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Spielname:
Metal Gear Solid: Snake Eater 3D

Typ:
3DS-Spiel

Publisher:
Konami

Developer:
Kojima Productions

Genre:
Action Adventure

Release:
08.03.2012 (erschienen)

Multiplayer:
nicht vorhanden

Altersfreigabe:
Frei ab 16 Jahre

Screenshots:
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Metal Gear Solid: Snake Eater 3D

Review: Metal Gear Solid: Snake Eater 3D

Tjark Michael Wewetzer, 16.03.2012

12k°

6

Test mögen: Weitersagen:

Ein neuer Tag, ein neues Paket in der Redaktion! Und was für ein großes es dieses Mal ist. Da könnte man ja glatt jemanden drin unterbringen! Schwer ist das Ding auch noch. Was ist nur da drin? Hoffentlich nicht schon wieder einer dieser urkomischen Agenten, die sich in irgendwelchen Pappschachteln verstecken und glauben, so den Augen von Wachleuten zu entkommen. Mal ehrlich, solche gibt es doch nur in Videospielen. Etwa in Metal Gear Solid: Snake Eater 3D, dem Remake eines ursprünglichen PS2-Klassikers. Und wo wir schon mal dabei sind, können wir doch gleich einen prüfenden Blick auf die 3DS-Umsetzung werfen.

What a thrill...
Wir schreiben das Jahr 1963. Ein wichtiger Wissenschaftler wurde von der Regierung der Vereinigten Staaten an die Sowjetunion ausgehändigt. Allerdings missfällt dieser Umstand nicht nur dem Tauschobjekt selbst, sondern auch den USA. Deswegen wird auch umgehend ein geheimer Einsatz gestartet, bei dem Sokolov – so der Name des Forschers – zurückgeholt werden soll. Ein klarer Fall für einen der besten Agenten, den das Land zu bieten hat. Sein Codename: Naked Snake. Auf den ersten Blick ein simples Unterfangen, wird er doch nahe Sokolovs Aufenthaltsort abgesetzt. Doch leider geht, wie so oft, nicht alles so glatt wie erhofft, Snake wird verraten und muss sich für den restlichen Spielverlauf um zwei weitere Ziele kümmern: Eine geheime Superwaffe namens Shagohod vernichten und den Verräter samt seiner Spezialeinheit, Cobra genannt, eliminieren. Und Operation Snake Eater nimmt ihren Lauf...

Wer die Geschichte von Snake Eater 3D erleben möchte, muss allerdings auch einiges an Geduld mitbringen. Die Handlung wird in zahlreichen und teils recht langen Cutscenes und Funk-Konversationen übermittelt. Die Zwischensequenzen selbst sind allerdings in der Regel dermaßen gut aufgezogen, dass man – von ein paar größeren Info-Fluten abgesehen – trotzdem gut unterhalten wird. Doch auch wenn die verworrene Story mit Sicherheit ein Teil der Metal Gear Solid-Erfahrung ist, so ist es doch auch das Gameplay, welches für spannende Momente sorgt und ebenso nicht zu kurz kommt.

Ich fühle mich... sicher
Da Snake möglichst unerkannt sein Ziel erreichen soll, müsst ihr so vorsichtig wie möglich durch die Abschnitte des Spiels preschen. Dazu könnt ihr methodisch jede mögliche Gefahr mit einer Schusswaffe aus der Entfernung beiseite ballern, da ihr auf diese Weise jedoch nicht selten riskiert, entdeckt zu werden, empfiehlt sich vielmehr die geschickte Ausnutzung eurer Umgebung. Im hohen Gras oder hinter Wänden und Objekten bleibt man am ehesten aus der Sichtlinie.

Entscheidend hierbei ist auch eure Kleidung und angelegte Tarnfarbe. Im Tarn-Menü könnt ihr aus verschiedenen Uniformen und Bemalungen auswählen, mit denen ihr so weit wie möglich mit eurer Umgebung verschmelzen könnt. Neben den zahlreichen im Spiel versteckten Klamotten dürft ihr in der 3DS-Version über das Foto-Tarnung-Feature nun auch bis zu 12 eigene Muster anlegen. Die Nutzung dieser kann sogar, je nach dem, was ihr vor die Linse kriegt, vorteilhafter sein als alles, was das Snake Eater 3D selbst euch zur Verfügung stellt. Alternativ erlaubt man sich mit den gegebenen Ablenkungswerkzeugen – etwa leere Magazine, schlüpfriges Lesewerk oder Nahrungsmittel – einen kleinen Spaß mit den Wachen und trickst sie so aus.

Der Kampf ums Überleben
Trotz all der Schleicherei ist die Konfrontation mit dem Feind jedoch manchmal unausweichlich. Solltet ihr zum Beispiel mal doch ertappt worden sein, schalten die Gegner in den Alarm-Modus. Für euch bedeutet das: Schnell aus dem Sichtfeld raus und abwarten, bis Gras über die Sache gewachsen ist bzw. eure Verfolger aufgeben. Gegen die stetig nachkommenden Wachmann-Horden kommt auch der beste Kämpfer alleine nicht an. Es sei denn, man spielt auf einer der einfacheren Stufen. Hier kann sich die bedrohte Schlange bei Bedarf auch einfach durchballern.

Bei den eingestreuten Bosskämpfen hingegen ist wieder euer gesamtes kämpferisches Können gefragt. Jedes Gefecht gegen die Mitglieder der Cobra-Einheit und deren Kameraden ist einzigartig und fordert von euch unterschiedliche Herangehensweisen an. Zu den simpleren Fights gehört dabei etwa der mit dem Hornissen-Zähmer The Pain, den ihr durch gezielten Granateneinsatz von seinem aus Hornissen geformten Panzer lösen und anschließend treffen müsst. Diese Kämpfe zählen definitiv zu den Highlights des Spiels und zum Beispiel das Duell mit dem Scharfschützen The End vergisst man nicht mehr so schnell.

Heute habe ich Lust auf Eichhörnchen
Aber wie sagt man so schön: Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Wer sich direkt mit den Gegnern anlegt, zieht sich mit der Zeit daher auch die ein oder andere Verletzung hinzu. Diese verheilen zwar in vielen Fällen von alleine, da dies jedoch dauert und jeder Bruch oder Schnitt eure maximale Lebensenergie temporär verringert, empfiehlt sich die schnelle Behandlung im Heilmittel-Menü. Anhand der dortigen Analyse lässt sich auch sehr schnell erkennen, auf welche Weise ihr welches Leiden beheben könnt. Kugeln werden etwa mit dem Messer entfernt bevor man den Verband anlegt und Ausdauer raubende Blutegel bekommen Snakes Zigarre zu spüren.

Besagte Ausdauer ist auch ein entscheidendes Element. Je nachdem, wie fit der Schleicher ist, bleibt nämlich die Hand beim Zielen ruhiger, gibt er kein verräterisches Magenknurren von sich und regeneriert seine Gesundheit schneller – für die sofortige Heilung gibt es lediglich ein spezielles, seltenes Item. Damit Snake bei Kräften bleibt, muss er regelmäßig mit Tieren oder Fertiggerichten aus feindlichen Lagern gefüttert werden. Dies und das Verletzungs-System kann zwar hin und wieder etwas nervig ausfallen, gerade wenn man während eines harten Gefechts ständig damit zugange ist, seine Wunden zu verarzten, dank des überarbeiteten Interfaces ist die Menüwurschtelei immerhin etwas schneller als gewöhnlich erledigt.

Steuerung:
Wer das Vergnügen mit Peace Walker auf der PSP hatte, wird sich in dieser Version von Snake Eater sofort heimisch fühlen. Das Standard-Setup wurde nämlich vollständig von der Action-Steuerung besagten Spiels übernommen. Soll heißen: Mit den Schultertasten bedient ihr eure Waffe, mit den Aktionstasten wird gezielt und auf dem Steuerkreuz finden Aktionen wie in die Hocke gehen, mit Objekten interagieren oder der Wechsel von Waffen und Ausrüstung statt – wobei ihr für letzteres auch den Touchsceen nutzen könnt. Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase und Empfindlichkeitsjustage klappt dies auch relativ zuverlässig, für wirklich präzises Zielen empfiehlt sich jedoch eindeutig die Anschaffung eines Circle Pad Pros. Wegen der Bewegungssteuerung, die für Balance-Akte herangezogen wird, braucht ihr euch übrigens keinerlei Gedanken zu machen. Die Situationen dafür sind dermaßen selten, dass ihr über die Anfangsphase hinweg das Gimmick nie wieder nutzen werdet.

Grafik:
Verdammt, wir wurden gesehen! Nun gut, dann können wir wohl nicht um den größten Kritikpunkt des Spiels herumschleichen. Eigentlich ist Snake Eater auch in seiner 3DS-Version immer noch ein recht ansehnliches Spiel. Was den Gesamteindruck aber schmälert, sind die teils doch sehr verwaschenen Texturen, die vor allem beim Kriechgang aus nächster Nähe auffallen, sowie die geringe Detail-Weitsicht, wegen der Objekte wie zum Beispiel Grasflächen erst später ins Bild ploppen. Letzteres mag nicht weltbewegend klingen, macht aber mindestens einen gewissen Moment im Spiel ein wenig kaputt. Wesentlich schlimmer: In manchen Zwischensequenzen geht die Framerate bedrohlich in die Knie. Schwerwiegende Einbrüche gibt es zwar verhältnismäßig selten, dennoch fällt die Instabilität in den zahlreichen Cutscenes negativ auf. Dafür bleibt die Bildrate immerhin während des eigentlichen Spiels weitestgehend stabil und der 3D-Effekt, der einem hier geboten wird, kann sich wirklich sehen lassen. Auch hat man die Charaktermodelle noch einmal zum Besseren überarbeitet.

Sound:
Anders als die Optik musste zumindest die akustische Untermalung nicht im Geringsten leiden. Die gesamte englische Tonspur – mit deutschen Untertiteln – ist mit auf der 3DS-Karte untergebracht worden und angesichts der vielen Sequenzen und Funk-Dialoge gibt es auch wahrlich viel, dem man zuhören kann. Selbiges gilt für die atmosphärische Soundkulisse im Dschungel und den fantastischen Soundtrack des Komponisten Harry Gregson-Williams. Ein ungemeines Fest für den Gehörsinn!

Features:
Normalerweise erleben wir es, dass mit Neuveröffentlichungen eines Spiels Inhalte dazugepackt werden. Umso erschreckender fällt die Ausbeute bei Snake Eater 3D aus. Zwar sind alle ursprünglichen Download-Tarnmuster und -Farben mit dabei, Bonus-Modi wie ein Bosskampf-Modus oder der Filmbetrachter glänzen allerdings komplett durch Abwesenheit. Ihr bekommt hier lediglich das reine Hauptspiel serviert. Immerhin darf Snake nun aus der Hocke gehen und, wie die Kollegen des Resident Evil-Universums, aus der Ego-Perspektive durch die Gegend rennen und muss nicht wie angewurzelt stehen bleiben. Außerdem laden die versteckten Yoshi-Figuren, eine Vielzahl erreichbarer Ränge, Unmengen geheimer Bonus-Gags sowie vier Schwierigkeitsgrade – vom einsteigerfreundlichen Leicht mit einer Tarnindex-erhöhenden Waffe bis zur Extrem-Stufe, bei der das Spiel bei Entdeckung endet – auch gerne zu einer neuen Runde ein.



Fazit:
Versteht uns nicht falsch: Metal Gear Solid: Snake Eater 3D ist, wie der PS2-Vorfahre und die HD-Gegenstücke zuvor, alleine vom Gameplay her ein tolles Spiel. Wer ein wenig mit Snakes Arsenal herumexperimentiert und mit offenen Augen durch die Spielwelt läuft, wird einige kleine, teils urkomische Details entdecken. Auch ist der 3D-Tiefeneffekt – gerade in den Cutscenes – äußerst gelungen und die Steuerung gut gelöst, wenn auch noch immer gewöhnungsbedürftig und wirklich optimal nur mit dem Circle Pad Pro spielbar. Leider stören genau deswegen die Framerate-Probleme der Zwischensequenzen und kleine atmosphärische Stolpersteine wie zu spät auftauchendes Gras umso mehr. Außerdem ist die 3DS-Version in Sachen Extras im Vergleich zu anderen Versionen ebenfalls stark unterbestückt. Wer bereits eine der anderen Fassungen von Metal Gear Solid 3 im Haus hat, Grafik für entscheidend hält und sich mehr 3DS-exklusive Boni erhofft hatte, darf Snake Eater 3D getrost im Regal liegen lassen. Wer hingegen noch nicht das Vergnügen mit Naked Snake hatte, mit den Framerate-Schwierigkeiten leben kann und im idealfall ein Circle Pad Pro sein Eigen nennt, kann bedenkenlos zuschlagen. Denn auch mit seinen neuen Schwächen ist der Spionage-Thriller noch immer einer der besten Metal-Gear-Teile und ein großartiges Videospiel.

Geht mit Snake auf Futter-Tour: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für Planet3DS.de

Leserwertung:

Pflichtkauf
Deine Wertung:

-
Als Spiel klasse, als Remake enttäuschend: Technische Mängel trüben Snakes 3D-Dschungeltour spürbar.

Wertung

SPIELWELT:

8.0

ABWECHSLUNG:

9.0

TECHNIK:

6.0
7
von 10

Spannende Schleicherei

Viel zu entdecken

Toll inszenierte Zwischensequenzen...

Schöner 3D-Tiefeneffekt

Circle Pad Pro ratsam

Frickelige Bildrate

...die gerne auch mal lang ausfallen

Praktisch keine Extras

Wie werten wir?

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