
Spielname:
Ace Combat: Assault Horizon Legacy +
Typ:
3DS-Spiel
Publisher:
Bandai Namco
Developer:
Access Games
Genre:
Action
Release:
13.02.2015 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 16 Jahre
Screenshots:
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Ace Combat: Assault Horizon Legacy +
Review: Ace Combat: Assault Horizon Legacy +
Tjark Michael Wewetzer, 22.02.2015
5921°
Sieh mal an, wer da von den Toten wieder auferstanden ist! Und wir dachten schon, nach dem unter Fans eher missglückten Ace Combat: Assault Horizon für Xbox 360, PS3 und später auch PC würden wir nichts mehr von der arcadigen Luftkampf-Reihe hören. Passend zum Release des New 3DS hat Bandai Namco sich jedoch ein Herz gefasst und Assault Horizon Legacy aus dem Jahre 2012 neu aufgelegt – hauptsächlich, um von den neuen Features des verbesserten Handhelds Gebrauch zu machen. Aber ob es in Anbetracht der Neuerung tatsächlich gleich ein neues Spiel gebraucht hätte? Wir wollen der Sache auf den Grund gehen, doch zuvor gibt es noch einen kleinen Crash-Kurs für alle Neulinge in Ace Combat: Assault Horizon Legacy +!
Nieder mit der Rebellion!
Auch wenn der lokalisierte Untertitel und das Artwork auf der Schachtel etwas anderes vermuten lässt, hat Assault Horizon Legacy herzlich wenig mit dem Heimkonsolen-Gegenstück zu tun. Tatsächlich versteht sich das Spiel nämlich als Remake von Ace Combat 2 für die PS1 und dreht sich um eine erstarkende Rebellengruppe, die auf dem useanischen Kontinent der fiktiven Welt Strangereal für Ärger sorgt. Als Phoenix, Anführer der Fliegerstaffel Scarface, ist es eure Mission, die Unruhestifter in ihre Schranken zu weisen und wieder für Ruhe im Karton zu sorgen. Die Story ist aber tatsächlich eher Nebensache und mehr eine Entschuldigung dafür, euch von Mission zu Mission zu schicken – und diese haben zum Glück einiges mehr auf dem Kasten als die Rahmenhandlung.
Nach einem kurzen Briefing, das euch die Ausgangssituation näherbringt, werdet ihr nämlich direkt auf die feindlichen Flieger losgelassen. In den kompakten Aufträgen geht es primär darum, ausgewiesene Ziele vom Himmel zu fegen oder sie vom Erdboden zu wischen. Das können einfache Kampfflugzeuge sein, aber auch Kanonenboote, Interkontinental-Raketen und sogar Treibstofflager wollen beizeiten beseitigt werden. Auch müsst ihr euch gelegentlich auf wechselnde Missionsziele oder ungewöhnliche Situationen einstellen. Der Level „One Night Stand“ fordert zum Beispiel, dass ihr euch im Eiltempo durch einen Canyon bewegt und ein U-Boot abfangt. Der Haken dabei? Übersteigt eure Flughöhe 1000 Meter, riskiert ihr einen Abschuss durch feindliche Flugabwehrraketen – ihr müsst also nicht nur den engen Felsformationen ausweichen und allerlei Feindfeuer überstehen, sondern dabei möglichst auch noch euren Kopf unten halten.
Zweikampf in 5000 Metern Höhe
Richtig spannend wird es, wenn sich eine der rivalisierenden Fliegerstaffeln meldet, welche die ursprüngliche Ace Combat 2-Kampagne erweitern. Im Gefecht mit der Beast-Squadron oder anderen Kalibern ist nämlich einiges an Geschick gefragt, da die Teams ihre eigenen Flugstrategien auffahren und euch entsprechend stark zusetzen. Und dann ist da noch dieser mysteriöse Flieger Z.O.E., mit dem Kenner des Originals bereits Bekanntschaft gemacht haben und der euch zu waghalsigen Dogfights herausfordert. In solchen Fällen kommt das Manöver-System zur Geltung, über das ihr euch auf Knopfdruck direkt hinter feindliche Flieger klemmen oder Raketenbeschüssen ausweichen könnt. Allerdings erfordert Ersteres zunächst, dass ihr euer Opfer bis zur Füllung des Manöver-Balkens ins Visier nimmt und selbst dann müsst ihr noch einiges an Eigenleistung mitbringen, wenn ihr den Abschuss wirklich landen wollt. Eine glorifizierte Quick-Time-Event-Einlage wie der Dog Fight Mode aus dem Heimkonsolen-Assault Horizon habt ihr hier definitiv nicht vorliegen! Die Auseinandersetzungen mit den härteren Piloten zählen zu den großen Highlights von Assault Horizon Legacy und werden euch insbesondere auf den höheren Schwierigkeitsstufen fordern.
Leider ist die Kampagne ganz im Stile alter Arcade-Titel ziemlich kurz geraten und schon nach unter fünf Stunden einmal beendet. Eine alternative Route, wie sie euch an manchen Punkten vorgeschlagen wird, sowie zahlreiche freischaltbare Flieger und natürlich auch Bonus-Aufträge locken aber selbst nach dem Spielabschluss noch an den 3DS. Ebenfalls schade: Ihr könnt zwar zu manchen Aufträgen einen K.I.-gesteuerten Begleiter mitbringen, diesem aber im Schlachtverlauf keine Befehle erteilen. Slash und Edge, so die Namen eurer potentiellen Partner, fahren stets ihre jeweilige, vorgegebene Taktik auf. Das hätte vor allem den knackigen Gefechten mit den hartnäckigeren Fliegerassen ein wenig mehr Tiefe verleihen können. Auch ein potentiell spannender Multiplayer-Modus, bei dem ihr euch mit Freunden in der Luft bekriegen könnt, fehlt leider nach wie vor.
Wieviel Plus steckt wirklich drin?
Jetzt sind wir alle hoffentlich auf dem aktuellen Stand und können uns den Neuerungen der Plus-Version von Assault Horizon Legacy widmen. Leider fallen diese äußerst dürftig aus. Die prominenteste Erweiterung sind die Bonus-Flieger, welche mit Verzierungen im Stil diverser Nintendo-Helden versehen wurden. Ab Werk sind sechs davon vorhanden, die sich entweder über versteckte Bonus-Kisten während der Missionen oder mit der passenden amiibo-Figur freischalten lassen, das Update auf Version 2.0 fügt zudem fünf weitere, amiibo-exklusive Maschinen hinzu. Gerade zum Einstieg, wenn euch nur die schwachbrüstigen Anfänger-Flugzeuge zur Verfügung stehen, machen euch diese Bonus-Flieger das Leben deutlich einfacher, mehr als ein nettes Extra sind sie aber eigentlich nicht.
Steuerung:
Neuerung Nummer 2: Der Circle-Pad-Pro-Support der japanischen Originalversion ist endlich mit an Bord und auch die Steuerelemente des New 3DS werden genutzt. Im voreingestellten Steuerungsstil, bei dem sich Assault Horizon Legacy mehr wie ein Action-Spiel im Star Fox-Stil spielt, braucht ihr diese allerdings nicht – der C-Stick wird lediglich zum Umsehen verwendet und die zusätzlichen Schultertasten sind funktional identisch mit L und R. Im klassischen Schema aus alten Tagen, bei dem das Spiel mehr an eine Flugsimulation erinnert, könnt ihr ZL und ZR immerhin zur Richtungskorrektur verwenden. Insgesamt ist die Handhabung übrigens äußerst eingängig, wenn auch im Klassik-Stil nach modernen Sensibilitäten etwas gewöhnungsbedürftig. Greift ihr auf das Standard-Schema zurück, raten wir euch sogar eher dazu, den Schwierigkeitsgrad eine Stufe höher zu schrauben, als ihr es euch zu Beginn zutraut – uns beschlich nämlich das Gefühl, dass das Spiel nicht um diese Variante herum designt wurde und so einen Tick zu einfach ist.
Grafik:
Der andere Punkt, an dem die Plus-Version von der neuen Hardware Gebrauch macht: Auf dem New 3DS ist die Bilddarstellung wesentlich flüssiger, Slowdowns und Ruckler selbst mit aktivem 3D eine Seltenheit. So muss das sein! Vor allem, weil auf diese Weise das Geschwindigkeitsgefühl und die Dynamik der Dogfights richtig gut zur Geltung kommt. Allerdings ist hier trotzdem noch nicht alles im Reinen: Gerade die Bodentexturen wirken teils extrem matschig, was vor allem dann unansehnlich wird, wenn wir es primär mit Bodenzielen zu tun kriegen. Dafür sind die Maschinen allesamt hübsch gestaltet und lassen sich sogar mit freischaltbaren Farbkleidern verzieren.
Sound:
Wenn es nicht bereits die Hochgeschwindigkeitsgefechte in der Luft euer Blut in Wallung bringen, dann tut es allerspätestens der famose Soundtrack von Assault Horizon Legacy. Insbesondere die Gefechte mit den Fliegerassen werden von treibenden Musikstücken begleitet, die in einem guten Action-Film definitiv nicht Fehl am Platz wären. Von pompösen Melodien über Rockklänge bis hin zu Techno-Musikbegleitung reicht die Palette, es wird euch also auch einiges an Abwechslung geboten. Leider sind die ständigen Funksprüche von Freund und Feind während der Missionen dank des Funkrauschens etwas schwer verständlich – und auch lediglich in englischer Sprache. Es gibt zwar auf dem Touchscreen deutsche Untertitel, dort mal eben herunterzuschauen ist aber im Eifer des Gefechts keine leichte Angelegenheit.
Fazit:
Auch nach drei Jahren – oder eher 18, wenn wir nach der Urveröffentlichung von Ace Combat 2 ausgehen – ist Assault Horizon Legacy noch immer ein überraschend spaßiges und vor allem auch äußerst spannendes Flugaction-Spiel. Die eingängige Steuerung sorgt dafür, dass sich selbst Einsteiger recht schnell zurecht finden, die kompakten Missionen sind ideal für unterwegs und die rasanten Luftgefechte spannend umgesetzt – der famose Soundtrack stützt das gelungene Spielgefühl zudem enorm. Da ist es zwar schade, dass die Kampagne bereits nach wenigen Stunden durchgespielt ist, aber den Spaß geht man trotzdem gerne häufiger an. Allerdings: Hätte es wirklich Ace Combat: Assault Horizon Legacy + als Vollpreistitel gebraucht? Die Upgrades der neuen Version sind nämlich primär kosmetischer Natur, die überarbeitete Steuerung nicht der Rede wert und die zusätzlichen Kampfflieger im Nintendo-Look mehr ein nettes Bonbon als ein schlagkräftiger Kaufgrund. Ein Patch oder zumindest eine vergünstigte Neuauflage hätte es da wahrscheinlich ebenso getan. Dennoch: Wenn ihr noch keine Runde mit der Scarface-Staffel gedreht habt, können wir euch den Flug wärmstens ans Herz legen – egal ob in der Original- oder der Plus-Variante. Wenn ihr hingegen schon das Original im Schrank habt, könnt ihr euch die minimal erweiterte Version getrost sparen.
Über den Wolken: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Bandai Namco für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Rasante Action-Kost in luftigen Höhen – die Vollpreis-Neuauflage wäre aber nicht nötig gewesen. |
SCHWIERIGKEIT:
8.0TECHNIK:
6.0ABWECHSLUNG:
7.0von 10
Spannende Luftkämpfe Knifflige Dogfights mit Bossen Missionsdesign ideal für zwischendurch Zugängliches Spielprinzip Extras und Alternativpfade regen zu erneuten Anläufen an Erstklassiker Soundtrack |
Kurze Kampagne Matschige Bodentexturen Dürftige Neuerungen der Plus-Version Kein Multiplayer |
Zum Umfang: Um alle (Bonus-)Missionen in allen Schwierigkeitsgraden auf S abzuschliessen und alles freizuschalten habe ich laut Spiel ca. 70 Std reine Flugzeit benötigt. Aktuell versuche ich das Gleiche mit einem zweiten Save, allerdings ohne "Stützräder", also ohne Arcade-Steuerung.
Zur Plus-Version: Das Umsehen mit dem C-Stick war vorher bereits ohne möglich. L und R gedrückthalten für den Autopilot, dann mit Slidepad umsehen. Bietet im Kampf ohnehin keinen Vorteil da zu hektisch und Gegner wesentlich schneller übers Radar gefunden werden können (und Tarnkappenflieger verschwinden nur vom Radar, wenn sie auch den Sichtbaren Bereich verlassen). Seitenruder konnte auch mit Steuerkreuz angesprochen werden.
Ruckler gab es im Original in 3D auch nur selten, bzw. leicht gedämpfte Framerate in einer verregneten Mission.
Zu den Plus-Upgrades: Danke für die Ergänzungen. Musste mich da mangels Original-Modul in der Sammlung leider auf Fremdeindrücke verlassen, Beobachtungen aus erster Hand sind da aber natürlich deutlich mehr wert. :)