Realismus und der irrwitzigen KI, die Steuerung fällt abermals unpräzise und träge aus und selbst auf einen Online-Modus, der schon seit Ewigkeiten sehnlichst herbeigewünscht wird, verzichten die Entwickler. Man kann der FIFA-Reihe auf der PS4 & Co. ja einiges ankreiden, doch letztlich ist sie dort noch immer von einer weitaus höheren Qualität geprägt als dieser Witz von Spiel. Lasst besser die Finger von diesem Remake vom Remake vom Remake, bevor ihr den Kauf zum Vollpreis (!) am Ende bitter bereut. Vielleicht ist es ohnehin besser, realen Fußball zu schauen, als auf diese Abzocke hereinzufallen… Sollte EA diesen Herbst wieder dasselbe Produkt liefern, gibt es dafür die 1/10. Versprochen!
Findet EAs übles Foul absolut rotwürdig: Alexander Schneider [Gardevoir ex] für Planet3DS.de
Nichts Neues im Lande - reines Kaderupdate, das jeglichen Spielspaß im Keim erstickt. |
MULTIPLAYER:
3.0MODIVIELFALT:
5.0GRAFIK:
2.0von 10
Gute Auswahl an Spielmodi… Akzeptabler lokaler Multiplayer… Große Menge an Ligen und Teams |
…vergleichsweise aber arg abgespeckt …der ohne Online-Modus auskommen muss Mitleiderregende Grafik Kommentatoren nerven durchgängig KI stellt sich meist dumm an Anspruchslose Schwierigkeitsgrade Reine Kopie der Vorgänger Unpräzise Steuerung Verzichtet auf jeglichen Realismus |