
Spielname:
Donkey Kong Land 2
Typ:
Virtual Console Spiel
Original-System:
Game Boy
eShop Preis:
3,99 €
Publisher:
Nintendo
Developer:
Rare
Genre:
Jump 'n' Run
Release:
23.10.2014 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre
Screenshots:
Donkey Kong Land 2
Kurztest: Donkey Kong Land 2
Alexander Schneider, 17.11.2014
4315°
Zugegebenermaßen fällt es nicht leicht, sich als technikverwöhnter Spieler, der 1996 gerade einmal fünf Jahre alt war und zu jenen Zeiten nicht allzu viel von Videospielen mitbekommen hat, auf angestaubte Retro-Spiele längst vergangener Jahrhunderte einzulassen. Zwar ist das Gameplay meist zeitlos und Vorreiter für viele nachfolgende Spiele, die heute als legendär bezeichnet werden, doch ist die optische Darstellung aus heutiger Sicht natürlich arg beschaulich. So verhält es sich auch mit Donkey Kong Land 2, das seinerzeit für den GameBoy veröffentlicht wurde - ungeachtet dessen wagt Nintendo den Schritt, den kleinen Bruder von Donkey Kong Country 2 (SNES) als Virtual Console-Spiel zu veröffentlichen und so auch für jüngere Semester zugänglich zu machen. Ob das Spielprinzip noch immer so affengeil ist, wie es der Titel verheißt, und wie die technische Umsetzung geglückt ist, verraten wir euch wie immer in unserem nostalgischen Kurztest.
Vereint gegen das Böse!
Anders als in Donkey Kong Land 3 macht ihr euch neben Dixie Kong mit Diddy Kong auf dem Weg in euer Abenteuer. Aber natürlich muss es auch einen Grund für den Aufbruch geben: Kaptain K. Rool hat Donkey Kong in seinen Fängen und möchte den Bananenvorrat der Kongs als Lösegeld eintreiben - unsere beiden Helden eilen natürlich zur Hilfe und wollen dabei natürlich den Obstverlust vermeiden. Doch sind Dixie und Diddy zum Glück nicht ganz allein, denn Wrinkly Kong und Funky Kong tauchen ab und an auch mal auf. Wrinkly etwa ermöglicht es euch, euren Spielstand im Austausch gegen zwei Bananen zu speichern, was auf der Virtual Console dank separat anlegbarer Savestates natürlich nicht mehr nötig ist. Funky Kong geleitet euch so manches Mal in abgelegene Bereiche, für seine Dienste müsst ihr zwei Coins hinblättern. Und da Affen sehr gesellige Tiere sind, verbünden sie sich gelegentlich mit anderen Freunden aus der Tierwelt, welche auf die Namen Clapper die Robbe, Enguarde der Schwertfisch, Rambi das Rhino, Rattly die Klapperschlange, Squawks der Vogel und Squitter die Spinne hören. Eben diese Geschöpfe könnt ihr zuweilen sogar selbst steuern und dabei von ihren besonderen Fähigkeiten profitieren. Indem ihr bestimmte Fässer anspringt, könnt ihr euch in eure Freunde verwandeln. Als Feinde hingegen fungieren die altbekannten Kremlings, Krokodile im Gewand von Freibeutern, welche unterschiedlich stark sind und von verschiedenen Angriffen Gebrauch machen.
Im Affenzahn durch die Welt
Die 46 verschiedenen Spielabschnitte zeichnen sich ebenso wie die feindlichen Allianzen durch ihre besondere Vielfalt aus. Dabei erinnern die Level durchweg an das SNES-Pendant, wenngleich sie neu gestaltet wurden - die Namen der Level sind hingegen dieselben. In der ersten Spielwelt begebt ihr euch auf ein Schiffswrack, das aus sechs verschiedenen Leveln besteht. Während der Einstieg ins Spiel noch recht gemächlich vonstatten geht und keine allzu große Herausforderung darstellt, erfordern die darauffolgenden Areale - etwa ein Dschungel und eine Unterwasserwelt - höchste Konzentration und ein gewisses Maß an Geschicklichkeit. Die Struktur der Level ist dabei einheitlich: Fässer mit Sternen dienen als Checkpoints und bewahren euch beim Bildschirmtod davor, allzu weit zurückgeworfen zu werden. Es bleibt allerdings wichtig, auf euer Repertoire an Extra-Leben zu achten - gehen euch diese nämlich aus, könnt ihr von den Checkpoints keinen Gebrauch machen und müsst vom letzten Speicherpunkt aus beginnen. Des Weiteren müsst ihr im Spielverlauf natürlich auch darauf achten, in jedem Level alle K-O-N-G-Buchstaben einzusammeln. Dies ist beileibe nicht so einfach, wie es sich anhört, denn so manches Item hat ein gutes Versteck gefunden. Und was wäre Donkey Kong Land 2 ohne seine Endgegner? Die Bosse, genauer gesagt Krow der Pirat, Kleever, King Zing, der Geist von Krow und selbstredend Kaptain K. Rool, haben es natürlich auch in diese Fassung geschafft.
Die technische Umsetzung ist, wie es bei Virtual Console-Spielen üblich ist, nicht jedermanns Sache. Sowohl Grafik als auch Sound passen an und für sich hervorragend zum Spiel und sorgen durchaus für Atmosphäre, wenngleich bei einem Game-Boy-Spiel natürlich keine technischen Quantensprünge zu erwarten sind. Die Level sind für damalige Verhältnisse ungemein liebevoll und detailreich gestaltet worden, was gerade Nostalgiker und Donkey Kong-Fans erfreuen dürfte. Anders als in den anderen Teilen der Serie sind die Hintergründe und Plattformen sehr gut voneinander zu unterscheiden, was die Frustmomente glücklicherweise minimiert. Auch die dynamische Klangkulisse passt sich dem Spielgeschehen in vortrefflicher Manier an und sorgt für einen stimmigen Gesamteindruck in Sachen Technik.
Fazit:Donkey Kong Land 2 macht vieles richtig, was im nachfolgenden Donkey Kong Land 3 bemängelt wurde. Die kompakten Spielabschnitte machen durchweg Laune, können mit ihrem abwechslungsreichen Leveldesign begeistern und sind durchaus eine Herausforderung für die Spieler, welche in Sachen Konzentration und Geschicklichkeit sicherlich mehr als einmal gefordert werden. Auch die Bosskämpfe können unterhalten, wirken dabei aber nicht allzu zäh. Die optische Darstellung in den für damalige Verhältnisse aufwändig gestaltenen Leveln ist ein Glücksfall, da die Hintergründe sehr deutlich von den Plattformen zu unterscheiden sind. Auch die simple Steuerung, welche aufgrund der GameBoy-Tastenbelegung lediglich mit A, B und dem Steuerkreuz auskommt, fällt zu keinem Zeitpunkt hakelig oder ungenau aus. Ob man den Titel letztlich wirklich als affengeil betiteln darf, ist Ansichtssache. Kenner des SNES-Originals werden nicht allzu viele neue Elemente auffinden, während alle anderen Spieler ob des unterhaltsamen Gesamtpakets angetan sein dürften.
Sieht die Affen lieber virtuell als in Zoo-Gefangenschaft: Alexander Schneider [Gardevoir ex] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.
Diddy und Dixie auf großer Reise - ein forderndes Jump ’n’ Run ohne wirkliche Schwächen! |
Fordernde Spielabschnitte Vielfältiges Leveldesign Passende technische Umsetzung |
Wenig Neues im Vergleich mit Donkey Kong Country 2 |