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Spielname:
Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance

Typ:
3DS-Spiel

Publisher:
Square Enix

Developer:
Square Enix

Genre:
Rollenspiel

Release:
20.07.2012 (erschienen)

Multiplayer:
1-2 Spieler

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

Screenshots:
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Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance

Review: Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance

Marcel Eifert, 28.07.2012

16k°

16

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Zu einer Zeit, als bei Square nichts so wirklich rund lief, kreierte Videospieldesigner Tetsuya Nomura sein ganz persönliches Final Fantasy. Mit tatkräftiger Unterstützung von Disney erschuf man ein sehr eigenwilliges Action-RPG, welches fortan unter Kingdom Hearts bekannt wurde. Obwohl die Hauptteile der Serie auf der PlayStation 2 veröffentlicht wurden, fanden zahlreiche weitere Ableger ihren Weg auf andere Systeme. Nun feiert die Serie bereits ihren zehnten Geburtstag und erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Gefeiert wird dieses Jubiläum auf dem 3DS. Mit dem exotischen Titel Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance sollte die Serie nicht nur an alte Stärken anknüpfen, sondern auch neue Wege gehen, was das Gameplay angeht, und praktischerweise auch noch die Wege zum lang ersehnten Kingdom Hearts III ebnen. Viel hat man sich vorgenommen - doch konnte Nomura-San die großen Erwartungen erfüllen? All dies erfahrt ihr in euren kommenden Träumen. Und natürlich in unserem Test!

Kingception
Regisseur Christopher Nolan feiert zwar gerade mit seinem aktuellen The Dark Knight Rises seine Erfolge, allerdings dürfte sein vorheriger Film, Inception, ein wenig für Dream Drop Distance Pate gestanden haben. Denn wie es der Name bereits verrät, dreht sich in diesem Ableger alles um die Träume. Doch hier hören die Parallelen nicht auf. In dem 3DS-Ableger schreitet ihr nämlich ebenfalls mit zwei Protagonisten durch die Schlafenden Welten. Sora und Riku, so die Namen der beiden, stehen kurz vor ihrer Schlüsselschwert-Meisterprüfung. Doch der mächtige Schlüsselschwertmeister Yen Sid ist besorgt. Bösewicht Xehanort, immer noch auf der Suche nach der ultimativen Macht, scheint etwas zu planen. Und es soll krachen im Kingdom Hearts-Universum. Für ihre Meisterprüfung beauftragt Yen Sid die beiden Helden, diverse Traumwelten aus den Klauen von sogenannten Albtraum-Traumfängern zu befreien. Es beginnt für die beiden eine Odyssee, in der es immer schwerer wird, Traum von Realität zu unterscheiden. Doch auch wenn Sora und Riku von alternativen Dimensionen getrennt sind, alles läuft auf einen ultimativen Showdown gegen Oberbösewicht Xehanort hinaus.

Déjà Vu im Traumreich
Startet man Kingdom Hearts 3D, so könnte man meinen, man spiele eine Neuinterpretation von Kingdom Hearts 1. Es ist, als kommt man nach einer langen Reise wieder Daheim an. Alles beginnt in der Stadt Traverse, Sora und Riku sehen wieder kindlicher aus und alle Protagonisten scheinen irgendwie total verwirrt. Alles wie immer also. Aber Moment, da ist doch etwas anders! Wo sind die Herzlosen hin? Die wurden ja durch irgendwelche abstrakten Katzen und Teddybären ausgetauscht. Und Moment mal! Was machen Neku Sakuraba und Shiki Misaki aus The World Ends with You in Traverse? Und wo zum Teufel sind all die Final Fantasy-Charaktere hin? Während einige hartgesottene Kingdom Hearts-Fans vermutlich völlig überfordert sein werden, bekommt man zu all den Ereignissen recht schnell eine Erklärung abgeliefert. Die wird kompliziert, ist aber eigentlich recht einfach zu erklären. In den Traumwelten läuft schlicht und ergreifend alles anders ab als in den Welten, die Sora bereits in den Vorgängern besuchte. Die Charaktere von The World Ends with You wurden dabei perfekt in die Story integriert. Dass sie dabei sind ist keine Überraschung. Regisseur Tetsuya Nomura schnappte sich einfach das Team, welches hinter dem DS-Rollenspiel steckte. Und genau dieses Team sollte dafür sorgen, dass mal etwas frischer Wind in die Serie gehaucht werden sollte.

Zu den wichtigsten Neuerungen gehört dabei definitiv die neue Kampfmechanik, die „Freier Fluss“ genannt wird. Laut Nomura soll man sich hier ein wenig an dem Kampfsystem von Final Fantasy Versus XIII bedient haben. Mit diesem Feature habt ihr die Möglichkeit, eure gesamte Umgebung als Arena zu benutzen. Wie versprochen wirkt das neue Kampfsystem wie eine Mischung aus dem Besten, was die Vorgänger zu bieten hatte. Sora und Riku dreschen noch immer in Echtzeit auf ihre Feinde ein und können dabei auf Knopfdruck zum Beispiel durch die Luft sausen, um so besonders starke Freier-Fluss-Angriffe zu ermöglichen. Auch stehen dem Duo nebst Hopserei und normalen Angriffen ein Stapel Spezialaktionen zur Verfügung. Die stellt ihr euch zwischen den Gefechten – genau wie beim PSP-Ableger Birth by Sleep - zu einem Deck zusammen, auf das ihr während der Schlacht zugreift. Die neuen Verfeinerungen im Kampfsystem helfen dem Spiel ungemein. Die Duelle gegen die Albträume sind rasant und schnell. Die Interaktion mit eurer Umgebung während der Kämpfe macht Spaß und verleiht dem Spiel die nötige Frische, die man besonders bei den DS-Ablegern vermisst hat.

Ein Sturz in einen anderen Traum und knuddelige Kuriositäten
Dream Drop Distance. Der Titel ist Programm, denn er birgt auch eines der neuen und einzigartigen Kernfeatures: Den so genannten „Sturz“. Zu stürzen bedeutet, den Charakter zu wechseln. Ihr spielt somit abwechselnd Sora und Riku. Zusammen werdet ihr sie aber nicht auf einem Bildschirm sehen, denn beide befinden sich in anderen Dimensionen. Je nachdem, welchen der zwei Protagonisten ihr spielt, erlebt ihr eine andere Version der Story. Erst, wenn ihr eine Welt mit beiden Charakteren durchgespielt habt, so habt ihr sie auch von der Geschichte her durchgespielt – und könnt schlussendlich auch voranschreiten.

Das Sturz-Feature bietet aber noch wesentlich mehr Möglichkeiten. Zum Beispiel kann man auch mitten in einem Bossgefecht den Charakterwechseln initiieren. So wird dieser Kampf erst bei dem nächsten Sturz wieder fortgesetzt. Um dieses Feature kommt ihr übrigens nicht herum: Wenn ihr nicht von selbst zur anderen Spielfigur schaltet, übernimmt das nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne das Spiel automatisch für euch. Obwohl ein Timer angezeigt wird, entsteht aber dennoch nicht das Gefühl von Zeitdruck, da die verfügbare Spieldauer äußerst großzügig gewählt wurde und sich die Sturzzeit zum Beispiel mit bestimmten Items auch verlängern lässt. Ihr tut übrigens gut darin, eine Sturzzeit voll auszunutzen. Denn ihr sammelt somit Boni für den nächsten Charakter, der an der Reihe ist. Darunter zählen erhöhte Angriffskraft oder eine verlängerte Spielzeit mit dem kommenden Charakter. Ihr könnt das Duo aber natürlich auch noch klassisch mit nach und nach freischaltbaren neuen Schlüsselschwertern stärken.

Klingt alles kompliziert? Macht euch keine Gedanken! Sobald ihr selber in den Genuss des Systems kommt, werdet ihr euch schnell daran gewöhnen und Spaß dabei finden. Gewagt ist es definitiv, motivierend aber auch. Außerdem greift euch das Spiel an vielen Stellen mit kurzen Erklärungen oder (überspringbaren) Tutorials unter die Arme – auch wenn es vielleicht sogar ein wenig mit diesen übertreibt.

Traum-Tamagotchi
Ebenfalls eine Premiere feiern die knuddeligen Traumfänger in Kingdom Hearts. Diese gibt es einmal in der bereits erwähnten Albtraum-Variante, aber auch in Form von freundlichen Geistern, die euch im Kampf begleiten.. Hier bediente man sich gleich an mehreren Spielen. Zuerst denkt man dabei natürlich an Pokémon. Aber das Erschaffen der Traumfänger erinnert ziemlich an das Erschaffen der Personas aus der gleichnamigen RPG-Reihe. Auch standen euch bereits in Final Fantasy XIII-2 Monster zur Verfügung, die ihr zu euren Verbündeten machen konntet. Eure Traumfänger werden hier durch Kämpfe stärker. Im AR-Modus könnt ihr eure Lieblinge sogar wie ein Tamagochi verhätscheln. Je mehr Zuneigung ihr eurem Gefährten zukommen lasst, desto schneller gewinnt er an Erfahrung. Auch diverse Minispiele, wie etwa das Wasserfass, sind über den AR-Modus verfügbar und belohnen euch mit weiteren Traumfänger-Erfahrungs- und Fähigkeitspunkten.

Die Geister an sich sind sehr nützlich für den Kampf, besonders da Sora und Riku sich ihre Kräfte für mächtige Angriffe borgen können. Sora macht dies eher indirekt, indem er zusammen mit dem Geist eine starke Attacke startet, während Riku mit Hilfe der traumhaften Wesen in einen stärkeren Kampfstil wechselt. Das macht Spaß und ist sinnvoll, allerdings wirkt der AR-Modus dagegen ein wenig gezwungen. Unsere Freude, über den Touchscreen einen Traumfänger zu streicheln, hielt sich auf Dauer ziemlich in Grenzen. Trotzdem lohnt sich das Aufwerten der Level, denn die Traumfänger bringen einen hauseigenen Skillsatz mit, bei dem ihr neue Fertigkeiten freischalten könnt. Allerdings werden lediglich so erlangte Kampffertigkeiten dauerhaft zu eurem Repertoire hinzugefügt, für Dinge wie Statstik-Boni müsst ihr den Geist mit in euer Team aufnehmen. Zwei Traumfänger werden euch jeweils direkt folgen, ein weiterer steht immer zur Reserve bereit.

Steuerung:
Wer die Vorgänger auf dem DS oder Birth by Sleep auf der PSP gespielt hat, wird sich schnell mit der leicht zugänglichen Steuerung gut zurechtfinden. Das Setup ist nämlich praktisch identisch, inklusive des Kommandodeck-Features. Mit dem Steuerkreuz schaltet ihr durch eure aktiven Fertigkeiten, zu denen Spezialschläge, Zauber oder auch Items gehören können. In hektischen Situationen kann es aber schon mal schwierig ausfallen, einen Heilzauber oder -Gegenstand herauszupicken. Ein Shortcut-Feature, Übrigens: Kingdom Hearts 3D ist zwar auch mit dem Circle Pad Pro spielbar, stark profitiert man in diesem Spiel allerdings nicht durch das Zubehör. Die auf diese Weise auf den zweiten Stick ausgelagerte Kamerakontrolle funktioniert über die Schultertasten praktisch ebenso gut. Außerdem hatten wir bei unseren Sessions mit leichten Eingabeverzögerungen bei Nutzung des Zubehörs zu tun gehabt – in gefährlichen Kampfsituationen nicht gerade das, was man gebrauchen kann.

Grafik:
Optisch gehört Kingdom Hearts 3D nicht einmal zu den hübschesten Titeln auf dem 3DS, dennoch wirkt der Anime-Stil sehr ästhetisch und bei den Figuren unglaublich detailreich. Die einzelnen Welten wirken dafür meistens jedoch etwas verlassen und an einigen Ecken etwas detailarm. Der 3D-Effekt hingegen kann sich sehen lassen: Schon beim Interface wird mit den Tiefenelementen gespielt und man gewinnt einen wunderschön räumlichen Einblick in die Traumwelten des Spiels. Da nehmen wir auch gerne in Kauf, dass die Framerate bei größeren Gefechten etwas in die Knie geht.

Sound:
Ein großes Highlight, wie eigentlich bei jedem Kingdom Hearts-Spiel, ist der Soundtrack. Besonders die orchestrierte Version von Simple and Clean, die einem im wunderschönen Opening präsentiert wird, weiß immer noch zu bezaubern. Ein noch größeres Lob geht an die Remix-Songs aus The World Ends with You. Jeder einzelne Song wurde perfekt auf die Welt von Kingdom Hearts abgestimmt. Einfach traumhaft. Die Sprachausgabe kann sich ebenfalls hören lassen und bringt einige bekannte Sprecher der verarbeiteten Disney-Vorlagen wieder mit – wenn auch leider lediglich in Englisch.

Als negativ hingegen, kann man die Lautstärke des Tons betrachten. Es klingt, als wäre der zu leise abgemischt. Gut möglich, dass auch hier der 3DS, soundtechnisch, sein Limit erreicht hat. In Birth by Sleep auf der PSP klingt die Abmischung wesentlich wuchtiger und effektvoller. Über Kopfhörer bessert sich das Problem mit der Lautstärke zwar, aber im Hintergrund ist des öfteren ein kleines Knacken oder Rauschen zu hören. Da wäre definitiv mehr drin gewesen.

Features:
Kingdom Hearts 3D hat einiges an Content unter der Haube und kann sich damit locker mit anderen Serienteilen messen. Es liegt ganz an euch, wie lange ihr braucht, um die Geschichte durchzuspielen. Zwischen 20 bis hin zu 40 Stunden ist alles möglich. Ihr könnt die Welten frei und jederzeit erneut erkunden, eure Highscores beim Shoot-'em-Up-mäßigen Weltenwechsel-Minispiel aufbessern, fehlende Kisten suchen oder die im Spielverlauf über den Dimensionen-Bericht immer wieder angekündigten günstigen Materialien zur Traumfänger-Erstellung kaufen. Über StreetPass könnt ihr Herausforderungen anderer Spieler annehmen, die dann in den Welten des Spiels aufgespürt werden müssen, oder selbst eigene erstellen. Ebenfalls einiges an Spielspaß bietet das Minispiel Flinke Flitzer, bei dem ihr eure Traumfänger in einer Arena dirigiert und ihnen – vergleichbar mit dem Kampfsystem von Kingdom Hearts: Chain of Memories - Befehle über Spielkarten erteilt. Schlachten hier könnt ihr entweder gegen den Computer oder gegen einen menschlichen Mitspieler im lokalen Mehrspieler-Modus austragen.

Sowohl für Kenner als auch Neulinge interessant: Der Andenken-Modus. Dort verstecken sich nicht nur langweilige Tutorials, auch die komplette Kingdom Hearts-Geschichte in kurzen Textzusammenfassungen erzählt – vom ersten Teil auf der PS2 bis hin zu Re:coded - während für Dream Drop Distance direkt relevante Ereignisse noch einmal in neu angefertigten, kurzen Cutscenes einsehbar sind.

Fazit:
Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance ist kein makelloses Stück Software. Doch von welchem Spiel kann man das schon behaupten? Die geringen Mankos, die Dream Drop Distance mit sich bringt, werden durch zahlreiche positiven Aspekte ausgebessert. Und obwohl Neulinge mitten in einer verwirrenden Story einsteigen, werden sie dennoch, so gut es nur möglich ist, durch die bezaubernden Welten geführt. Der Andenken-Modus hilft hierbei ungemein! Kingdom Hearts 3D ist tatsächlich nicht nur ein (weiterer) Lückenfüller, sondern es bereitet die Serie im ganz großen Stil auf das fulminante Finale vor. Sowohl langjährige Fans als auch Quereinsteiger dürften mit der Reise zu den Schlafenden Welten und den leicht chaotischen, aber unheimlich spaßigen Kämpfen ihre helle Freude haben. Wer nach einem idealen Begleitspiel für seinen neuen 3DS XL sucht oder auf den nächsten großen Softwarewurf gewartet hat, wird hier auf jeden Fall fündig.

Stürzt sich in einen neuen Traum und spielt Karten mit Sora und Riku: Marcel Eifert [R.Godless] für Planet3DS.de

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Leserwertung:

Super
Deine Wertung:

-
Ein Traum, der am besten niemals enden sollte: Ein neuer 3DS-Kaufgrund steht euch im Hause.

Wertung

STORY:

9.0

SPIELWELT:

8.0

SOUND:

8.0
9
von 10

Toller Soundtrack...

Viele Neuerungen...

Schmucke Optik...

Spannend inszenierte Geschichte

Großer Umfang

Überzeugende englische Sprecher

...der leider zu leise abgemischt wurde

...wovon einige aber auch gezwungen wirken

...mit kleinen Schönheitsfehlern

Deutsche Texte übersät mit Abkürzungen

Wie werten wir?

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