
Spielname:
Cooking Mama: Bon Appétit!
Typ:
3DS-Spiel
Publisher:
Nintendo
Developer:
Office Create
Genre:
Geschicklichkeit
Release:
06.03.2015 (erschienen)
Multiplayer:
1-4 Spieler
Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre
Screenshots:
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Cooking Mama: Bon Appétit!
Review: Cooking Mama: Bon Appétit!
Tjark Michael Wewetzer, 03.03.2015
5216°
Ihr habt richtig gelesen: Die Comic-Küchenfee ist wieder zurück und sorgt einmal mehr für hungrige Mägen! So geht es zumindest uns immer wieder, wenn wir mit einem neuen Ableger der Cooking Mama-Reihe zu tun haben. Zum fünften Mal bittet Mutti nun an den Handheld-Tisch und sie hat einen ganzen Sack neuer Rezepte und Aktivitäten mitgebracht – nur die 5 im Titel ist dabei irgendwie abhanden gekommen. Ob Cooking Mama: Bon Appétit trotzdem noch von Frische zeugt oder ob die Minispielsammlung von Office Create so langsam wirklich ausgelutscht ist, erfahrt ihr in unserem Test!
Zurück auf dem Schlachtfeld Küchenboden
Dabei stürzen wir uns gleich direkt an den Herd – im Hauptmodus dürfen wir uns nämlich umgehend an einer kleinen Auswahl der insgesamt 60 Rezepte des Spiels versuchen. Ausführliche Einführungen oder Ähnliches gibt es hier nicht. Braucht es aber auch nicht, immerhin ist das Gameplay weitestgehend selbsterklärend und grobe Beschreibungen der Minispiele versuchen euch vor jedem Schritt zu verdeutlichen, was genau zu tun ist. Jedes Rezept besteht nämlich aus einer bestimmten Anzahl eben jener Aktivitäten, die es nach und nach abzuarbeiten gilt. Ihr könnt auch zunächst in einen Übungsmodus schalten und dort austesten, wie alles funktioniert, das ist in der Regel allerdings nicht nötig. Insbesondere dann nicht, wenn ihr bereits Erfahrungen mit der Serie gesammelt habt.
Die einzelnen Arbeitsschritte erfordern in der Regel sehr simple Eingaben von euch, durch die euch das Spiel auch behutsam führt. Pfeile, Kratz-Symbole und andere Hilfsmittel verraten euch genau, wie ihr den Stylus zu schwingen habt. Auf diese Weise brecht ihr Eierschalen am Schüsselrand auf, schneidet Fisch oder platziert eure Mahlzeit dekorativ auf dem bereitgestellten Teller – je nachdem, was gerade von euch gefordert wird. Je akkurater ihr dabei vorgeht, desto besser fällt euer Rang aus. Die Arbeitsschritte selbst werden in Bronze, Silber und Gold benotet, während es für die Gesamtbeurteilung auch einen Sonderrang für komplett verpatzte Gerichte gibt.
Um diesen zu erreichen, müsst ihr es allerdings wirklich darauf anlegen - von wenigen, meist nicht nachvollziehbaren Ausnahmen abgesehen verzeiht Bon Appétit nämlich extrem viele Fehler und prämiert euch selbst dann mit einer Gold-Medaille, wenn ihr euch beim Öffnen einer Dose so stümperhaft wie nur irgend möglich angestellt habt. Schafft ihr es nicht, die Dose zu öffnen, habt aber zumindest ein paar Löcher in den Rand gestanzt, gibt es sogar noch Silber. Auf die Gefahr hin, wie ein alter Herr zu klingen: Damals, als Cooking Mama noch taufrisch war, hätte es sowas nicht gegeben! Da wurde uns schon beim kleinsten Fehler das Gold verweigert! Wobei wir eine Lockerung der strengen Regulierung zugegebenermaßen schon begrüßen – nur wurde hier eindeutig über die Stränge geschlagen, was das ohnehin schon eher entspannte Casual Game (diesen Begriff habt ihr lange nicht mehr gelesen, wie?) fast schon lächerlich leicht wirken lässt. Diesen Eindruck unterstreicht auch die Tatsache, dass selbst ein Bronze-Rang, also ein komplett verpatzter Arbeitsschritt, als „Nicht übel!“ eingeschätzt wird.
Was tun, wenn die Langeweile zuschlägt?
Zwar ist die Gold-Kocherei nun einfacher denn je, allerdings hat das Entwicklerteam von Office Create fleißig am Drumherum geschraubt. So gibt es nun eine ganze Palette von in Themengebiete aufgeteilten Nebenbeschäftigungen, bei denen es keine Gold-Ränge, sondern pure Punktzahlen abzustauben gibt. Ihr sorgt etwa dafür, dass die Fische im Aquarium gut gefüttert sind, pflückt Obst oder füllt die Bonbon-Vorräte von Mamas Laden wieder auf. Auch ein paar „Lernspiele“, die ihren Namen aber nicht so recht verdient haben, sind mit an Bord. Wir glauben jedenfalls nicht, dass jemand durch das Zusammenpuzzeln geforderter englischer Begriffe ganz ohne Übersetzungen etwas lernen kann. Oh, und nicht falsch verstehen: Das Spiel selbst ist natürlich in deutscher Sprache – inklusive der Voice-Clips von Mama.
Allerdings sind besagte Nebenbeschäftigungen trotz ihrer schieren Masse auch eher als kurze Ablenkung zu verstehen. Keines von ihnen ist so wirklich ausgeklügelt wie die Kocherei, die wir im neuen Dojo genauer kennenlernen dürfen. Hier dürft ihr bestimmte Arbeitsschritte bei gewissen Rezepten nämlich in Rekordzeit runterackern. Auf diesem Wege kommt tatsächlich sowas wie Anspruch ins Spiel, denn Fehler werden wirklich bestraft – und zwar mit Zeitverschwendung. Braucht ihr zu lange für einen Arbeitsschritt, wirkt sich das negativ auf eure Bewertung aus. Das ist schon eher das Niveau, das wir gewohnt sind! Allerdings tut hier weh, dass die Rezepte zumeist nur in gekürzter Form auftreten.
Steuerung:
Wenn ihr bereits in einem der Vorgänger den Kochlöffel geschwungen habt, fühlt ihr euch bei Bon Appétit praktisch sofort heimisch. Noch immer werden sämtliche Kochschritte mit einfachen Touchpen-Bewegungen vollzogen, gelegentlich kommt zudem das Mikrofon zum Einsatz – in der Regel, wenn ihr etwas verbockt habt und Staubwolken vom Bildschirm pusten müsst. Auch der Bewegungssensor des 3DS wird abermals genutzt, allerdings verrät euch das Spiel nie so recht, wann das der Fall ist. Das kann vor allem an Orten, wo ihr das System nicht unbedingt ruhig halten könnt, etwas ungemütlich enden.
Grafik:
Das Upgrade im Vergleich zu Cooking Mama 4 fällt deutlich spürbarer aus, als es von dem letzten DS-Ableger zur 3DS-Premiere der Fall war. Anstelle ihrer alten 2D-Sprite-Gestalt wartet die digitale Küchenfee jetzt nämlich im 3D-Polygonlook auf euch. Da sie eure Arbeit praktisch jederzeit auf dem oberen Bildschirm beobachtet, kommt damit auch der Tiefeneffekt des 3DS ein bisschen besser zur Geltung – lohnenswert ist er allerdings trotzdem nicht, schließlich spielt sich die eigentliche Action auf dem Touchscreen ab. Ach ja, und das Essen? Mag zwar stellenweise ein wenig verwaschen wirken, aber gerade die fertigen Gerichte lassen uns nicht selten das Wasser im Munde zusammenlaufen…
Sound:
Tja, was soll man hierzu großartig sagen? Es ist immer noch die gute alte Kochstudio-Mukke, die sich seit Jahren nur minimal verändert hat. Als solche passt sie thematisch zugegebenermaßen ganz gut zum Konzept, wirkt auf der anderen Seite aber natürlich hoffnungslos ausgelutscht. Immerhin erklingen die Melodien und die deutschen Sprachfetzen von Mama äußerst klar aus den Lautsprechern und auch die Soundeffekte stützen die Küchenatmosphäre.
Features:
Wisst ihr, früher konnte man Anpassungsobjekte zur Verschönerung des oberen Bildschirms noch durch Leistungen im Hauptspiel freischalten. Heute wird das per SpotPass erledigt. Die kostenlosen Downloads schalten nämlich nach und nach neues Deko-Zeug für eure Küche frei. Einerseits nett, andererseits wünschen wir uns irgendwie die klassische Methode zurück. Übrigens ist natürlich wieder eine Multiplayer-Komponente mit an Bord. Bis zu vier Kochwütige dürfen sich im Wettstreit an 15 Disziplinen versuchen. Beispielsweise könnt ihr um die Wette Eier pellen. Dafür ist sogar nur ein einziges Modul nötig, allerdings vermissen wir nach wie vor einen großen Kochwettstreit - die Kurzaufgaben fesseln so nämlich nicht gerade.
Fazit:
Eine Runde mehr vom Gleichen: Das ist es, was man hier aufgetischt bekommt. In puncto Präsentation fühlt sich Cooking Mama: Bon Appétit immerhin mal wie ein Fortschritt der Serie an, während sich der vierte Teil noch auf sicherem Terrain aufhielt. Es wird vermehrt von der 3D-Optik Gebrauch gemacht und es gibt einige neue Details zu bestaunen. Allerdings täuscht das nur vorübergehend darüber hinweg, dass dafür der Anspruch Federn gelassen hat. Wie schon angemerkt: Die wirklich drakonischen Gold-Bedingungen aus frühen Küchentagen wollen wir jetzt auch nicht unbedingt zurück, aber für einen eigentlich mehr als versemmelten Arbeitsschritt trotzdem noch die Höchstwertung kassieren? Da fragt man sich zwangsläufig, warum man sich überhaupt noch die Mühe macht. Immerhin gibt es für Profis das Dojo als Anreiz, nur hätte dieses ein klein wenig mehr Fleisch vertragen können. Auch die zusätzlichen Minispiele mögen jetzt zahlreicher ausfallen, bleiben aber eben nur kurzzeitiges Vergnügen. Kurzum: Der fünfte Teil der Cooking Mama-Reihe bringt die Marke kaum voran und fühlt sich in der Konsequenz extrem ausgelutscht an. Wenn ihr noch keine Berührung mit den Spielen hattet, schaut ruhig mal rein. Im Kern verbirgt sich hier nämlich ein unterhaltsamer Spaß für zwischendurch. Veteranen dürfen aber gerne weiterhin aussetzen, wenn sie denn ihre Kochkünste nicht unbedingt mit neuen Rezepten unter Beweis stellen möchten.
Hängt seine Kochmütze an den Nagel: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Auch Runde 5 macht noch immer Spaß, allerdings werden die Ermüdungserscheinungen des Konzepts langsam deutlich. |
SCHWIERIGKEITSGRAD:
6.0STEUERUNG:
8.0UMFANG:
6.0von 10
60 neue Rezepte Einfach zu erlernen Charmante Comic-Grafik Dojo für Profis… |
Tritt spielerisch auf der Stelle Verzeiht zu viele Fehler …das sich leicht beschnitten anfühlt Mäßiger Multiplayer |