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Kolumne: Nintendo meets Smartphone-Markt - Unser Eindruck zu MiitomoSebastian Mauch, am 17.04.2016, Seite 1 von 2

Soziale Netzwerke sind gewiss nicht jedermanns Sache. Manch einer liebt sie, manch einer hasst sie. Viele Leute nutzen solche Netzwerke aber auch gemischt, und schauen sich beispielsweise nur witzige Posts an bzw. teilen eher selten eigene Momente mit. Das Miiverse war Nintendos erster Versuch, ein eigenes soziales Netzwerk aufzubauen. Natürlich liegt der Fokus dort mehr auf den Spielerfahrungen als auf dem persönlichen Leben. Diese Lücke versucht eine neue App namens Miitomo jedoch abzudecken, und das wohlgemerkt auch noch auf Android und iOS, und nicht etwa auf den hauseigenen Konsolen Wii U und 3DS. Wir schauen für euch daher einmal etwas über den Tellerrand hinaus und werfen einen Blick auf Nintendos erste Smartphone-App.
Soziales Netzwerk oder Spiel?

Verrate mir all deine Geheimnisse, ich sag’s auch keinem!
Im Grunde ist der Sinn von Miitomo der Austausch von persönlichen Erfahrungen zwischen den Nutzern. Dazu erstellt man sich sein virtuelles Alter-Ego in Form eines Miis - der Editor ist übrigens spitze! -, verleiht diesem seine eigene Persönlichkeit anhand von groben Charakterzügen, und schon kann die muntere Fragerei losgehen. Dabei begegnen einem echt alle möglichen Arten von Fragen. Von „Was ist dein Lieblingsgericht?“ bis „Für welches Ereignis in der deiner Kindheit schämst du dich besonders?“ haben wir schon alles gesehen. Nun kommt es auf den Nutzer an, wie viel und vor allem welche Informationen man mit teils komplett fremden Menschen teilen möchte. Im Gegenzug dazu kann man natürlich auch den inneren Spanner ausleben und sich in Ruhe die Antworten anderer Miis zu Gemüte führen. Auch in dieser Hinsicht ist uns schon allerlei untergekommen. Mit anstößigen und unangemessenen Antworten geht Nintendo hier komischerweise ziemlich liberal um, denn so etwas wie einen Kinderschutz oder einen Schimpfwortfilter gibt es nicht. Bei der Frage: „Was ist dein Lieblingswort mit 5 Buchstaben?“ etwa lasen wir jede Menge vulgärer Begriffe. Manche Leute gehen sogar so weit und nutzen Miitomo als ihr persönliches Tagebuch und lassen Leute sogar an ihrem Sexleben teilhaben. Wohlgemerkt hält sich das aber in Grenzen, denn größtenteils sind die Antworten durchaus vertretbar, auch wenn die Fragen teils echt absurd sind. Was soll man auf die Frage „Was ist die schönste Erinnerung aus deiner Zeit als Baby?“ auch bitteschön antworten?! Das Erinnerungsvermögen setzt nämlich in den meisten Fällen erst im Kleinkindalter ein, also mit etwa drei bis oder vier Jahren. Wer also Freude daran hat, sich mt Freunden und Fremden über gewisse Erfahrungen auszutauschen, für den ist Miitomo definitiv einen Blick wert. Feedback zu Antworten erhält oder vergibt man übrigens über Herzen (Likes) und Kommentare. Lustigerweise liest euer Mii auch alles mit einer synthetischen Stimme laut vor, was besonders „deppert“ erscheint, wenn andere Sprachen mit deutscher Betonung ausgesprochen werden. Hin und wieder doppeln sich Fragen, um dem Nutzer die Chance zu geben, etwas Aktuelleres einzutragen, im Großen und Ganzen gibt es aber einen stattlichen Fundus an Fragen, den man nicht allzu schnell ausschöpfen können sollte.
Mii über Kopf und mit einem Bein im Mode-Business

Wer bei „Mii über Kopf“ jedoch nicht so viel Glück hat, soll nicht zu kurz kommen, denn auch im Ingame-Shop gibt es haufenweise Kleidungsstücke für Münzen zu kaufen. Das Sortiment ist ziemlich groß und verändert sich ständig. Wer täglich sein Outfit wechselt, verdient nebenher übrigens auch Platinmünzen für My Nintendo. Es gibt aber auch andere tägliche Missionen wie „Erhalte 5 Herzen“ oder „Beantworte 3 Fragen“, wodurch man durch regelmäßiges Stalken recht flott an einen Batzen Platinpunkte kommt. Durch die Interaktion mit anderen Miis oder das Zusammenstellen von Outfits gibt steigert man zusätzlich noch seinen Beliebtheits- und Moderang. Steigt man dort jeweils eine Stufe auf, winken wieder Münzen, Bonbons und Spielscheine. An Belohnungen mangelt es Miitomo also wahrlich nicht. Etwas schade ist allerdings, dass man seine virtuelle Wohnung nicht im geringsten anpassen kann - ein Feature aus Tomodachi Life, das wir hier schmerzlich vermissen. Nach einiger Zeit kann die soziale Kommunikation nämlich ganz schön öde werden. Es gibt aber auch noch eine andere Schattenseite von Miitomo.
Zwischen Marktforschung und Geldregen

Das persönliche Fazit unserer Redaktion findet ihr auf der nächsten Seite!
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Nur die möglichen Fotos mit Miis kitzeln an der Kreativität und provozieren Schnappschüsse. :)
Danke für das umfassende Review!
eine option den 3ds freunde code her zu nehmen wäre eine option... ansonsten hab ich die app zwar nutz sie aber irgendwie gar nicht XD
freunde aus dem echten leben habe 10 im spiel. ein paar davon sind kaum aktiv, 2-3 sehr. mit einem hatte ich gar nicht so kontakt davor, aber er schreibt immer sehr lustige antworten, weshalb ich es auch halbwegs gern spiele. man kriegt halt punkte für spam :D
ich hoffe sie werten meinen wunsch nach einem neuen f-zero, wave race und 1080 aus xD