
Spielname:
Cubic Ninja
Typ:
3DS-Spiel
Publisher:
Ubisoft
Developer:
AQ Interactive
Genre:
Geschicklichkeit
Release:
22.06.2011 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre
Screenshots:
Jetzt Bestellen:

Cubic Ninja
Review: Cubic Ninja
Tjark Michael Wewetzer, 29.06.2011
7071°
Laborratten haben es nicht einfach. Ninjas ebenso wenig. Wenn man diese beiden Elemente mixt und dann vielleicht noch ein paar Würfel in die Pampe schmeißt, bekommt man mit etwas Glück keinen ungenießbaren Brei heraus, sondern „Cubic Ninja“. Mit einem kantigen und doch wendigen Protagonisten will euch Ubisoft auf einen besonderen Geschicklichkeitstrip schicken. Doch lohnt die putzige 3DS-Karte auch auf Dauer? Wir sind mit dem Schattenkrieger durch feindliche Laborkomplexe geschlichen und bringen euch die Antwort frei Haus mit.
Prinzessin-Entführung im Namen der Wissenschaft
Das bisschen Handlung von „Cubic Ninja“ ist schnell erklärt: Aus dem fernen Osten ist eine Prinzessin entführt worden und CCM, der würfelförmige Ninja-Held der Geschichte, muss sie retten. Schnell findet er heraus, dass sie innerhalb eines großen Labors gefangen gehalten wird. Und nun muss sich der kleine Geselle durch die Todesfallen der Anlage kämpfen, die Eindringlinge abhalten sollen. Ihr seht: Die Story ist simpel, einfach, vernachlässigbar und definitiv nicht der Fokus des Spiels. Aber das muss ja auch nicht sein, immerhin steht bei einem Geschicklichkeitsspiel wie diesem hier das Gameplay im Vordergrund.
Wer angesichts des Berufes unseres Protagonisten jetzt aber einen pfeilschnellen Plattformer erwartet, ist schief gewickelt. Wo der normale Durchschnitts-Ninja nämlich flink und leise ist, gibt sich CCM eher träge. Der kleine Block muss nämlich durch Neigungen des Handhelds durch die Gegend gescheucht werden - selbst macht er keinen Finger krumm. Wollt ihr etwa, dass er einen Schalter an einer Wand betätigt, kippt ihr euren 3DS so, dass er schnurstracks auf das Ding fällt und es mit seinem Gewicht plättet. Klingt nicht allzu spannend und in den ersten 20 bis 30 Levels von insgesamt 100 mag das auch zutreffen. Doch schon bald steigt durch eine zunehmende Anzahl von Hindernissen -von Stachelfallen über Flammenwerfer bis hin zu Bomben und Elektro-Barrieren- der Anspruch und der Spielspaß.
Ninjutsu³!
Sollte es allerdings mal dann doch zu brenzlig werden, könnt ihr durch fleißiges Einsammeln von in den Levels versteckten Schriftrollen spezielle Ninja-Fertigkeiten freischalten. So lassen sich etwa alle Schalter in der Umgebung automatisch aktivieren oder ihr zaubert einen Schutzschild herbei, der euch vor dem im weiteren Verlauf recht häufigen Bildschirmtod bewahrt. Derartige Tricks können euch auch in den Bosskämpfen weiterhelfen, die am Ende eines jeden Kapitels auf euch warten. Dank eures recht limitierten Move-Repertoires müsst ihr in diesen Gefechten eure Umgebung zum Vorteil nutzen. Beim Wuffbot am Ende der ersten Welt befindet sich z.B. eine ziemlich praktische Abrissbirne in Reichweite...
Ein Problem von „Cubic Ninja“ ist allerdings, dass die knapp über 100 Level auf den ersten Blick ziemlich beeindruckend klingen, das Spiel aber trotzdem in Windeseile durchgespielt ist. Keine fünf Stunden brauchen geübte Zocker, um bis zur Prinzessin vorzustoßen. Allerdings legen die Macher auch sehr großen Fokus auf Wiederspielwert. So gibt es pro Level eine gewisse Idealzeit, die es zu unterbieten gilt. Das ist bei weitem nicht immer einfach und erfordert in manchen Abschnitten ein teuflisch gutes Geschick. Erwartet allerdings keine großartigen Belohnungen für das Erledigen dieser Herausforderungen! Der Weg ist hier wohl das Ziel.
Ein Ninja ist nicht genug
Auf eurer Reise durch die Forschungseinrichtung befreit ihr auch diverse Freunde von CCM, mit denen ihr ebenfalls losziehen könnt. Das hat nicht nur kosmetische Änderungen zur Folge - jeder Ninja-Würfel verfügt über besondere Eigenschaften. BUM-P zum Beispiel besteht aus Gummi und hüpft daher wie ein Flummi durch die Gegend. MUSK-L hingegen ist ein Schwergewicht und nur schwer in Bewegung zu setzen, dafür aber auch äußerst schnell im Fall. Die unterschiedlichen Eigenschaften können durchaus beeinflussen, wie ihr einen Level spielt. Auf MUSK-L zum Beispiel haben Bumper-Hindernisse, die euren Würfel normalerweise abprallen lassen würden, kaum Auswirkungen.
Wer sich am Story-Modus sattgespielt hat, kann sich darüber hinaus noch an denselben Abschnitten im Time-Attack- oder Survival-Modus versuchen. Bei ersterem könnt ihr sogar Geist-Daten speichern und so gezielter an euren Bestzeiten feilen. Viel spannender ist allerdings der Level-Editor. Mit diesem kleinen Baukasten könnt ihr nämlich selbst in Windeseile eigene Herausforderungen zusammenstellen. Um diesen allerdings voll ausschöpfen zu können, müsst ihr erst den Haupt-Modus erledigen - nur so schaltet ihr nämlich neue Werkzeuge frei, mit denen ihr eure Kreationen schmücken könnt. Geteilt werden eure Werke übrigens nicht per drahtloser Verbindung oder über einen speziellen Server. Stattdessen könnt ihr den Level in einen QR-Code umwandeln lassen, der sich vom 3DS-Screen abfotografieren und an Freunde weitergeben lässt. Das klappt übrigens auch mit Geist-Daten aus dem Time-Attack-Modus! Es wäre allerdings ungemein praktischer gewesen, wenn man diesen Code gleich in eine Bild-Datei auf der SD-Karte des Handhelds umwandeln könnte.
Steuerung:
Wie bereits erwähnt wird „Cubic Ninja“ im eigentlichen Spielgeschehen komplett über die Bewegungssensoren gespielt. Durch Neigen des Geräts schickt ihr den kleinen Ninja auf Reise und hofft, dass er dabei in keine tödlichen Hindernisse kracht. Das funktioniert auch weitestgehend gut. Sobald CCM allerdings weiter in den Vordergrund muss, wird die Sache ein wenig umständlich. Dann müsst ihr im schlimmsten Fall nämlich den 3DS über euren Kopf halten und hochschauen, um wirklich präzise und schnell voranzukommen. Sollte euch das zu albern sein, könnt ihr alternativ per Slidepad die Welt kippen. Diese Steuerungsvariante lässt sich jederzeit aus dem Start-Menü in den Optionen einschalten und ist für richtig haarige Situationen vielleicht sogar die bessere Wahl, kam uns allerdings einen Tick träger vor als die Gyrosensor-Kontrolle.
Grafik:
Da sich das gesamte Abenteuer in einem Forschungskomplex abspielt, braucht ihr schon mal keine farbenprächtigen Umgebungen erwarten. Jeder der fünf Großabschnitte wird von einem dominanten Farbton beherrscht, auch wenn die diversen Feinde schon mal durch ausgefallenere Farben auffallen können. Und auch vom Design her gibt sich alles noch recht zweckmäßig: Fallen sind als solche eindeutig erkennbar, gar zum nennenswerten Teil ausgeschildert und die Gegner hier und da sind nett animiert, aber auch nicht aufwändig. Einen 3D-Modus bietet das Spiel übrigens auch, allerdings verständlicherweise nur bei der Slidepad-Steuerung. Doch viel verpasst man hier nicht: Der Tiefeneffekt ist nicht wirklich der Rede wert und kann getrost übersehen werden.
Sound:
Ähnlich zweckmäßig gibt sich auch die Geräuschkulisse von „Cubic Ninja“. Jedes der fünf Areale hat seine eigene Themenmelodie, die fröhlich im Hintergrund vor sich herdudelt, wirklich unterhaltsam ist jedoch keines der Stücke. Keine große Sache und definitiv ebenfalls nicht der Fokus dieses Spiels.
Fazit:
Ungeachtet des paradox-trägen Ninja-Protagonisten ist „Cubic Ninja“ zumindest kein Totalreinfall. Der kleine Geschicklichkeitstest hat seine unbestreitbaren Macken (die knapp über 100 Level sind recht schnell geknackt und beide Steuerungsmethoden haben ihre Nachteile), doch nach einer etwas drögen Einstiegsphase können die zunehmend kniffligeren Abschnitte doch sowas wie Spielspaß erwecken. Oder Frust, wenn man sich an einer besonders haarigen Stelle die Zähne ausbeißt. Dank des Level-Editors lassen sich immerhin auch noch eigene Teufelskreationen zusammenbasteln. Doch selbst dann bleibt das recht öde Äußere des Spiels, welches nicht gerade zum Weiterzocken animiert. Wer eine weniger charmante Alternative zu „Super Monkey Ball 3D“ oder einen netten Zeitvertreib für zwischendurch sucht und „Cubic Ninja“ zum reduzierten Preis findet, kann gerne mal einen Blick riskieren. Für den Vollpreis ist jedoch zu wenig Fleisch an dem Würfel-Schattenkrieger.
Würfelt einen Ninja durch den Raum: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für Planet3DS.de
Vielen Dank an Ubisoft für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Optisch dröge, spielerisch nett: Kurz(weilig)es Kippabenteuer für Geschicklichkeits-Fans. |
SCHWIERIGKEIT:
7.0STEUERUNG:
8.0UMFANG:
5.0von 10
Spaßige Kippsteuerung Solider Level-Editor Viel Raum für Perfektionisten |
An sich recht kurz Schwacher 3D-Effekt Biedere Präsentation |
Wenn es dort wenigstens auch einen guten Level-Editor gegeben hätte wärs viel besser!
Naja, das nächste brauchbare Geschicklichkeits-Spiel für den 3DS wird wohl Tetris! :D
Für mich auch! ;)