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Spielname:
Harvest Moon: Geschichten zweier Städte

Typ:
3DS-Spiel

Publisher:
Rising Star Games

Developer:
Marvelous AQL

Genre:
Simulation

Release:
17.08.2012 (erschienen)

Multiplayer:
1-4 Spieler

Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre

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Harvest Moon: Geschichten zweier Städte

Review: Harvest Moon: Geschichten zweier Städte

Sandra Kickstein & Tjark Michael Wewetzer, 02.10.2012

11k°

5

Test mögen: Weitersagen:

Das Ende einer Hardware-Generation bietet vielen erfolgreichen Serien die Möglichkeit, sich noch einmal mit den bereits gesammelten Erfahrungen würdig auf der alten Plattform zu verabschieden und strahlend in die Zukunft zu blicken. Die Harvest Moon-Reihe tat sich durch zahlreiche Experimente und Release-Schwierigkeiten auf dem DS zwar schwer, hielt sich jedoch immer einem Platz im Herzen der Fans warm. Nun liegt uns der abschließende DS-Ableger vor, den man für den westlichen Markt ebenfalls fix für den aktuellen Nintendo-Handeld umgesetzt hat. Ob die Geschichten zweier Städte einen schönen Abschluss der DS-Spiele und einen gelungenen 3DS-Start darstellen, erfahrt ihr im folgenden Test. Oder ist vielleicht „Krieg“ zweier Städte ein passenderer Begriff?

Landwirte gegen Viehzüchter
Unsere Erzählung beginnt mit einem jungen Bauern (oder einer jungen Bäuerin), der sich auf dem Weg zu seinem neuen Arbeitsplatz macht. Nach einem kleinen Unfall wird er von den Bürgermeistern zweier angrenzender Dörfer aufgegabelt und auch flugs ausgequetscht. Immerhin seid ihr es ja, der sich in einer der Gemeinden als Bauer niederlassen wollte, weswegen die Dorfchefs sich entsprechend brennend für euch interessieren und für sich gewinnen wollen. Herzlichen Glückwunsch, ihr seid mitten in einen kleinen Konkurrenzkampf hineingeraten! Jetzt müsst ihr euch nur entscheiden, ob ihr eher im asiatisch angehauchten Konohana als Landwirt arbeiten wollt oder die Viehzucht im europäisch designten Bluebell eher euer Fall ist. Aber ganz ehrlich, was will man denn schon in Bluebell? In Konohana ist es doch gleich wesentlich angenehmer...

...meint zumindest eine Hälfte der Redaktion, die weibliche pfeift auf das ewige Gegieße und hält überhaupt nichts vom Unkraut jäten: Deshalb Bluebell! Und wer kann bitte zu großen, braunen Kuhaugen, flauschigen Schafen und gackernden Hühnern schon „Nein!“ sagen? Der verehrte Herr Bürgermeister führt euch über mehrere Tage und viele ausführliche Tutorien in das Leben eines Viehzüchter ein, sodass potentielle Behandlungsfehler der Tiere von vornherein absolut ausgeschlossen sind. Nach dem Aufstehen habt ihr schnell eure neuen Hofmitbewohner versorgt und einen langen restlichen Harvest Moon-Tag Zeit für...ja für was eigentlich? Man muss sagen, dass die Serie schon größere Gebiete gesehen hat, wirklich viel zu erkunden gibt es in den zwei Dörfern und dem Berg nicht, der die beiden verbindet.

Dafür werden schnell die schwarzen Bretter der jeweiligen Dörfer zu eurem täglichen Anlaufpunkt. Egal ob Blubell oder Konohana - die Bevölkerung in beiden Dörfern scheint äußerst faul zu sein und lässt sich deshalb von euch gehörig unter die Arme greifen. Verschiedene Tierprodukte, alle möglichen Fischarten und hin und wieder ein leckeres Gericht - das ist es, wonach euren Nachbarn durstet. Wobei wir uns schon ein bisschen Sorgen um das Rattenproblem in Bluebell machen, oder wie sonst ist es zu erklären, dass Gastwirt Howard alle drei Tage sein Dach neu reparieren muss? Den Rest des Tages verbringt ihr als Bluebeller jedenfalls damit, in den Bergen nach den Herzenswünschen eurer Mitbewohner zu suchen und zwischen Konohana und Bluebell fleißig hin und her zu tingeln. Das stellt nicht wirklich zufrieden, macht aber auch trotzdem irgendwie Spaß. Ein bisschen mehr Hofarbeit wäre aber dann doch nett gewesen; man kann zwar auch in Bluebell anpflanzen, aber nicht viel. Wie wohl so ein Tag aussähe, wenn man sich vielleicht doch für das Beackern von Feldern entschieden hätte?

Ruhiger Farm-Alltag
Jedenfalls wesentlich spannender, als du es dir vorstellen könntest, werte Kollegin vom Viehzüchter-Volk! Zumal die Landwirtschaft auch äußerst entspannend wirkt. Das zu Beginn recht überschaubare Feld will erstmal mit Sichel und Hacke aufbereitet werden, bevor man die beim Saatguthändler Gombe erstandenen Körner Stück für Stück platziert. Anders als in anderen bekannten Städten der Landwirtschaft könnt ihr mit einem Päckchen Samen nur ein Quadrat Ackerland bepflanzen. Dann muss alles nur noch täglich gegossen werden, bis ihr schlussendlich die wortwörtlichen Früchte eurer Arbeit nach Hause zum Verkauf oder Verzehr tragen könnt. Erleichtert wird der Landwirt-Alltag durch das Anlegen von Bewässerungsgräben. Pflügt ihr in direkter Abfolge mehrere Felder, erstellt ihr einen langen Kanal, der einerseits die Bewässerung vereinfacht und andererseits gekaufte Düngemittel automatisch über die gesamte Länge des Grabens verteilt. So hat man mehr Zeit für andere Dinge, etwa Viehzucht im kleinen Stil -unsere Scheunen in Konohana fassen eine Hand voll Nutztiere- oder die Liebe.

Es ist ja nicht so, als würde man sich lediglich in die unglaublich hübsche Stadt mit ihren bezaubernden Kirschbäumen verlieben, die die Straßen des Frühjahrs prachtvoll rosa färben. Auch gibt es einige liebreizende Damen und Herren in dieser Gemeinschaft, zu denen ihr Freundschaften aufbauen könnt - und solltet, wenn ihr eine Familie gründen wollt. Allerdings wollen diese potentiellen Lebenspartner natürlich auch fleißig umgarnt werden. Etwa mit dem täglichen Plausch, Geschenken und natürlich auch den bereits erwähnten Aufgaben, die euch täglich am schwarzen Brett gestellt werden. Wenn ihr eure Karten richtig spielt, springt vielleicht auch mal ein Date für euch heraus. Und dann lebt ihr irgendwann glücklich bis ans Ende eurer Tage mit der Liebe eures Lebens auf dem beschaulichen Konohana-Paradieshof. Oder dem Bluebeller Viehzwinger, wenn das eher euer Geschmack ist.

Steuerung:
Wie schon beim Großbasar zuvor hat man die komplette Stylus-Kontrolle der beiden Harvest Moon-Inselabenteuer über Bord geworfen, man bewegt sich stattdessen per Steuerkreuz bzw. Circle Pad. Das funktioniert auch flüssig und dank kluger Shortcut-Setzungen -R öffnet zum Beispiel fix eure Werkzeugliste- fällt auch die Menüarbeit angenehm aus. Viele dieser Menüs lassen sich optional aber natürlich auch mit dem Touchscreen bedienen. In manchen Fällen, etwa der Lagerverwaltung, geht dies sogar wesentlich besser von der Hand.

Grafik:
Da es sich bei Geschichten zweier Städte auf dem 3DS lediglich um einen Port der ursprünglichen DS-Version handelt, sollte man seine Erwartungen in Sachen Grafik natürlich zügeln. Die simple Aufmachung hat auch hier noch definitiv ihren Charme und auf dem 3D-Handheld genießt ihr darüber hinaus ein merkbar größeres Sichtfeld. Leider verdient diese Version allerdings das 3D im Titel nicht so recht. Das eigens für diese Fassung angefertigte Intro bleibt zum Beispiel zweidimensional und der 3D-Effekt ist dermaßen halbgar umgesetzt, dass praktisch kaum etwas richtig wirkt. Nicht selten erwischen wir unsere Figur dabei, wie sie in manchen Gebirgsarealen mit aktiviertem 3D zu schweben scheint... Nein, dieses Spiel genießt man besser ohne den Tiefeneffekt.

Sound:
Zu einem entspannenden Spiel gehören entspannende Melodien. Und genau diese bietet Harvest Moon zuhauf. Ob ihr jetzt im Sommer das Vieh an die frische Luft zerrt oder im Herbst der Pflege eurer Pflänzchen nachgeht, Geschichte zweier Städte bietet die passende musikalische Untermalung für jede Jahreszeit. Alles wie gehabt und angenehm für die Ohren, wenn auch freilich nicht soundtechnische Oberklasse.

Features:
Alles schön und gut, werden sich jetzt gestandene Fans denken, aber wo ist denn der Haken bei dem neuen Harvest Moon? Bei den DS-Teilen gibt es schließlich immer einen! Nun, den findet man in der Upgrade-Mechanik des Spiels. Wer seine Farm ausbauen oder Werkzeuge verbessern möchte, bekommt genau einmal im Monat die Chance dazu. Für fleißige Farmer eine eindeutig zu harsche Beschränkung. Außerdem braucht Geschichten zweier Städte selbst für Serienverhältnisse recht lang, um in die Gänge zu kommen. Ein bisschen Geduld muss man also schon mitbringen. Und wer sich wundert, wofür denn dieses Mal das Nintendo-WiFi-Connection-Logo auf der DS-Packung prangt: Mit beiden Versionen des Spiels könnt ihr sowohl online als auch im lokalen Mehrspieler-Modus einen besonderen Acker aufsuchen, auf dem ihr Feldfrüchte für eure Freunde bereitstellt. So könnt ihr eurem Freundeskreis finanziell ein wenig auf die Sprünge helfen. Beachtet hierbei aber, dass die DS- und 3DS-Version nicht miteinander kompatibel sind.

Und wo wir gerade bei dem Thema sind: Ähnlich schwerwiegend wie die Entscheidung zwischen Bluebell und Konohana -wobei sich diese ebenfalls einmal pro Spielmonat ändern lässt, aber das ist nebensächlich- fällt die Wahl zwischen DS- und 3DS-Fassung aus. Letztere bietet euch leider für den Aufpreis keine allzu großen Vorteile. Neben der bereits erwähnten höheren Auflösung, dem größeren Sichtfeld und dem vermurksten 3D-Effekt bekommt ihr lediglich noch ein dürftiges Tierstreichel-Minispiel spendiert, welches schon bei Harvest Moon DS mehr als überflüssig war und auch hier kein bisschen schöner geworden ist. Außerdem lassen sich per StreetPass vorher bereitgestellte Erzeugnisse von eurer Farm unter die Leute bringen. Nett gemeint, aber nicht spielentscheidend. Es reicht vollkommen, sich die DS-Version ins Haus zu holen.

Fazit:
Sandra Kickstein: Harvest Moon ist für mich eine zweischneidige Mistgabel, besonders als Viehzüchter. Zum einen hat es gute Ideen, ein paar gelungene Neuerungen und ist wirklich hübsch anzusehen. Dass die Spielwelt und was es dort so entdecken gibt, etwas klein geraten ist, das wäre vielleicht noch zu verkraften, wenn nicht diese absolut schwachsinnigen Monatsbeschränkungen bei den spielvorantreibenden Aufträgen (Tunnelbau zwischen Konohana und Bluebell, Hausausbau, Werkzeugverbesserungen,...) wären. Davon gibt es nämlich pro Kategorie immer nur einen pro Monat und dieser hat auch noch 31 lange Tage, wobei man spätestens nach fünf schon alles erfüllt hat und sich die restliche Zeit mit belanglosem Schnickschnack um die Ohren schlägt. Und das frustriert! Zudem werden viele weitere Features, die das Spiel interessanter gestalten könnten, wie gewohnt erst ab Jahr 2 freigeschaltet. Letztlich kommt man sich das ganze erste Jahr wie ein dummer Bauernlehrling vor, dem die Hände gebunden sind. Bauern mit ruhigem Charakter und Hang zum Monotonen mag das nichts ausmachen - ich habe das Spiel genervt weg gelegt, als ich Jahr 2 erreicht hatte und schon wieder nicht den Tunnel weiter ausbauen konnte, weil die Holzfällertusse mir lieber ein Ehebett basteln wollte.

Tjark Michael Wewetzer: Wenn man bedenkt, dass die bisherigen DS-Ableger der Reihe immer so ihre großen Schwierigkeiten mit sich brachten -und ich besonders schmerzhafte Erinnerungen mit Island of Happiness verbinde- dann zählt Geschichten zweier Städte definitiv zu den besseren Teilen der guten, alten Bauernsim. Gerade im landwirtschaftlichen Bereich sind es die kleinen Detailverbesserungen wie die Anlegemöglichkeit von Bewässerungsgräben, die einem den Alltag auf der Farm wesentlich angenehmer machen. Auch versprühen die Charaktere und Umgebungen noch immer den bekannten Charme der Reihe, der nicht selten meine Spielsessions ungemein verlängert hat - frei nach dem Motto „Ein Tag noch. Und dann noch einer. Und dann noch einer...“ Schade nur, dass die fragwürdige Upgrade-Mechanik das Spiel künstlich in die Länge zieht und die 3DS-Version äußerst halbherzig ausgefallen ist. Dennoch, sollte euer Herz für Farmspielereien schlagen, seid ihr im letzten DS- und ersten 3DS-Ableger der Harvest Moon-Reihe gut aufgehoben.

Beenden diesen unsinnigen Farmwettstreit: Sandra Kickstein [Schneestern] und Tjark Michael Wewetzer [Alanar] für PlanetDS.de/Planet3DS.de

Vielen Dank an Koch Media für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Solider Harvest-Moon-Ableger mit einigen Macken und einer halbherzigen 3DS-Umsetzung.

Wertung

SPIELTIEFE:

8.0

AUTHENZITÄT:

6.0

UMSETZUNG:

5.0
6
von 10

Einsteigerfreundlich

Viele lobenswerte Detailverbesserungen

Charmante Optik

Lange Einführungsphase

Fragwürdiges Upgrade-Konzept

Vermurkster 3D-Tiefeneffekt

„Nur“ ein Port

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