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Kolumne: Easter Eggs - Versteckte Gags in Handheld-SpielenPortable Gaming-Team, am 01.04.2013, Seite 1 von 1

Zuerst einmal das Wichtigste: Das gesamte portablegaming-Team wünscht euch frohe Ostern (auch wenn nicht mehr viel davon übrig ist)! Lasst euch viele Eier vom Hasen eures Vertrauens bringen und habt viel Spaß an all den Dingen, die man zu diesem Anlass nunmal macht. Apropos Eier: Die gibt’s auch in Videospielen wie ihr wisst! Ein großes Internetlexikon beschreibt sie folgendermaßen: “Easter Egg (engl. für „Osterei“) ist ein Begriff für eine versteckte und undokumentierte Besonderheit in Medien und Computerprogrammen. Formen sind beispielsweise der Gagscreen einer Software oder Geheimlevel eines Computerspiels.“ Was könnte also näher liegen, als euch zu diesem Anlass eine kleine Auswahl an Easter Eggs zu präsentieren, die wir in irgendeiner Form toll, lustig oder sonst irgendwie als erwähnenswert befunden haben. Dabei wird es zur Abwechslung mal nicht nur um die aktuellen Handhelds von Nintendo und Sony gehen, sondern dieses Mal werden wir quer durch mehrere Generationen portablen Spielesysteme springen. Viel Spaß damit! Und wenn euch noch etwas einfällt, das wir vergessen haben, dann postet uns dies doch in den Kommentaren!
Masashiro Sakurai ist Perfektionist. Er ruht nicht eher, bis wirklich alles so umgesetzt wurde, wie er es sich vorgestellt hat. Das hat zwar zur Folge, dass die Fertigstellung seiner großen Titel immer einiges an Zeit in Anspruch nimmt, dafür strotzen sie nur so vor Liebe zum Detail. Seine Neufassung von Kid Icarus zeigt diese schon vom Hauptmenü an: Wer hier nämlich mal den Stylus auspackt, mit diesem einen Menüpunkt festhält und diesen dann zu ziehen versucht, wird feststellen, dass genau dies möglich ist. Lasst ihr dann los, springen alle Optionen wieder an ihren Ursprungsort zurück. Noch mehr Menüspielerei? Wählt einen Level aus und tippt dann im Intensitäts-Menü den Höllenkessel auf dem Touchscreen an. Immer und immer wieder. Erst wird er sich ein wenig grimmig zeigen, danach wendet er sich komplett von euch ab. Nettes Detail! Und selbst im Tode wartet noch ein Extra auf euch. Wenn ihr nach einer überheblichen Aktion auf der höchsten Stufe (oder jeder anderen, aber zur Wahrung der Ehre gehen wir mal von Intensität 9.0 aus) gnadenlos abgefrühstückt werdet, haltet das Steuerkreuz nach unten gedrückt. Dann nämlich wird der klassische Game-Over-Bildschirm kurz weggeblendet, um einen 8-Bit-Schnitter inmitten von Herzbergen zu zeigen, der von einem herabfallenden Herz aufgeschreckt wird.

Viele der verschiedenen Einträge in der GTA-Serie sind sicherlich moderne Klassiker. Man denke nur mal an Teil 3, der als Vorreiter unter den 3D-Open World-Spielen noch heute für Faszination sorgt. Ebenso ist Vice City Stories mit seinem 80er Jahre-Charme bis heute unvergessen. Easter Eggs finden sich in diesen Spielen natürlich auch jede Menge – man hat in den riesigen Städten schließlich auch genügend Platz, ein paar Gags unterzubringen. Ist doch immer schön, wenn Entwickler Sinn für Humor haben – auch wenn der manchmal buchstäblich unter die Gürtellinie geht. So denkt man nichts Schlimmes und hebt mit einem Helikopter bei Nacht ab, um sich das weitläufige Areal mal in Dunkeln anzusehen. Die Skyline von Vice City sah seinerzeit schließlich recht lecker aus. Man fliegt also so rum, schaut sich die beleuchteten Gebäude an, findet irgendwann einen Penis und lässt den Blick dann aufs Meer schwei-… Moment - Ein Penis? Jep, genau so ist das. Rein zufällig natürlich sind an einem der Hochhäuser genau die Fenster beleuchtet, die zusammen ein Abbild des primären männlichen Geschlechtsmerkmals ergeben. So gesehen bekommt die Bezeichnung „Easter Egg“ in diesem Fall eine pikante Doppelbedeutung.

Nicht wenige halten dieses Spiel für das so ziemlich beste Software-Erzeugnis überhaupt. Nicht ohne Grund revolutionierte es damals auf dem Nintendo 64 das Genre des 3D-Action-Adventures. Das bedeutet aber nicht, dass sich die Macher keine Späße erlaubt haben. Der Klassiker: Die seltsamen Steine, die einem die Uhrzeit durchgeben, schießen sich wie Raketen ins All, wenn man sie mit einer Bombe bearbeitet. Auch dass man dem Besitzer des Angelteiches im zukünftigen Hyrule seine Mütze mit der Angel klauen kann, wissen sicherlich viele. Oder dass im Schlosshof der hylianischen Vergangenheit, wo die kleine Prinzessin Zelda auf euch wartet, eines der Fenster Mario-Bilder zeigt und Rubine abwirft, sobald man es abschießt. Hier finden wir aber auch zwei Änderungen im 3DS-Remake: Zum Einen handelt es sich nicht mehr um Mario-Bilder im Fenster, sondern um einen Teil eines Mario-Levels. Zum Anderen solltet ihr das Prinzesschen unbedingt mal mit der Fuchs-Maske auf dem Gesicht ansprechen. Dann hält sie euch nämlich für „eines dieser goldigen kleinen Taschenmonster“. Ihr könnt euch sicherlich denken, auf was für eines die deutschen Übersetzer anspielen, oder?

Unsere Sammlung an Easter Eggs erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Und das ist auch gut so, denn wenn dem nicht so wäre, würde dieser Absatz zu Snake Eater ewig lang werden! Hideo Kojima und sein Team sind berüchtigt dafür, viele unsinnige Details, versteckte Dialoge und Boni für wachsame Augen in den Metal Gear-Spielen unterzubringen. Diese Episode war natürlich keine Ausnahme. Das fängt schon bei den unzähligen Funk-Konversationen an, die man im normalen Spielverlauf vielleicht verpasst. Egal ob es ein Streitgespräch zwischen Sigint und Para-Medic bezüglich der Praxistauglichkeit der GA-KO-Uniform ist („Er behält sie an!“ - „Warum?“ - „Weil er niedlich darin aussieht.“), EVA unseren Agenten auf Fallen aufmerksam macht, nachdem er bereits hineingetappt ist („Nur ein Idiot würde in derartig offensichtliche Fallen reintappen, nicht wahr?“ - „Grummel...“), The Boss ihren Schüler darüber aufklärt, dass ein Smoking im Dschungel absoluter Blödsinn ist („Aber ich dachte, er würde mir stehen...“)... Es gibt einfach zu viel! Auch lohnt es sich, bei den zahlreichen Zwischensequenzen die R(1)-Taste gedrückt zu halten. Es gibt nämlich einige Szenen, die ihr auch ohne Button-Anzeige auf dem Screen aus Snakes Perspektive erleben könnt – und natürlich mit eigenen kleinen Sight Gags aufwarten. Und dann war da noch EVA, die fesche Agentin, deren Dekolleté unseren Helden fest im Griff hat. Die ist auch für einigen Schabernack zu haben. Schafft ihr es nämlich, sie im letzten Teil des Spiels unbeschadet durch das erste von zwei Arealen zu schleifen, könnt ihr sie im Heilungsfenster stundenlang im Bikini beobachten. Bonus-Tipp: Rüttelt ein wenig am Kamera-Stick (nein, nicht den da unten, den an der Konsole!), um eine der wohl seltsamsten Brust-Physiken seit Dead or Alive Xtreme 2 zu sehen. Und wenn ihr euch davon nicht ablenken lasst, werft doch mal einen Blick in ihre Krankenakte. Was die Frau schon alles durchgemacht hat... Ah, und wir haben es doch geahnt! Ihre Brüste sind falsch! Danke, wegtreten.

Das eine Spiel, das die letzte Fantansie eines bestimmten Herstellers darstellen sollte... Echt? Wie wir wissen, hat das ganze ja nicht so funktioniert wie es ursprünglich gedacht wurde und aus dieser "finalen" Fantasie wurden plötzlich 14... Das ist schon recht merkwürdig. Alleine die Tatsache, dass es über die Jahre hinweg eine solch große Ansammlung an Titeln gab lässt natürlich nicht verwundern, dass die ersten Spiele irgendwann einmal erneut aufgelegt werden, damit die Leute, die sie beim ersten Erscheinen verpasst haben sie auch hoffentlich einmal zocken können. Und wenn so etwas passiert sind die meisten Entwickler noch einmal nett genug ein paar Gimmicks mit einzubauen - in der Form von Easter Eggs! So blieb das Remake von Final Fantasy auf den GBA nicht verschont vom Humor der Entwickler und ließen einen Nintendo-Charakter einen Cameo-Auftritt bekommen. Jetzt denkt ihr bestimmt, dass ihr irgendwo in der Welt des Spiels einen merkwürdig rot gekleideten Klemptner vorfinden könnt, der euch die Sprung Fertigkeit beibringt. Falsch gedacht! Link ist der glückliche, der hier einmal kurz erwähnt wird. Ob er damit so glücklich ist wollen wir jedoch bezweifeln, schließlich darf er nicht als der große Feen-Held auftreten der er ist, sondern liegt zwei Meter unter der Erde in der lieblichen, kleinen Stadt Elfheim. Richtig gehört, er findet hier einzig und allein auf einem Grabtstein Erwähnung. Armer Link... Reicht es nicht, dass ihn unzählige Menschen bereits Zelda nennen?

Entwickler Daisuke „Pixel“ Amaya war mit viel Herzblut bei der Sache, als er sich dem Indie-Hit Cave Story widmete. Kein Wunder also, dass die leicht lineare Homage an von Erkundung geprägte Metroid-Episoden auch das ein oder andere Geheimnis birgt. Schon in der Ur-Fassung ließen sich einige besondere und vor allem absolut nutzlose Bonus-Objekte aufspüren. Wer etwa in Curly Braces Wohnung ein wenig herumschnüffelt – dank Touchscreen-Karte auf dem 3DS sogar um ein Vielfaches einfacher – stolpert vielleicht irgendwann über ein Höschen der Dame. Das wandert natürlich umgehend bis zum Abspann in euer Inventar! Auch werdet ihr im Spielverlauf irgendwann in ein Kostüm gesteckt, damit ihr wie eines der hasenähnlichen Mimigas aussieht, um ein wenig zu spionieren. Eigentlich sollt ihr den Aufzug nach Erledigung dieser Aufgabe wieder abgeben, ihr könnt ihn aber auch behalten. Dieser Fakt wird, zumindest im Original, auch in den Endbildern reflektiert, wo euer Held im Kostüm zu sehen ist. In der 3DS-Neuauflage kam dann noch ein neues Easter Egg hinzu, dank der Publishing-Kooperation mit NIS America: Vom Plantagen-Level aus lässt sich ein versteckter Bereich erreichen, der euch zu einem nur zu bekannt erscheinenden Grab führt. Am Bildrand tanzt ein geisterhafter, pinguinartiger Prinny und die Untersuchung des Grabes führt die Prinny-Kappe zu Tage. Fortan läuft euer Spielercharakter mit einer violetten Mütze durch die Gegend anstelle der alten, rotweißen Mütze. Wie bei allen anderen Extras: Spielerischer Nutzen gleich Null, aber nichtsdestotrotz eine nette Geste!

Nachdem wir nun bereits den dritten Teil in unsere Liste aufgenommen haben, dachtet ihr doch nicht wirklich, dass wir da an dem zweiten vorbeikommen, oder? Aber ähnlich wie im Nachfolger, aber zeitlichen Prequel würde es schlichtweg zu lange dauern, hier nun jedes einzelne Easter Egg aufzuzählen. Trotzdem wollen wir so wunderschöne Momente nicht vergessen, als sich Snake auf dem Tanker der Feinde befindet und sich plötzlich hinter dem Beamer stehen sieht, der zufälligerweise gerade die Ansprache des Oberst überträgt. Natürlich sind alle Soldaten komplett auf die Projektion fokussiert, wodurch einfaches Durchschleichen gar kein Problem wäre. Allerdings hat man als Super-Schleicher Solid Snake Zeit für ein wenig Schabernack, also wird prompt am Projektor rumgespielt. Zuerst wird dabei lediglich die Position des Bildes geändert, doch schon bald wechselt das Bild zu einem asiatischen Model und plötzlich ist allen die Ansprache vollkommen egal. Allerdings lassen sich auch kleinere Späßchen finden, so lässt sich der Papagei von Emma Emmerich mit dem Kühlungsspray besprühen und spricht dann plötzlich den richtigen Namen von Otacon aus. Der Klassiker und der Running-Gag unter allen Titeln ist allerdings ein bestimmtes, abhörbares Gespräch und ein Monolog, die beide den Charakter Jonny beinhalten, der von Generation zu Generation leider von leichten Magen-Darm Problemen verfolgt wird. Eine Familie, die wahrscheinlich noch in Ground Zeroes verflucht sein wird. Gegen Ende gibt es aber noch ein weiteres, kleines Easter Egg, sobald der Colonel komplett den Verstand verliert. In einem etwas längerem Funkspruch fängt er nämlich plötzlich an über eine UFO-Entführung zu sprechen die komplett aus dem Nichts zu kommen scheint oder brabbelt schnell hintereinander die Namen der Entwickler. Natürlich ist unter den ganz "normalen" Funksprüchen auch das ein- oder andere Easter Egg versteckt, aber wir wollen sie euch nun nicht alle vorwegnehmen! Sucht sie lieber selbst und habt eine Menge Spaß damit!

Es gibt natürlich nicht nur (semi-)lustige Ostereier in Videospielen zu finden, sondern zuweilen auch Ernsthaftere. In diesem Fall haben die Mannen bei Insomniac Games ein fast schon rührendes Egg in Ratchet & Clank: Size Matters eingebaut, durch das sie an einen im Jahre 2006 verstorbenen Kollegen von sich erinnern wollen. Dieser hörte auf den Namen Dan Johnson und hatte dem Vernehmen nach Probleme mit seinem Bein. Man konnte ihn im Spiel als Multiplayer-Skin freischalten und obendrein wurde er im Abspann geehrt. Lustigerweise ist er nicht nur in Size Matters aufgetreten, sondern tauchte auch in allen anderen Ratchet & Clank-Spielen in der einen oder anderen Form auf. Ebenso erschien er in sämtlichen anderen Insomniac-Produktionen seit Spyro 2 (also bereits vor seinem Tod). Muss anscheinend ein besonders lieber Kollege gewesen sein.

Im Jahre 1997 veröffentlichte Nintendo den Nachfolger zum legendären SNES, dem leider kein ähnlich großer Erfolg vergönnt war - trotz einiger bahnbrechender Spiele und Features, die die Konsole mit sich brachte. Einer dieser legendären Titel erschien bereits zum Start und mauserte sich prompt zum Must Have für jeden Besitzer der Hardware: Super Mario 64. Dieses Spiel ist im N64-Original das erste wirkliche und zugleich bis heute eines der besten 3D Jump'n'Runs der Spielegeschichte. Kein Wunder also, dass es ein Remake auf dem Nintendo DS gab, das einige Veränderungen wie mehrere spielbare Charaktere mit sich brachte. Auch hier lassen sich natürlich diverse Easter Eggs finden - und wir wollen nicht die olle Kamelle mit Yoshi aufrollen, die passiert, wenn ihr alle 120 (bzw. im Remake 150) Sterne einsackt. Es gibt im Spiel schließlich noch mehr solcher Easter Eggs. Beispielsweise könnt ihr auf der Plattform kurz bevor ihr zum dritten mal Bowser bekämpft auf den vier Säulen Bilder betrachten, die besagten Fight in klassischer NES-Manier darstellen. Ebenso kann im Spiel Waluigi gefunden werden und ist im Anschluss daran sogar spielbar. Damit zusammenhängend sei schlussendlich noch die Inschrift auf der Sternenstatue im Schlosshof angesprochen, um die sich einige Gerüchte ranken: "L is real 2401". Eine recht populäre Variante ist, dass es sich bei dem "L" um den im Original nicht vorhandenen Luigi handelt, der sein N64-Debüt lustigerweise am 4. Februar 2001 (2/4/01) in Paper Mario gab (bezogen auf das US-Erscheinungsdatum). Gab es hier also einen versteckten Hinweis auf das bei erscheinen von Super Mario 64 in der Zukunft liegende Releasedatum? Wer weiß das schon? Bezogen auf das DS-Remake wird jedenfalls gemunkelt, dass die Inschrift einen Bezug zu besagtem Waluigi hat, der angeblich nach dem Sammeln von exakt 2401 Münzen spielbar wird.

Ein herrlich sinnfreies Easter Egg findet sich im Spiel zur amerikanischen Cartoon-Serie Adventure Time – Abenteuerzeit mit Finn und Jake, in dem ihr einen Secret Screen freischalten könnt, der in altehrwürdiger Atari-Optik daher kommt. Einfach eine Tastenkombination im Hauptmenü eingeben und schon befindet ihr euch dort, wo euch das Pixelmännchen ein Ständchen bringt, das euch trotz leicht nervtötendem Charakter so schnell nicht aus dem Kopf gehen wird.

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Das mit Waluigi steht auch klar als "angeblich" im Text. Angeblich stimmt es ja wirklich, dazu kursieren danna uch nur "angeblich echte" Bilder im Netz, die jedoch seit Beginn an wie Montagen aussehen.
Trotzdem weiß ich nicht, ob ich jetzt enttäuscht sein soll... Irgendwie keine Witze dieses Jahr?