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Spielname:
Metroid Prime: Federation Force

Typ:
3DS-Spiel

Publisher:
Nintendo

Developer:
Nintendo

Genre:
Shooter

Release:
02.09.2016 (erschienen)

Multiplayer:
1-6 Spieler, auch online

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Screenshots:
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Metroid Prime: Federation Force

Review: Metroid Prime: Federation Force

Sebastian Mauch, 02.09.2016

7570°

8

Test mögen: Weitersagen:

Wer kennt sie nicht, die legendäre Metroid-Reihe. Der erste Ableger und seine Nachfolger sind zusammen mit Castlevania Genregründer des Metroidvania-Stils. Auch den Sprung in die dritte Dimension hat die Reihe mit Metroid Prime auf dem GameCube formidabel überstanden. Was danach folgte, war eine packende und bombastische Egoshooter-Trilogie. Seitdem hoffen Fans aus aller Welt – und auch wir – inständig auf einen richtigen Nachfolger. Groß war der Hype in der Fangemeinde, als im Rahmen einer Nintendo Direct ein neuer Ableger mit „Prime“ im Titel angekündigt wurde. Doch mit dem ersten Bild- und Videomaterial folgte auch die Ernüchterung und schnell war klar: ein richtiges Sequel wird das nicht, sondern wieder „nur“ ein Spinoff. Auch verbreitete sich anfangs Skepsis aufgrund der Hauptcharaktere und des Grafikstils. Was aus dem ominösen Metroid Prime: Federation Force letztlich aber geworden ist, klären wir nun im folgenden Testbericht!

Stillgestanden Soldat!
Ein System, drei Planeten, und jede Menge verschiedene Schauplätze auf der Planetenoberfläche: das gilt es hier zu entdecken. Dies geschieht dieses Mal jedoch nicht in der Haut der hübschen Kopfgeldjägerin Samus Aran, sondern als einer ihrer Kollegen von den Federal Marines der Galaktischen Föderation. Diese Organisation kam in der Reihe schon oft zum Vorschein – kümmern sie sich doch immerhin um intergalaktische Geschicke und um Ordnung im Weltall. Da sind natürlich auch hier wieder die fiesen Weltraumpiraten und die namensgebenden Metroids ein Dorn im Auge. Um in unseren Abenteuern auf dem ruinenreichen Planeten Bion, dem eisigen Excelcion und eher technologisch geprägten Planeten Talvania nicht direkt beim ersten Treffer umzukippen, steigen die kleinen Soldaten in ihre klobigen Mech-Anzüge. Das verschafft ihnen eine sehr hohe Widerstandsfähigkeit und auch einige Vorteile in Sachen Waffensystemen und Beweglichkeit - also ganz nach dem Vorbild von Samus. Nach Auswahl einer Mission kann sich noch der stets wechselnden Situation entsprechend ausstatten.

Da wären einmal die Mods, die man in der Spielwelt bergen kann und den Mechs zusätzliche Fähigkeiten wie erhöhten Raketenschaden oder eine Sofortreparatur nach einem K.O. ermöglichen. Um die fehlende Gruppenkraft im Einzelspiel zu kompensieren, bekommt man zu Beginn praktischerweise zwei Mods geschenkt, die uns doppelt so widerstandsfähig und stark machen, sowie unsere drei Begleiterdrohnen verstärken. Diese Drohnen ersetzen dabei die fehlenden Mitspieler und agieren komplett eigenständig und meist unauffällig. Übrigens kann man das gesamte Spiel komplett allein durchspielen, in Anbetracht des Spielspaßes und später sehr schwer zu erreichenden Missionszielen macht das aber herzlich wenig Sinn. Neben den Mods, die jeder Spieler individuell sammelt und ausrüstet, steht der Truppe auch ein gewisser Pool an Power-Ups wie Raketen, Köder oder schießbaren Heilkanistern zur Verfügung. In dieser Auswahl kann jeder nach Gutdünken und im Inventar vorhandenen Platz zulangen, doch sollte man hier besonders auf eine sinnvolle Verteilung achten um im Spielverlauf maximalen Erfolg zu erreichen.

Von Gebäudekomplexen und Höhlen
Innerhalb der zahlreich vorhandenen Mission zeigt das Spiel so richtig seine Zähne. Hier steht der Titel dem ebenfalls sehr kooperativ ausgelegten Zelda: Tri Force Heroes in nichts nach, denn erneut fallen die einzelnen Aufträge angenehm abwechslungsreich aus. Zwar bewegt man sich immer auf denselben drei Planeten, doch wechselt man auf diesen Himmelskörpern andauernd den Schauplatz. Nur selten kehrt man ein zweites Mal an einen Ort zurück und wenn doch, dann mit anderen Missionszielen. So kämpft man sich beispielsweise das erste Mal durch die eisigen Forschungskomplexe auf Excelcion, beim zweiten Besuch des Planeten findet man sich hingegen in einer unterirdischen Eishöhle inklusive Binnensee wieder, in dem von der Föderation ein gigantisches, mutiertes Wesen vermutet wird. Das entfacht schnell den Forscherdrang der Spieler. In den Welten sind nämlich zahlreiche Geheimnisse versteckt die durch geschickten Waffeneinsatz, wie das Schmelzen einer Eiswand mit dem Feuerschuss, freigelegt werden müssen. Dort winkt dann immer ein Mod, den man am Ende sein Eigen nennen darf. Wie das mit Beute so ist, ist das aber nicht immer das beste Zeug, weshalb man anschließend die hilfreichsten Mods sondieren muss.

Steuerung:
Auf die Steuerung kommt es an! Hier bekommt man im Prinzip dasselbe Schema geboten, wie man es aus GameCube-Zeiten vom ersten Metroid Prime kennt. Mit dem linken Stick läuft man vor und zurück und schaut sich um. Erspäht man einen Gegner kann man diesen wie gewohnt anvisieren und mit gezielten Ausweichbewegungen des Mechs um den Widersacher herumtänzeln. Mit der ?-Taste kann man außerdem den Waffenarm ausrichten und zielen. Neu ist die Erweiterung der Zielsteuerung um eine Gyro-Komponente, mit der man ein kleineres Fadenkreuz im Zielbereich feinjustieren kann – das funktioniert recht geschmeidig. Auf dem New 3DS-Modell bietet sich natürlich auch das Zielen per C-Stick an, das ist jedoch aufgrund der Steifheit des Knubbels eher gewöhnungsbedürftig, wenn nicht sogar höchst unpraktisch. Das Gesamtpaket funktioniert im Großen und Ganzen recht gut und ist schnell zu erlernen. In etwas holprigerem Terrain kann es aber gelegentlich zu Ungereimtheiten kommen, was aber eher der Ego-Perspektive zuzuschreiben ist. Eines hätte man jedoch verbessern können: das Lauftempo. Läuft man nämlich schlichtweg geradeaus oder versucht mit dem integrierten Jetpack zu fliegen, ist der Mech nämlich schnarchlahm. Eine Notlösung ist, sich einfach quer zum Laufweg hinzustellen und so seitlich zum Ziel zu sprinten. Da man aber auf diesem Wege größtenteils blind unterwegs ist muss man da schon ein wenig für üben. Auf dem Touchscreen bekommt man während einer Partie allerlei sinnvolle Dinge angezeigt. Da wären etwa eine grobe und eine detailliertere Levelkarte, der Status der Drohnen/Mitspieler, die Missionsziele oder aber eine recht unübersichtliche Ansicht der Chatbefehlbelegung. Anfangs bringt man aber trotzdem oft die Tastenkürzel durcheinander, was schon hin und wieder zu Verwirrung führen kann.

Grafik:
Die Optik ist in diesem Fall so eine Sache. Man kann nicht wirklich behaupten sie wäre schlecht, denn das ist definitiv nicht der Fall. Die Welten sind stets thematisch passend und laden zum Interagieren ein, mit eingeschaltetem 3D-Effekt sieht es sogar noch einen Tick ansehnlicher aus, was jedoch abseits des New 3DS mit der Gyro-Steuerung in Konflikt geraten kann. Viel eher ist es so, dass der Grafikstil nicht wirklich gut gewählt ist. Ausnahmslos alle Lebewesen (plus Mechs) sind in einer Art Chibi-Look gehalten, was die 3D-Modelle etwas putzig und pummelig erscheinen lässt. Das mag zwar Nintendos sehr junge Zielgruppe ansprechen, zur eher düsteren und actiongeladenen Marke „Metroid“ passt das aber beileibe nicht. So kommt es dass die sonst so angsteinflößenden Weltraumpiraten nun mehr einer wandelnden Zielscheibe gleichen, als einer ernstzunehmenden Gefahr. Dafür läuft das Spiel so gut wie immer flüssig über den Bildschirm.

Sound:
Zur Klangkulisse kann man eigentlich nur sagen, dass er bestenfalls „solide“ ist. Natürlich untermalt die Spielmusik passend das Geschehen und auch anleihen des sehr guten Metroid Prime-Soundtracks gibt es, doch wirklich im Ohr blieb uns beim Testen nichts. Die Sprachsamples der Chatausrufe klingen zudem etwas arg blechern, was man aber recht schnell ausblendet da man eh einen Großteil der Zeit am Rumballern ist.

Multiplayer:
Eines war nach der ersten Vorstellung von Federation Force klar wie Kloßbrühe: das Spiel wird seinen Fokus auf die Multiplayererfahrung legen. Daher ist ein gut funktionierender Online-Part ein absolutes Muss. Um den Rahmen dieses Tests nicht komplett zu sprengen, lassen wir die Nintendo Network-bedingten Konnektivitätsprobleme mal außen vor. Das wirklich große Manko ist nämlich die Kommunikation mit fremden Mitspielern. Man hat zwar nicht wie in Zelda: Tri Force Heroes plumpe Emoticons, sondern vorgegebene Ausrufe, kann diese auch frei auf die Chat-Tasten zuweisen, doch eigenen Text lassen sich nicht verfassen. Oft enden knifflige oder hektische Stellen in einem einzigen Chaos, da man sich schlichtweg nicht sinnvoll über einen Lösungsansatz austauschen kann. Das bricht der Online-Komponente des Story-Modus im wahrsten Sinne des Wortes das Genick. Wechselt man von einem Levelabschnitt in den Anderen, verlangt das Spiel beispielsweise auch oft eine Interaktion aller Spieler zur selben Zeit, wie sich auf einem von vier Schaltern zu platzieren und so eine Schleuse zu öffnen. Dort trollen viele Spieler gern ein wenig und blockieren die Schalter, das kann man jedoch nicht dem Spiel vorwerfen - wohl aber vorher Genanntes.

Im lokalen Multiplayer sieht die Welt glücklicherweise ganz anders aus. Sitzt man mit seinen Spielpartnern zusammen, kann man sich über die guten, alten Stimmbänder verständigen und erlebt so ein sehr gelungene Multiplayererfahrung. Das ist zwar bei vielen Menschen oft nicht möglich, muss aber dringend betont werden, da das spielbare Gerüst eigentlich herausragend ist und nur unter einer „Krankheit“ leidet. Nebenher gibt es noch den schon etwas länger bekannten Spielmodus Blast Ball, der entfernt an das PC- und Konsolenphänomen Rocket League erinnert. Statt an Bord eines Autos versucht man mit seinem Einsatz-Mech und dem Charge Beam den Ball ins gegnerische Tor zu befördern. Das Gewusel spielt man in Drei-Mann-Teams in einer kleinen Arena. Pro erzieltem Tor wird das gegnerische Tor sogar stets etwas kleiner um wieder Chancengleichheit zu bringen. In diesem Modus ist Kommunikation eher nebensächlich, weshalb das hier nichts ins Gewicht fällt und darum einen Heidenspaß bereitet. Seine Erfolge hat man in einer kleinen Statistik stets im Blick und auch im Rang kann man aufsteigen. Um aus der Mechmasse herauszustechen, kann man außerdem per Storyfortschritt neue Lackierungen für seinen Kampfanzug freispielen. Wer darauf keine Lust hat kann sich auch ein paar nette Lackierungen durch Aktivierung per amiibo-Figur freispielen, etwa ein Farbschema nach Vorbild von Zero Suit Samus. Wer gern mehr über diesen Modus erfahren möchte, dem sei unser separates Hands-On zu Blast Ball wärmstens ans Herz gelegt.

Fazit:
Wenn ihr einmal vorab einen Blick in die Pro- und Kontrabox werft, werdet ihr feststellen, dass eigentlich die positiven Aspekte zumindest rein optisch überwiegen. Das Problem bei Metroid Prime: Federation Force ist nur, dass wir hier einen auf kooperatives Spiel ausgelegten Titel haben. Hinzu kommt der große Name des vorliegenden Franchises, an das deren Anhänger natürlich gewisse Ansprüche haben – etwa das Vorhandensein einer gewissen Kopfgeldjägerin abseits einer Textbox. Trotzdem gaben wir Spiel eine Chance und betrachteten es als eigenständiges Spiel, wurden aber letzten Endes enttäuscht. Angefangen hat das schon bei dem Offensichtlichen, der Optik. Die Chibi-Marines und Weltraumpiraten mögen ja ganz nett sein, passen aber unserer Meinung nach nicht wirklich zu der mysteriös-magischen Grundstimmung der Reihe. Natürlich kann man das auch als Geschmackssache abstempeln. Viel schwerwiegender ist da schon der Online-Teil der Software. Ein großer Pluspunkt sind ja die toll ausgestalteten Levels mit ihren abwechslungsreichen Lösungsansätzen, doch ein weiteres Mal ließ man die Spieler ohne jegliche sinnvolle Chatoption zurück. Gerade wenn man mit Neulingen spielt oder selbst zum ersten Mal einen Abschnitt löst, ist eine genaue Koordination durch Absprachen einfach unerlässlich. Da helfen simple, fest vorgegebene Chatausrufe wie „Hierher“ oder „Schnell“ leider kaum weiter. Ein freier Textchat oder gar ein Voice-Chat hätten das Spielerlebnis somit extrem aufgewertet. Auf diesem Wege gesteht man dem 3DS als Spieleplattform nämlich nur technische Schwächen ein, was nicht hätte sein müssen. Rechnet man diese Gleichung zusammen, kommt am Ende leider nicht viel heraus und es stimmt uns nachdenklich, dass wir mit dem Minispiel Blast Ball wesentlich mehr Spaß hatten als mit dem Hauptspiel an sich.

Hat zumindest mit Blast Ball dauerhaft seinen Spaß: Sebastian Mauch [Paneka] für Planet3DS.de

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Reviewcodes.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Ein weiteres Koop-Experiment einer großen Marke mit massenhaft verschenktem Potenzial, das noch immer an der Kommunikation scheitert.

Wertung

SPIELWELT:

9.0

ABWECHSLUNG:

9.0

TECHNIK:

3.0
6
von 10

Ausgeklügeltes Leveldesign

Abwechslungsreiche Missionen

Viele Anpassungsmöglichkeiten

Hervorragender Blast Ball-Spielmodus

Praktische amiibo-Funktion

Halbgarer Online-Multiplayer

Mangel an Kommunikationsmöglichkeiten

Chibi-Optik

Schwerfällige Steuerung

Wie werten wir?

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