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Spielname:
Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl

Typ:
3DS-Spiel

Publisher:
NIS America

Developer:
Atlus

Genre:
Rollenspiel

Release:
02.05.2014 (erschienen)

Multiplayer:
nicht bekannt

Altersfreigabe:
Ohne Alterseinstufung

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Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl

Review: Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl

Tjark Michael Wewetzer, 02.05.2014

12k°

3

Test mögen: Weitersagen:

Sieben Jahre ist es her, dass ein Team von passionierten Rollenspiel-Fans bei Atlus ein Projekt veröffentlichte, mit dem sie klassische Dungeon Crawler im Stile von Wizardry und The Bard's Tale ehren wollten. Darin habt ihr eine eigens kreierte Gruppe von Abenteurern auf ihrem Weg durch einen gewaltigen, mehrstöckigen Dungeon begleitet und fleißig Karten gezeichnet – eigenhändig auf dem Touchscreen. Drei Nachfolger und reichlich Erfahrung später kehren wir nun wieder zurück zu diesen Ursprüngen und erleben sie doch ganz anders. Schafft es Etrian Odyssey Untold: The Millenium Girl, gekonnt neu hinzugekommene Elemente der Etrian Odyssey-Saga mit dem alten Zauber zu verweben? Wir haben einen ausführlichen Blick auf das RPG geworfen und verraten euch in unserem Test die Antwort.

Neue Mysterien in alten Katakomben
Die wahrscheinlich größte Neuerung des Remakes springt euch gleich zu Spielbeginn ins Gesicht: Es gibt jetzt einen waschechten Story-Modus! Dieser steckt euch in die Schuhe eines Highlanders (nein, nicht so einer), der in das Städtchen Etria bestellt wurde, um das angrenzende Labyrinth von Yggdrasil und die Ruinen von Gladsheim zu erkunden. Letztere sind übrigens ebenfalls neu in dieser Fassung und das ist auch der Ort, an dem ihr den Rest eurer Fünfertruppe aufgabelt. Darunter Charaktere wie die burschikose Paladin-Dame Raquna, den aufgeweckten Alchemisten Arthur und die mysteriöse Schützin Frederica. Letztere schlief für einige Zeit in einer geheimnisvollen Kapsel und ist nun auf der Suche nach ihren Erinnerungen – Hinweise darauf vermutet das Team in Gladsheim. Schnell merkt ihr jedoch, dass ihr den gesamten Komplex nur dann erkunden könnt, wenn ihr die geomagnetischen Felder in den Tiefen des Labyrinths von Yggdrasil aufspürt. Das Dungeon Crawling kann also beginnen.

Der grobe Spielverlauf funktioniert dabei wie gewohnt: Aus der Ego-Ansicht bewegen wir uns von Feld zu Feld und machen so schrittweise das gesamte Stockwerk klar. Unser Ziel dabei ist in der Regel das Erreichen der nächsten Treppe, die uns tiefer in das Labyrinth entführt. Da das alleine natürlich auf Dauer etwas langweilig wäre, gibt es auch eine Palette von Quests, die im Laufe eures Abenteuers freigeschaltet werden. Diese reichen von simplen Aufgaben wie dem Beschaffen von gewissen Gegenständen und dem Aufspüren von Rohstoffquellen bis hin zu härteren Brocken, beispielsweise das Erlegen eines starken Monsters oder der mehrtägige Aufenthalt auf einer bestimmten Ebene des Labyrinths. Kenner des Originals werden hierbei einige Dinge zweifelsohne wiedererkennen, zusätzliche Details wie etwa Gespräche eurer im Story-Modus festgelegten Gruppenmitglieder sorgen jedoch dafür, dass auch diese Neues entdecken können.

Ganz zu schweigen von den Arealen, die natürlich abermals fleißig kartographiert werden sollten. Dazu zeichnet ihr alle notwendigen Dinge simpel auf dem Touchscreen ein und legt Markierungen für Türen, Truhen oder andere Merkmale. Wem das zu viel Aufwand ist, kann betretene Pfade alternativ automatisch einzeichnen lassen, ganz besonders faule Naturen können dies sogar auf die Wände erweitern. Übrigens: Nur weil ihr das Layout aus dem DS-Original kennt, heißt das noch lange nicht, dass ihr in Etrian Odyssey Untold leichtes Spiel habt. Beinahe alle Ebenen wurden signifikant umgebaut und bieten neue Korridore, Fallen und FOEs, denen es auszuweichen gilt.

„Du spürst eine bedrohliche Präsenz“
Was besagte FOEs sind? Hinter dieser Abkürzung – die für Formido Oppugnata Exsequens steht – versteht Etrian Odyssey äußerst starke Monster, die anders als die regulären Kreaturen jederzeit auf dem Feld sichtbar sind und im Generalfall eurer frisch auf der Etage eingetroffenen Gruppe haushoch überlegen sind. Das Verhalten dieser Riesenbiester wurde im Remake komplett an die Eigenheiten von Etrian Odyssey IV angepasst. Soll heißen: Ihr könnt von vornherein erkennen, was genau es auf euch abgesehen hat, und bei Betreten der Sichtlinie dieser Kreaturen peilen sie euch gnadenlos an. Um diese Gegebenheit sind auch einige interessante Begegnungen gestrickt, etwa wenn ihr einer Gruppe von Stein-Ebern mit an Tanzschritte erinnernden Bewegungen nacheinander ausweichen müsst, um nicht als deren Frühstück zu enden.

Es gibt aber natürlich auch normales Feindvolk, welches sich von einer organisierten Gruppe ohne Probleme ausschalten lässt und sich über einen Zufallskampf-Marker auf dem 3D-Bildschirm ankündigt. Im Gefecht selbst läuft alles nach klassischem Rundenkampfmuster ab: Zu Rundenbeginn gebt ihr alle Kommandos für eure Truppe ein und seht dann zu, wie sie gemäß der Geschwindigkeitswerte aller Kampfteilnehmer ausgeführt werden. Dabei entscheidet nicht selten das richtige Zusammenspiel eurer Kämpfer über Sieg oder Niederlage. Paladine wie Raquna etwa können mit ihren Spezialfähigkeiten Gruppenmitglieder schützen oder die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich lenken, die Story-exklusive Highlander-Klasse hingegen nutzt die eigenen Hit Points, um Buffs oder mächtige Angriffe zu entfesseln. Den Blutzoll wiederum kann ein guter Heiler wie euer Story-Kumpan Simon ausgleichen. Der Härtegrad der Gefechte lässt sich dabei in drei Stufen regeln, mit einer leichten Stufe für absolute RPG-Neulinge, die lieber der Handlung als der Herausforderung wegen spielen, bis hin zum Experten-Modus, der ungefähr auf dem Niveau des DS-Originals ist – soll heißen: knallhart und unverzeihlich.

So viele funkelnde Steine…
Übrigens: Nur weil eure Gruppe im Story-Modus festgelegte Gesichter mit Namen und Persönlichkeiten hat, heißt das noch lange nicht, dass ihr sie nicht anpassen könnt. Das fängt bereits früh mit dem bekannten Skill-System an, welches euch nach jedem Levelaufstieg erlaubt, einen Fähigkeitspunkt in Attributsverbesserungen, Angriffstechniken oder Unterstützungsskills zu stecken und so überhaupt erst das beste aus ihren jeweiligen Rollen zu machen. Und solltet ihr hierbei ein paar Punkte falsch angelegt haben, lässt sich die Verteilung im Tausch gegen zwei Charakterlevel komplett zurücksetzen. Ferner ist es euch später möglich, die Charakterklassen eurer vorgeschriebenen Truppe zu ändern und ihnen so neue Rollen zuzuweisen. Bis dahin müsst ihr allerdings wirklich einiges an Spielzeit aufbringen.

Wesentlich früher im Spiel erhaltet ihr Zugriff auf die sogenannten Grimoire-Steine, die das Remake mit sich bringt. Rüstet ihr einen solchen Klunker aus, erhält euer Charakter die entsprechenden Fähigkeiten, die ihm innewohnen. Auf diese Weise kann zum Beispiel Heiler Simon auch auf Angriffstechniken der Landsknecht-Klasse zurückgreifen. Die Sache hat aber einen mächtigen Haken: Ob ihr einen Grimoire-Stein erbeuten könnt, ist stark vom Zufall abhängig – und selbst dann ist aller Wahrscheinlichkeit viel geduldige Stein-Synthese notwendig, bis ihr das Fähigkeitenset so habt, wie ihr es möchtet. Wenn alles mal so läuft, wie es soll, dann ist das System hilfreich, man kommt aber auch ohne große Grimoire-Experimente gut durch das Labyrinth.

Steuerung:
Wie schon auf dem DS zuvor ist die Handhabung des Rollenspiels äußerst eingängig. Spieler des Erstlings werden sich darüber freuen, dass unter anderem die Seitwärtsschritte aus späteren Serienablegern jetzt auch hier möglich sind, die über den Touchscreen bedienbare Karte verfügt über wesentlich mehr nutzbare Icons für detaillierte Zeichnungen und statt einer einfachen Skill-Auflistung macht eine Art Talentbaum unmissverständlich klar, wie eure Fähigkeiten zusammenhängen. Das alles sorgt für unheimlich komfortables Dungeon Crawling.

Grafik:
Wir müssen schon sagen, in den letzten sieben Jahren hat sich einiges im Labyrinth getan! Die grobpixeligen und kantigen Umgebungen weichen wesentlich hübscheren Gebieten, auch wenn sie technisch noch immer nicht ganz optimal sind. Dafür vermitteln sie einfach ein wunderbar beschauliches Gefühl, das den Erkunderdrang anregt – bis man dann vor den teils ziemlich furchteinflößenden FOEs steht, welche ganz wie das normale Monstervolk liebevoll animiert sind.

Sound:
So sehr wir auf Retro-Klänge stehen, der Synthesizer-Sound von Etrian Odyssey ist nicht jedermanns Sache. Umso besser, dass Untold diesen um gelungene, orchestrale Neumischungen erweitert hat, die sich hören lassen können. Bevorzugt mit Kopfhörern, denn die 3DS-Lautsprecher können da nicht ganz mithalten. Fans des Original-Soundtracks können aber natürlich alternativ die alten Musikstücke einschalten – der Wechsel ist jederzeit aus dem Optionsmenü heraus verfügbar. Englische Sprachausgabe gibt es übrigens auch, wobei uns die sich ständig wiederholenden Phrasen unserer Mitstreiter („That was a breeeeze!“) nach wenigen Stunden etwas auf die Nerven gingen.

Features:
Okay, wir haben jetzt sehr viel über den neuen Story-Modus geplaudert und was er hinzufügt. Aber ich will einfach nur mit meinen eigenen Leuten losziehen und das Labyrinth von Yggdrasil auf den Kopf stellen. Geht da was? Natürlich geht da was. Wer – wie das Spiel schon selbst beschreibt – lieber seine eigene Fantasie spielen lassen möchte, wird im Classic-Modus glücklich. Dieser ist in etwa so aufgebaut wie das DS-Original, wird aber ebenfalls um neue Features wie das Dungeon-Layout, die neuen FOEs und das Grimoire-Stein-System erweitert. Außerdem müssen die Zusatzklassen Ronin und Hexer nicht erst später freigeschaltet werden, sondern sind von Beginn an verfügbar. Entscheidet allerdings weise, welchen der beiden Spielmodi ihr angehen wollt. Es gibt nämlich leider nur einen einzigen Spielstand. Wollt ihr die andere Variante ausprobieren, müsst ihr eure alten Fortschritte überschreiben. Und wo wir schon bei ärgerlichen Dingen sind: Anders als das DS-Original gibt es Etrian Odyssey Untold lediglich in englischer Sprache. Auf eine deutsche Übersetzung wurde gänzlich verzichtet.

Fazit:
Das Original liegt erst eine Handheld-Generation zurück und ist ohne Probleme auf dem 3DS spielbar – lohnt sich da überhaupt ein Remake? Wenn man es so angeht wie Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl es getan hat, dann lautet unsere Antwort: Definitiv! Die neue Version erweitert den alten Dungeon Crawler um alle neuen Features, die wir in den späteren Serienablegern kennen und lieben gelernt haben. Dank der zwei zusätzlichen, etwas leichteren Schwierigkeitsgrade sind Anfänger zu Beginn nicht mehr so sehr auf verlorenem Posten wie im recht harten Original. Weitere Elemente, wie etwa der neue Story-Modus, die Grimoire-Steine und das veränderte Dungeon-Layout, machen das Spiel darüber hinaus auch für Veteranen attraktiv – auch wenn die neue Handlung jetzt nicht so bahnbrechend viel am eigentlichen Spiel ändert. Kurzum: Ob Neuling oder etrianischer Held, Fans von Dungeon Crawlern alter Schule kommen hier voll auf ihre Kosten und sollten sich diesen RPG-Happen nicht entgehen lassen!

Kartograph im Auftrag Etrias: Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für Planet3DS.de

Vielen Dank an NIS America für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Lohnenswerte Rückkehr zum Labyrinth von Yggdrasil mit spannenden Neuerungen und reichlich Umfang.

Wertung

STORY:

7.0

SPIELWELT:

8.0

SCHWIERIGKEIT:

9.0
8
von 10

Neuer Story-Modus…

Classic-Modus für Veteranen

Ummodellierte Dungeons

Zahlreiche Spielverbesserungen

Viele optionale Komfortfunktionen

Einsteigerfreundlich…

…und dennoch knifflig

Variantenreiches Charaktersystem

…dessen Handlung eher Standard-Kost bietet

Leicht zäher Anfang

Grimoire-Steine arg vom Zufall abhängig

Einige nervige Voiceclips

Nur ein Spielstand

Komplett in Englisch

Wie werten wir?

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