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Spielname:
Pro Evolution Soccer 2013 3D

Typ:
3DS-Spiel

Publisher:
Konami

Developer:
Konami

Genre:
Sport

Release:
29.11.2012 (erschienen)

Multiplayer:
1-2 Spieler, auch online

Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre

Screenshots:
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Pro Evolution Soccer 2013 3D

Review: Pro Evolution Soccer 2013 3D

Paul Großmann, 23.12.2012

9123°

14

Test mögen: Weitersagen:

Jedes Jahr aufs Neue kommt es zum „Kampf der Titanen“. Beide eint das Grundthema Fußball, doch könnten sie in ihrer Ausführung unterschiedlicher nicht sein. Einher damit gingen zwei gespaltene Fanlager: Realismus auf der einen, arcadiger Kick auf der anderen Seite. Lange Zeit gab es immer einen klaren Sieger. Doch vor einigen Jahren, so um 2009, holte einer der Rivalen plötzlich und unerwartet auf. Präsentationstechnisch und allein durch seine mächtigen, im Überfluss vorhandenen Lizenzen, war einer der beiden Kontrahenten dem Anderen sowieso immer wenigstens ziemlich dicht auf den Fersen. Als dann schließlich auch noch die einstige Paradedisziplin, nämlich das Gameplay, mächtig aufholte,war es aus und vorbei mit der ruhmreichen Zeit. Die einstigen Hardcore-Fans wanderten scharenweise ins gegnerische Lager ab. Doch seitdem hat sich vieles getan. Von welchen Spielen wir hier sprechen? Fifa und Pro Evolution Soccer natürlich! Und nachdem Fifa dieses Jahr schon mit einem desolaten Zustand „glänzte“, hat Pro Evolution Soccer 3D 2013 (im folgenden Text Pro Evo genannt) alle Möglichkeiten, das Match für sich zu entscheiden. Ob das gelingt wollen wir im nun folgenden Test etwas näher beleuchten.

Wie war das nochmal mit der Abseitsfalle?
Schaltet ihr Pro Evo zum ersten Mal ein, fallen euch sofort zwei Dinge auf: der 3D-Effekt funktioniert im Hauptmenü nicht und die Menüführung ist relativ umständlich und unübersichtlich. Hier wählt ihr die verschiedenen Spielmodi aus, habt aber auch Zugriff auf den Editier-Modus in dem ihr Teams und bestehende Spieler bearbeiten könnt oder gänzlich neue erstellt. Des Weiteren findet sich hier auch noch die Galerie, in der ihr beispielsweise die Playlist für die Musik des Hauptmenüs bearbeiten, Statistiken einsehen oder, was eine nette Sache ist, im PES-Shop im Spiel gewonnen Münzen gegen neue Spieler, Mannschaften oder aber auch Stadien eintauschen könnt. Und Systemeinstellungen gibt es natürlich auch noch. Aber lasst uns doch mal einen Blick auf die verschiedenen Spielmodi, die uns der Titel bietet, werfen.

Zu allererst gibt es die Möglichkeit des „Einzelspiels“. Hier könnt ihr Freundschaftsspiele bestreiten, ein schnelles Spiel zocken oder nur eine Runde Elfmeterschießen spielen. Ferner habt ihr die Möglichkeit, die Champions League und ihr südamerikanische Gegenstück, die Copa Santander Libertadores,zu spielen. Leider fällt hier sofort einer der Schwachpunkte von Pro Evo auf: die fehlenden Lizenzen. Wer auf Authenzität Wert legt und mit Dortmund gegen die großen Fußballclubs Europas antreten möchte,hat da schlechte Karten. Neben diesen Modi gibt es auch noch zwei Varianten, die euch die Geschicke eines einzelnen Spielers übernehmen lassen. Im „Werde zur Legende“-Modus erstellt ihr selbst einen Kicker, während ihr bei „Weltfußballer“ die Kontrolle über einen bekannten Profi, z.B. den netten jungen Herren vom Cover, übernehmt. Neben dem „Liga“-Modus gibt es auch noch eine „Pokal“-Variante, beide unterscheiden sich aber nur in ihrer Bezeichnung. Die „Meister-Liga“ lässt euch schließlich als Manager/Trainer eine Mannschaft unter eure Fittiche nehmen.

Das Runde muss ins Eckige
Pro Evo war schon immer bekannt dafür, einen eher realistischeren Ansatz für das Thema Fußball zu haben als Fifa. Die Fans lieben es z.B. für seine Ballphysik, das Verhalten der Schiris oder die Reaktionen der Keeper auf eure Schüsse. So wird hier jeder erzielte Treffer, jede gelungene Ballstaffete und das Gelingen des eigenen Aufbauspiels zu einem kleinen (oder großen) Sieg. Zumindest gilt das für die Heimversionen. Und man muss ganz klar sagen, dass Pro Evo auf dem 3DS da nicht so ganz mithalten kann. Das ist natürlich an und für sich erstmal nichts schlechtes. Es sollte einem aber klar sein, wenn man sich den Titel zulegen möchte. Die Ballphysik hier sehr vereinfacht, die KI-Kameraden und Gegner reagieren manchmal sehr fragwürdig (oder einfach nur komplett daneben) und das Fehlen einiger Tasten und eines zweiten Sticks machen sich als Defizite gegenüber der stationären Version negativ bemerkbar.

Ob nun gewollt oder nicht, aber dadurch wird der Titel spürbar leichter. Das macht es Einsteigern auf jeden Fall wesentlich einfacher, ins Spiel zu finden und schon früh erste Erfolge zu feiern, was selbstverständlich der Motivation von Anfang an zuträglich ist. Auf den HD-Konsolen gelingt es nur mit reichlich Übung, gegen die KI zu bestehen, hier fährt man bereits nach kurzer Zeit die ersten Siege ein. Was ein wenig verwunderlich ist, da die Kontrolle über die Spieler sich schwammig und oft ungenau anfühlt. Zu selten gelingt es, gezielte Aktionen gegen das gegnerische Team auszuführen oder einen einzelnen Gegenspieler im Zweikampf zu besiegen. Oft hilft es, einfach so weit wie möglich in das Spielfeld des Gegners vorzudringen, kurz vor dem Strafraum umher zu passen und einen Schuss auf das Tor abzugeben. Klappte in 85% aller Fälle. Das unterstreicht dann noch einmal, dass Pro Evo auf dem 3DS eher für die schnelle Runde zwischendurch als für die langanhaltende Spielspaß-Saison ist.

Steuerung:
Eigentlich macht die Kontrolle ihre Sache recht gut. Zumindest wenn man bedankt, dass man hier einen 3DS, und keinen Controller in den Händen hält. Sie wurde halt an die Gegebenheiten angepasst. Wenn es allerdings zum Zweikampf kommt, fällt das Konzept in sich zusammen – dafür wäre nämlich eine zweite Steuereinheit notwendig. Generell ist es ein Problem der 3DS-Version, dass man nicht wirklich genau zielen oder passen kann. So verkommt das Spielen oft zum stupiden Hin- und Hergekicke. Aber das alles ist nichts gegen die miserable Touchscreen-Variante der Steuerung – wobei dieser Begriff nicht mehr wirklich auf das Trauerspiel zutrifft. Die Spieler laufen selbstständig, ihr bestimmt per Stylus den Schuss und die Richtung. Nur funktioniert das überhaupt gar nicht. Die Spieler und der Ball machen, was sie wollen. Lasst die Finger davon! Nett hingegen ist die Möglichkeit, Spielstrategien auf den Touchscreen zu legen und während des Spiels auszuwählen. Das ist wenigstens eine sinnvolle Einbeziehung des Touchscreen.

Grafik:
Da wir es hier mit einem 3DS-Spiel und keinem HD-Titel zu tun haben, dürft ihr hier keine Grafikbombe erwarten. Allerdings schlägt sich Pro Evo ziemlich gut. Das Spiel befindet sich grafisch ungefähr auf PS2-Niveau - immerhin. Zugute halten muss man Konami, dass man sich bei dem Erstellen der Gesichter scheinbar wirklich bemüht hat. So sind die (wenigen) lizensierten Spieler, nehmen wir mal als Beispiel Mesut Özil, ihren realen Vorbildern (meistens) sehr ähnlich. Löblich. Gut ist ebenfalls, dass die Grafik auch bei eingeschaltetem 3D-Effekt stabil läuft und es selten zu Bildeinbrüchen oder Rucklern kommt. Das war es dann aber auch schon. Die Animationen sind steif und unschön, die Tribünen in den Stadien mit Pappkameraden gefüllt und generell wirkt alles irgendwie arg pixelig. Auf den stationären Konsolen stehen die Fußball-Games immer für eine sehenswerte optische Präsentation. Leider ist dem hier nicht ganz so, was schade ist. Mit etwas mehr Sorgfalt wäre mehr drin gewesen.

Sound:
Wenn einem als allererstes kurz nach dem Starten des Spiels „Ai Se Eu Te Pego“ entgegen schmettert, möchte man den Handheld samts Pro Evo sofort an die nächst gelegene Wand befördern. Und das Ganze mit Schwung! Haltet ihr allerdings über die volle Distanz aus, so erwartet euch ein stilistisch bunter Strauß an verschiedenen Musikstücken. Die reichen vom oben genannten spanischen Schmachtfetzen über Indie-Pop von Oberhofer und Hauseigenen Konami-Kompositionen - zumindest was die Menüs betrifft. Während des Spiels selbst bekommt ihr Stadiongeräusche und das Gequassel der Kommentatoren Wolff-Christoph Fuss und Hansi Küpper zu hören. Letzteres wiederholt sich selbstverständlich irgendwann und kann mitunter sogar etwas nerven, aber dennoch trägt es seinen Teil zur Atmosphäre eines Live-Fußballspiels bei.

Multiplayer:
Auf dem Papier liest sich der Mehrspieler-Teil wirklich sehr vielversprechend: so gibt es diesen nämlich sowohl lokal als auch online. Obendrauf gibt es noch die 3DS-exklusive StreetPass-Funktion, die automatisch eure „Meisterliga“-Mannschaft gegen die anderer 3DS-Besitzer antreten lässt, wenn ihr diese trefft. Das funktioniert natürlich nur wenn euer Gegenüber ebenfalls im Besitz des Spiels ist. Leider trafen wir zum Testzeitpunkt keine weiteren Spieler auf den Servern an, was das Testen der Online-Komponente unmöglich machte. Ob es nun daran lag, dass der Titel noch nicht so lange erhältlich war, oder sich schlicht und ergreifend niemand für diesen Modus interessiert, vermögen auch wir nicht zu sagen. Da Fifa 13 in dieser Hinsicht aber dieses Jahr nichts Gleichwertiges zu bieten hat, habt ihr mit Pro Evo aber immerhin die potentiell größere Chance, Mitspieler zu finden.

Fazit:
Eigentlich macht Pro Evolution Soccer 3D 2013 gar nicht mal so viel falsch. Es ist schneidet gewissermaßen sogar besser ab als das aktuelle EA-Pendant - was, zugegebenermaßen, nicht allzu schwer ist. Aber dennoch kann der Titel nicht vollends überzeugen. Die schwammige Steuerung, die sich kaum unterscheidenden Spielmodi und die lieblos umgesetzte Technik. All diese Punkte lassen leider kein stimmiges Ganzes aufkommen. Immer wieder blitzen die großen Momente der Heimkonsolen-Vorlage durch. Wenn euch ein super Spielzug mit anschließendem Tor gelungen ist und ihr euch das ganze nochmal in den hübschen Wiederholungen ansehen könnt, dann ist für einen Moment alles gut. Tja, bis die schwache KI wieder zum Vorschein kommt und euren Erfolg wertlos erscheinen lässt. Da kann auch der nette Multiplayer-Modus mit Online-Unterstützung nicht viel ausrichten. Obendrein hat Pro Evo für Fußball-Enthusiasten auch noch immer das leidige Problem mit den fehlenden Lizenzen. Und spielerisch ist der Abstand, zumindest auf dem 3DS, zwischen Fifa 2013 und Pro Evo einfach nicht groß genug um hier eine klare Kaufempfehlung auszusprechen. Wer nur hin und wieder mal einen fixen Kick wagen will, kann dennoch einen Blick riskieren. Alle anderen sollten sich den Kauf gründlich überlegen.

Lässt sich von seiner Frau Abseits erklären: Paul Großmann [catabombs] für Planet3DS.de

Vielen Dank an Konami für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Hübsch anzusehende Fußballsimulation mit einigen Fehlern – nur etwas für anspruchslose Ballathleten.

Wertung

MULTIPLAYER:

6.0

MODIVIELFALT:

5.0

AUTHENZITÄT:

4.0
5
von 10

Viele verschiedene Spielmodi…

Champions League- und Copa Santander Libertadores-Lizenz…

Schöner 3D-Effekt

Online-Multiplayer

…die sich zu wenig unterscheiden

…aber generell fehlen viele Clubs und Ligen, durch nicht vorhandene Lizenzen

Unübersichtliche Menüführung

Touchscreen-Steuerung ist eine Katastrophe

schwache bis schlimme KI

Wie werten wir?

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