
Spielname:
Code of Princess
Typ:
3DSWare Spiel
eShop Preis:
29,99 €
Publisher:
Agatsuma Entertainment
Developer:
Agatsuma Entertainment
Genre:
Action
Release:
29.03.2013 (erschienen)
Multiplayer:
1-4 Spieler, auch online
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Screenshots:
Code of Princess
Review: Code of Princess
Tjark Michael Wewetzer, 14.04.2013
7981°
Man kennt ja diese alten Fantasy-Geschichten. Da gibt es ein prächtiges Königreich mit einem gutherzigen König samt wunderschöner Prinzessin, das liebe Töchterlein wird entführt und ein tapferer Prinz, Ritter oder [hier Heldenkategorie einsetzen] muss einen Drachen erschlagen, um sie zu retten und zur Frau nehmen zu können. Aber wer sagt eigentlich, dass eine Prinzessin nicht wehrhaft sein kann? Bei Code of Princess wird noch persönlich zum Schwert gegriffen, wenn die Not im Staat ist. Ob das Spiel im Stile des Saturn-Klassikers Guardian Heroes seinen Download-Preis auch wert ist, klären wir in unserem Test.
Monsterschlachten leicht gemacht
Es ist eine Welt, die von Monstern und Menschen bevölkert wird. Und eigentlich sind die Monster ja relativ friedlich, doch eines Tages drehen sie durch. Das Reich der Königsfamilie de Lux wird von den gefährlichen Kreaturen überrannt und der Papa schickt Prinzessin Solange Blanchefleur de Lux zusammen mit dem heiligen Schwert DeLuxcalibur auf die Reise, um der Sache auf den Grund zu gehen – immerhin werden die Blaublüter vom Volk für den Angriff verantwortlich gemacht! Klingt so weit ja nicht gerade besonders. Trotz der Prämisse ist Code of Princess allerdings keineswegs so ernst, wie es auf den ersten Blick klingen mag. Stattdessen klären beispielsweise Wachleute den Zombie die Nekromantin Zozo darüber auf, dass es gesetzlich untersagt sei, ein Zombie zu sein. Barde Allergo wiederum sei laut eigener Aussage nur wenige Erfahrungspunkte davon entfernt, zum Weisen zu werden. Wer sich für leichtherzige Fantasy-Stories mit einer gewaltigen Schippe Comedy begeistern kann, kommt in den zahlreichen kurzen Dialogsequenzen voll auf seine Kosten. Englischkenntnisse sind allerdings Pflicht, da eine deutsche Übersetzung durch Abwesenheit glänzt.
Aufgeteilt ist der Story-Modus in eine ganze Reihe von kurzen Quests, die euch in ein stark eingeschränktes Gebiet befördern und auf die örtlichen Gegner loslassen. Zu Beginn dürft ihr hierbei nur mit Solange losziehen, mit der Zeit schließen sich eurer Gemeinschaft aber drei weitere Kämpfer an, die alle mit anderen Kampfstilen daherkommen. Diebin Ali-Baba zum Beispiel deckt die Monsterhorden mit schnellen Hieben ein, während Barde Allergo mit seiner Elektro-Klampfe Zuhörer ins Jenseits befördert. Im freien Spiel könnt ihr die Story-Quests noch mit vielen weiteren Charakteren angehen – von der Kampfnonne Schwester Hel über Trolle bis hin zu einem gebrechlichen Großmütterchen – das Spielprinzip bleibt allerdings immer gleich: Alles, was sich bewegt, muss vom Screen gefegt werden!
Alle in einer Reihe? Von wegen!
Dabei gibt es allerdings einige Eigenheiten, an die man sich möglichst schnell gewöhnen sollte. Wie beim Vorbild Guardian Heroes ist das Kampfareal in drei Ebenen aufgeteilt, zwischen denen ihr jederzeit frei wechseln könnt. Nicht unwichtig, wenn man mächtigen Angriffen ausweichen will! Auf der anderen Seite werdet ihr mit Sicherheit feststellen, dass die Feinde gerade im späteren Story-Verlauf unglaublich viel einstecken können. Deswegen ist es wichtig, einen der Gegner über einen speziellen Angriff anzuvisieren, denn dadurch kassiert er mehr Schaden. Warum dem so ist? Wen kümmert es, wenn es weh tut! Und wem das noch nicht reicht, der kann seine Attacken auch auf Knopfdruck magisch verstärken, solange die MP ausreichen.
Mit jeder abgeschlossenen Quest regnet es auch Erfahrungspunkte für euren eingesetzten Kämpfer, beim Stufenaufstieg dürft ihr neu gewonnene Statistik-Punkte frei verteilen. So könnt ihr etwa dafür sorgen, dass Prinzessin Solange noch härter zuhaut oder Lady Zozo längere Zeit ohne MP-Ladepausen zaubern kann. Ferner gibt es zahlreiche Ausrüstungsgegenstände, mit denen ihr eure Helden für die kommenden Herausforderungen ideal ausrüsten könnt. Dies alles sorgt zugleich aber auch dafür, dass mit minimaler Vorbereitung und Konzentration auf einen Charakter sämtliche Kapitel der Handlung keine Herausforderung darstellen. Es gibt leider auch keine Möglichkeit, etwas am Schwierigkeitsgrad zu drehen – dieser ist pro Quest fest bestimmt. Dennoch kann es unheimlich zufriedenstellend sein, einfach durch recht große Feindgruppierungen mähen zu können.
Steuerung:
Es gibt zwar viele Charaktere bei Code of Princess, großartig Combos einstudieren müsst ihr aber trotzdem nicht. Mit B und A verteilt ihr Hiebe, per Schultertaste wird geblockt und die wenigen Spezialangriffe lassen sich über zwei simple Richtungskombinationen auslösen. Nicht jede Figur kann auch auf jede Aktion zurückgreifen, damit ihr im Kampf aber nicht unschön überrascht werdet, lässt sich auf dem Touchscreen jederzeit eine Combo-Liste aufrufen. Insgesamt funktioniert das Kontrollschema ziemlich gut, nur kann es mit der Umsetzung gelegentlich etwas hakelig werden, wenn man – wie für das Genre üblich – mal wieder im Gegnermeer versinkt.
Grafik:
Stichwort Gegnermeer: Das sorgt auch dafür, dass Code of Princess bei der Framerate gelegentlich minimal einknickt – zumindest bei deaktiviertem 3D. Schaltet ihr den Tiefeneffekt hinzu, läuft das Spiel während der Missionen praktisch nie flüssig. Nur bei den Dialogsequenzen gibt es keine Slowdowns. Das ist vor allem deswegen schade, weil das Kampfsystem mit dem Ebenenspiel geradezu für den 3D-Effekt prädestiniert war. Aber hey, immerhin habt ihr auch ohne Tiefe noch etwas von den gelungen animierten Spielfiguren – und trotz teils verwaschen wirkender Texturen können sich auch viele der Gebiete sehen lassen.
Sound:
An Musikstücken hat man hier leider ein wenig gespart, großartige Abwechslung gibt es nicht. Das, was da ist, klingt dafür aber gut und stützt das wilde Kampfgeschehen. Ein richtiges kleines Highlight ist übrigens die englische Sprachausgabe. Diese untermalt nämlich hervorragend die ohnehin schon herrlich abgedrehten Dialoge des Spiels und kommt mit viel Witz und Charme rüber. Da verschmerzt man auch schon mal gerne, dass die japanische Original-Tonspur fehlt.
Features:
Abseits der Story-Missionen, die ihr nach weniger als vier Stunden bereits abgeschlossen haben könnt, warten noch 42 Bonus-Quests auf euch, die ihr nach und nach freischaltet. Diese warten mit etwas anderen und auch teils ziemlich kniffligen Aufträgen auf euch. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Tanz mit den stärksten Bossen des Spiels? Wenn euch der Solo-Marsch zu öde wird, könnt ihr auch entweder im lokalen Multikarten-Spiel oder über das Internet gegen oder gemeinsam mit anderen Code of Princess-Besitzern streiten. Zum Testzeitpunkt erwies es sich aufgrund Teilnehmermangels allerdings als etwas schwierig, ein Match mit Zufallskameraden über das World Wide Web zusammenzustellen.
Fazit:
Code of Princess ist auf der einen Seite ein Sidescroll-Beat 'em Up der alten Schule, bringt auf der anderen Seite aber auch genug interessante Twists in der Formel mit, um spannend zu bleiben. Die kompakte Quest-Struktur, bei der ein Auftrag in der Regel kaum mehr als drei Minuten in Anspruch nimmt, passt ideal zum Handheld-Format des Spiels. Die Bonus-Quests sorgen auch für die Herausforderung, an der es im Story-Modus mangelt. Nicht zu vergessen lässt sich außerhalb der Handlung mit einem wahrlich riesigen Charakter-Pool spielen. Schade nur, dass das Hauptabenteuer recht schnell vorüber ist, das Spiel optisch nicht ganz so zu brillieren weiß – vor allem bei aktivem 3D-Effekt – und es den Gefechten selbst doch ein wenig an Abwechslung mangelt. Wer sich aber für kurzweilige Keilereien begeistern kann und eine Schwäche für humorvoll-abgedrehte Dialoge hat, sollte diesem Spiel eine Chance geben – auch wenn es hierzulande lediglich als eShop-Download verfügbar ist.
Stürzt sich ins Gefecht: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.
Ein kurzweiliges Sidescroll-Beat 'em Up, welches vor allem mit seinem Humor punkten kann. |
SCHWIERIGKEIT:
7.0TECHNIK:
7.0STEUERUNG:
9.0von 10
Humorvolle Story Passende englische Vertonung Massig Charaktere... Geschmeidige Animationen Spaßige Keilereien |
Recht schnell vorbei Missionen abwechslungsarm ...von denen nur vier im Hauptmodus verfügbar sind Starke Framerate-Einbrüche bei aktivem 3D |
Kann ich aus der US-version (Modul, nicht Download) so nicht bestätigen. Es kann zu Einbrüchen bei eingeschaltetem 3D kommen, aber nur wenn viel los ist. Ansonsten läuft es in 3D auch flüssig, bzw. ohne 3D permanent flüssig.
Lediglich die Hauptheldin ist so oder so IMMER eine lahme Schnecke ;)