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Spielname:
Spy Hunter

Typ:
3DS-Spiel

Publisher:
Warner Bros. Interactive

Developer:
TT Fusion

Genre:
Racing

Release:
09.11.2012 (erschienen)

Multiplayer:
nicht vorhanden

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

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Review: Spy Hunter

Alexander Schneider, 14.12.2012

4811°

6

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Schon 1983 eroberte die Arcade-Raserei Spy Hunter Spielhallen sowie Wohnzimmer auf der ganzen Welt und wurde auf dem Commodore 64 endgültig zum Kult. Viele Spieler weilten damals wohl noch gar nicht auf dieser Welt, andere wiederum durften mit dem schwerbewaffneten Superauto erstmals an Videospielen schnuppern. Viele Jahre lang war das Franchise obenauf und konnte sich durch Verkaufszahlen auszeichnen, von denen so manche aktuelle Veröffentlichung nur träumen kann. Publisher Warner Bros. Interactive macht sich nun auf, den Klassiker ins Jahr 2012 zu überführen. Die große Frage ist allerdings: Lässt sich ein solches Spiel überhaupt ins moderne Zeitalter überführen, ohne mit miesen Absatzzahlen abgestraft zu werden? Kommt ein solcher Nischentitel bei der jungen Zocker-Gemeinde an? Und nicht zuletzt: Wird die Technik von Spy Hunter den heutigen Standards gerecht oder müssen wir uns optisch auf eine Reise in die Achtziger einstellen?

Raserei mit Waffenschein
Zum 30. Geburtstag einer Spielereihe lässt es sich natürlich kein Publisher nehmen, sich das Jubiläum vor allem finanziell vergüten zu lassen - und auch der Ersterfolg von Spy Hunter jährt sich im kommenden Jahr zum dreißigsten Male. Die Story rund um das Spiel ist allerdings einfach gestrickt und lässt sich in mehreren Sätzen auflösen. Im Sinne der US-Regierung setzt sich der Spieler in den G-6155 Interceptor. Hört sich erst einmal nach Panzer oder Dampfwalze an, ist aber eine Art gängiger Sportwagen im schönen Rotton. Doch Spy Hunter wäre nicht Spy Hunter, wenn dem Boliden nicht etwas Besonders anhaften würde! Klar, eure Karre ist bis zum Anschlag mit Waffen gefüllt, die jederzeit eingesetzt werden können, um feindliche Übergriffe auf den Straßen zu verhindern. Nun fragt sich vielleicht der ein oder andere, was die Politik damit zu tun hat. Simpel - es geht schlicht und einfach um ein geheimes Projekt der Regierung, welches vor allem die nationale Sicherheit gewährleisten soll.

Und nun kommt Würze in die Erzählung: Kurz vor dem Start dieses Projektes versuchen ein paar Terroristen doch tatsächlich, den Wagen, der auch David Hasselhoff gehören könnte, zu stehlen. Nun, da ihr euch als Fahrer erstmals beweisen und gegen die Bösewichte durchsetzen müsst, beginnt die heiße Phase des Games. Gegner müssen immerzu ausgeschaltet, Missionen erfüllt, Informationen beschafft und feindliche Stützpunkte erkundet oder infiltriert werden, während ihr ewig auf der Flucht vor dem Bösen seid - ihr könnt also nur ballern oder fliehen, wobei Ersteres natürlich die schlagkräftigere Variante ist. Eine weitere Besonderheit der Mischung aus Racer und Shoot´em Up ist die Möglichkeit, sich sogar mit dem Wagen ins Wasser oder steinige Gelände begeben zu können. Der Flitzer kann ganz schön viel einstecken, was? Immerhin ist das der beste Weg, um störenden Hindernissen wie Straßensperren oder so manchem feindlichen Boliden auszuweichen.

Waffenarsenal ohne Grenzen
An Waffen mangelt es einem in Spy Hunter wohl kaum. Ohne Pause kann nach Lust und Laune geballert, geschossen, bombardiert und platt gemacht werden - ganz, wie es euch beliebt. Ob Lenkraketen, die gepanzerte LKWs aus dem Weg räumen, Elektroschocker, um von hinten heraneilende Fahrzeuge zu behindern oder auch die volle Maschinengewehr-Ladung, die vor einem alles platt walzen kann - hier kommt keine Art der Kriegsführung zu kurz. Sogar ein Blender ist auf dem Haupt des G-6155 Interceptor zu finden, welcher die gegnerischen Fahrzeugtruppen blitzartig blenden und somit am sprichwörtlichen Verkehren hindern kann.

Wer zwischen den zahlreichen Missionen auch mal eine Auszeit vom ewigen Ballern braucht, kann seine Ausrüstung im Menü auch noch ein wenig aufbessern und verfeinern, um danach nur noch mehr Feinde vernichten zu können. Die volle Ladung an Front-, Seiten-, Dach- und Heckwaffen macht es euch da sicher leicht, auch wenn der Schaden, den ihr an den jeweiligen Fahrzeugen verursachen könnt, je nach Waffe und Panzerung des Feindes variieren kann. Tödlich ist aber auf jeden Fall der Flammenwerfer, der vom Heck aus jeglichen Gegner förmlich in der Luft zerreißen kann.

Und täglich grüßt der Terrorist
Die Missionen selbst, der Kern des Spiels, folgen allerdings immer demselben Schema und fallen durch das stets ähnliche Grundprinzip nur negativ auf, sodass selbst kleine Unterschiede bei den sich aneinander reihenden Aufträgen nicht wirklich ins Gewicht fallen. Ob es nun eine Verfolgungsjagd ist oder ein Bombardement auf die feindlichen Einheiten - wirklich abwechslungsreich ist der Spaß eher nicht. Da können auch behutsam eingestreute Seltenheiten wie das Begleiten und Beschützen eines LKW-Konvois oder eine Auseinandersetzung mit der Polizei keinen Mehrwert bieten.

Dazu kommt das überaus nervige Trial & Error-Prinzip, nach dem die Missionen allesamt erledigt werden können. Man versagt so lange, bis man sich die genauen Abläufe genau eingeprägt hat - dann ist die Aufgabe bestanden. Es spricht nichts gegen einen knackigen Schwierigkeitsgrad, aber auf stupides Auswendiglernen sollte es nicht herauslaufen. Motivation? Fehlanzeige!

Selbst der Datenscanner, der euch auf dem Touchscreen permanent treue Dienste erweist, tut der Langeweile keinen Abbruch. Gegnerische Vehikel und deren Positionen werden auf eben jener Gerätschaft je nach Situation eingeblendet, ebenso zeigt sie in den ruhigeren Phasen zwischen den Missionen die eigenen Stärken oder eben Schwächen im Schießen auf - das Spiel bleibt also auch von Zahlen, Daten und Statistik nicht verschont. Während einem per Street Pass noch neue Farben für den eigenen Rennwagen zufliegen, ist ein Multiplayer- oder Online-Modus den Entwicklern scheinbar schnuppe gewesen, denn beides ist in Spy Hunter auch mit größter Mühe unauffindbar.

Steuerung:
Das Handling von Spy Hunter gestaltet sich herrlich unkompliziert und klassisch: Mit dem Circle Pad gebt ihr die Richtung des Wagens vor, während die Schultertasten ausschließlich dazu dienen, Gas zu geben - jeweils vorwärts und rückwärts. Die A-, X- , B- und Y-Tasten befähigen zum Einsatz der jeweiligen Waffe, auf die durch Knopfdruck zurückgegriffen werden kann. Zu erwähnen ist allerdings auch die mehr als schwache Physik des Vehikels, die trotz aller Freiheiten, die ein Arcade-Game in diesem Bereich immer haben sollte, mehr als mangelhaft ausfällt. Eben jene Physik ist mehr als unpräzise und schwammig, sodass zu keiner Zeit ein ungezwungenes, frustfreies Spiel- und Racingerlebnis aufkommen möchte.

Grafik:
Zum technischen Aspekt möchte man eigentlich gar nichts mehr sagen, denn was die Entwickler den Fans der Kultreihe hier bieten, ist nicht mehr als eine bodenlose Frechheit. Lediglich die deutschen Bildschirmtexte werden dem Standard gerecht. Darüber hinaus findet man eine Optik vor, die schon im vergangenen Jahrzehnt veraltet und absolut lachhaft gewesen wäre. So wird man wohl keinem Spieler erklären müssen, wie beschämend es ist, wenn selbst auf der Strecke der Bildschirmaufbau erkennbar ist. Gerade im Kampf kann das ein echter Störfaktor werden. Auch Totalabstürze des Spiels sind keine Seltenheit - Abhilfe gegen das eingefrorene Bild kann dann nur noch die Power-Taste schaffen. Von den arg verpixelten Texturen mal abgesehen gleicht sich die Umgebung an vielen Stellen sehr auffallend, was den Gesamteindruck nicht gerade besser macht. Der 3D-Effekt wird nur seiner Existenz halber genutzt, täuscht aber nicht über die eklatanten Schwächen der Grafik hinweg. Insgesamt leider nicht einmal N64-Standard, und das auf dem 3DS. Enttäuschend.

Sound:
Wenn es um die Klangkulisse geht, geht vor allem die bekannte und im Spiel ewig präsente Spy Hunter-Titelmelodie von Peter Gunn ins Ohr. An 007 erinnernde Tunes dudeln aus dem Radio heraus, während der Spieler sich fragt, wie der Sound noch mehr Langeweile und Tristesse in das Spiel bringen kann. Ansonsten gibt es auch in diesem Wertungsbereich nichts Erwähnenswertes - und so passt sich die öde Musik dem lahmen Spielgeschehen in vortrefflicher Manier an.

Fazit:
Spy Hunter ist ein Spiel, welches die 3DS-Welt nicht gebraucht hätte. Es ist mehr als offensichtlich, dass Publisher und Entwickler mit diesem Aufguss noch einmal ran an die Portemonnaies der Spieler wollen, die noch unverblümt an ein erfüllendes Racing-Erlebnis geglaubt haben. Leider enttäuscht der Titel auf ganzer Strecke maßlos und so werden auch beinharte Fans des kultigen Klassikers nicht glücklich mit einem Titel, der Gameplay, welches höchstens als Einschlafhilfe für Nachtschwärmer taugt, pixelige Grafik, todlangweiligen Sound und eine absolut dreiste Physik des Super-PKWs miteinander vereint. Einen Multiplayer-Modus kann man gar nicht erst anprangern, da dieser scheinbar nicht als nötig erachtet wurde und somit komplett fehlt - schade, denn in diesem Bereich hätte man eventuell noch Potenzial ausfindig machen können. So bleibt lediglich der nervige Einzelspieler-Modus, der nur durch seinen manchmal knackigen Schwierigkeitsgrad und das Retro-Feeling leichte Aufwertung erfahren darf. Wirkliche Pluspunkte können aber auch darin nicht gefunden werden: Es bleibt bei einem Titel, der zwar von Haus aus zumindest einen theoretisch angenehm fordernden Schwierigkeitsgrad mit sich bringt - dieser springt aber dank der hinderlichen Physik und der halbgaren Optik schnell in ein frustrierendes Erlebnis über, weil einem einfach die Kontrolle und Motivation fehlt. Man muss bei aller vernichtenden Kritik schon mit der Lupe suchen, um überhaupt Licht in diesem unendlich großen Schattenmeer zu finden.

Legt den Aufguss des Kult-Klassikers enttäuscht zur Seite: Alexander Schneider [Gardevoir ex] für Planet3DS.de

Vielen Dank an Warner Bros. Interactive Entertainment für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Leserwertung:

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Deine Wertung:

-
Erschreckend schwacher Genre-Mix, der sowohl in Sachen Grafik als auch beim Gameplay eklatante Schwächen aufweist

Wertung

MULTIPLAYER:

0.0

FAHRZEUGVERHALTEN:

2.0

STRECKENDESIGN:

1.0
2
von 10

Teils fordernder Schwierigkeitsgrad

Kultiges Spielprinzip

Neue Farben via Street Pass

Schwammiges Fahrzeugverhalten

Miserable Grafik

Monotones Gameplay

Kein Multiplayer

Lächerliche Story

Merkwürdiges Trial & Error-Prinzip

Geringer Umfang

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